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Ich stand da, nur im BH und Shorts, die ich als Pyjama verwendete.
Er grinste und sein Fokus war bestimmt nicht auf meinen Augen.

„Raus hier.", sagte ich und nahm ein T-shirt, um meine Brüste zu verdecken.
Er kam ganz rein und schloss die Tür, ohne sich umzudrehen.
„Das werde ich sowieso bald immer wieder sehen. Wieso also verstecken?"

Ich presste meine Lippen zusammen.
„Ok.", sagte ich und sofort war sein Grinsen weg.

Zwei konnten dieses Spiel spielen.
Ich schaute ihn an und wendete meinen Blick keine Sekunde ab.

Mein Puls raste und mir war unbeschreiblich heiß.
Ich legte meine Hände auf die Öffnung meines BHs und er kam näher.

„Gefährliches Spiel, kisa."
Er hatte es durchschaut.

Körperlich waren wir uns seit dem Wochenende nicht mehr gekommen.

Er leckte über seine Unterlippe und ich folgte den Bewegungen seiner Zunge.
Er lockerte die Krawatte, die den ganzen Tag um seinen Hals geschlungen war.

Ich öffnete meinen BH und er die ersten Knöpfe seines Hemdes.
Ich öffnete meinen Mund, um was zu sagen, doch ich wusste das erste Mal nicht, was ich sagen sollte.

Mein BH war zwar geöffnet, aber ich hatte ihn noch an. Langsam, und ohne den Augenkontakt zu brechen, zog ich mir ein T-shirt an.

Als ich es angezogen hatte, zog ich den BH drunter und ließ ihn auf den Boden fallen.

Boris stand jetzt vor mir. Eine Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass das falsch war und ich es bereuen würde.

Seine Hände brannten auf meiner Hüfte. Er drückte etwas und ich spürte, wie er seinen Daumen über die nackte Stelle, wo mein T-shirt hochgerutscht war.

Er kam meinem Gesicht näher. Ich wollte mich dem einfach hingeben, doch im letzten Moment zog ich mich zurück.

„Nicht anfassen.", flüsterte ich unhörbar und mittlerweile war es gelogen, wenn ich zu ihm sagte, er solle mich nicht anfassen.

„Wie geht es deiner Hand?", fragte ich, nachdem er noch immer an der gleichen Stelle stand.
Er bewegte sich nicht.

„Wieso darf ich dich nicht anfassen?", fragte er nach einer langen Pause.

Ich hasste die Person, zu der ich wurde, wenn ich mit ihm war.

Ich schwieg, denn es ging ihn nichts an.
„Athena."
Boris.

Ich schaute ihn nichtmal an, sondern setzte mich an mein Bett, mein Blick zum Fenster gerichtet.

Moskau war so schön. Vor allem bei Nacht.
„Antworte."

Seine Stimme war ganz ruhig, doch irgendwas war anders.
War er etwa frustriert?
Das Bett ging hinter mir ein und ich wusste, es war wegen ihm.
„Wir wurden vorhin unterbrochen.", fing er wieder an.
Ich wollte den Ausblick genießen. Einfach Moskau.

„Ich habe dir nicht alles erzählt."
Das machte mich aufmerksam.
Mein Kopf drehte sich langsam zu ihm und ich sah ihn jetzt vollständig an.

„Du weißt noch nichts von dem ersten Mal, als ich angeschossen wurde."
Ich konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen.

„Das ist also lustig?", fragte er und grinste.
„Gestorben bist du ja nicht.", antwortete ich.

„Wann?", fragte ich.

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt