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„Moment Mal. Also die Assassine von Russland, die keiner kennt und noch nie Jemand überlebt hat, ist eine Frau? Und noch dazu die Tochter von Georgiev. Der ist doch auch gestorben oder nicht?"
„Ich erkläre dir alles, Vito."
Er nickte und sagte der Hausdame, sie solle uns Tee und Kaffee kochen.

Als wir im Wohnzimmer saßen, nahm ich einen tiefen Atemzug und begann.
„Also."
Ich erzählte ihm alles. Vom Anfang, wo sie mich umbringen wollte, bis zum Ende, wo ich ihr einen echten Antrag machen wollte.
Sogar vom Sex hatte ich ihm erzählt.
„Es war ein komplett anderes Gefühl mit einer Frau zu schlafen, die man liebt."

„Ich weiß, Boris. Ich kannte das auch einmal."
„Was ist passiert?", fragte ich und er lächelte vor sich hin.
„Ich war ein Arschloch und hab's ruiniert."
„Ruf sie an. Du kannst wenigstens noch.", antwortete ich und trank meinen Kaffee leer.
Sofort schenkte mir Vito noch einen ein.
„Hat Athena denn keine Geburtsurkunde oder irgendwas, womit man sie identifizieren kann?", fragte er und ich schüttelte den Kopf.

„Vladimir hat alles zerstört. Sie existierte gar nicht, bevor sie nicht mit mir gesehen wurde und alles. Es kannte sie keiner. Selbst die Polizei war planlos und gekauft.", gab ich zu und fasste mir an die Schläfen.
„Alles gut?"
„Ja ja. Ich schlafe nur weniger in letzter Zeit."

Vito sah mich an und schüttelte seinen Kopf. „Also und hier soll sie irgendwo begraben sein?". Nickend griff ich zu meiner Tasse und trank diesen Kaffee auch aus.

„Wir haben Besuch? Wieso rufst du mich nicht an, Vito?", fragte Vitali und wir begrüßten uns. Während ich auf dem Klo war, erzählte Vito Vitali alles.
Mittlerweile saßen wir am Tisch und besprachen alles.
„Es wurden vor zwei Tagen drei Gräber ausgehoben.". Meine Augen weiteten sich und ich hoffte irgendwie, dass sie dabei war und auch, dass sie es nicht war.
„Wissen deine Leute Bescheid?", fragte Vitali.
„Nein, sie sind alle der Meinung, sie sei tot und ich sollte es sein und ruhen lassen."

„Moment Boris. Du denkst, sie hat den Brand überlebt? Obwohl die Polizei meinte, ihre Leiche wäre hier? Und die Berichte es auch bestätigen?". Ich schaute Vito verwirrt an.
„Bruder, denkst du nicht, sie wär zu dir gekommen, hätte sie überlebt?"
Daran hatte ich noch nicht gedacht. Stimmt.
„Ich will die Gewissheit. Ich brauche sie."
„Vito, Bruder. Würdest du nicht für Zara dasselbe machen?"
„Gehen wir.", meinte Vito und wir liefen zu den Autos.

🔫

Vitali, Vito und ich waren am Friedhof und gingen gerade zu den frisch Begrabenen.
Es waren tatsächlich drei Gräber. Sofort ging ich mit schnelleren Schritten zum ersten Grab.
Die Grabsteine waren nicht weit voneinander entfernt und wegen dem Schnee waren alle Gräber bedeckt. Nervös griff ich mit meiner Hand zum ersten Grabstein.

Volkov Matja

Das war sie nicht. Ich atmete beruhigt aus und wir gingen zum Nächsten.
„Das ist sie auch nicht. Alvo Trussov.", sagte Vito.
Als wir beim Letzten ankamen, standen wir alle erstmal davor. Keiner wollte den letzten Namen wissen. Aber ich musste es wissen.
Als ich den Namen las, griff meine Hand den Grabstein fester.
„Sie ist es nicht. Dima Tislav.". Als ich hinter uns den Schnee knirschen hörte, griffen wir alle zu unseren Waffen und zielten auf einen... alten Mann?
„Was macht ihr hier?", fragte er mit einer räudigen Stimme.
„Wir suchen eine Person. Ihren Grabstein."
„Kommt, sie ist nicht hier.", antwortete ich und wir gingen.
„Vielleicht ist Athena mit einem anderen Nachnamen begraben?"

Ich schüttelte den Kopf und ging weiter.
„Athena Romanova?", fragte der Friedhofswärter und ich blieb abrupt stehen.
„Woher kennen Sie diesen Namen?", fragte ich und ging langsam auf ihn zu. Meine Hände wurden zu Fäusten und er sah zu mir hoch.
„Romanov ist hier ein bekannter Name. Der Polizeichef hatte einen Sohn, der ist dann auch Polizeichef geworden. Aber irgendwo bei Moskau. Ein sehr höflicher Junge."

„Was wissen Sie noch?", fragte ich und Vlad und Vitali hörten auch ganz ruhig zu.
„Das ist schon sehr lange her, aber ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre. Kommt mit."
Die beiden sahen zu mir und deuteten, dass wir nicht so schnell vertrauen sollten. Ich allerdings ging dem alten Mann mit großen Schritten nach.

„Hier ist mein Haus, ich habe es gleich in der Nähe gebaut. Setzt euch."
Wir taten wie er uns sagte und er ließ sich auf seinen Stuhl fallen.

Er fing an, zu erzählen.
Akim und Athena Romanov.
Ihre Eltern wuchsen gemeinsam auf, auf verschiedenen Seiten. Seine Familie war eine Polizistenfamilie und ihre in der Mafia.
Das eine führte zum anderen und es passierte, was passieren musste.

Die Puzzleteile finden langsam zueinander. Endlich.

„Ein ungeborener Sohn. Ein toter Sohn.", sagte der Wärter und nahm seinen Hut ab.
„Ein Mädchen. Meine Frau.", antwortete ich und er sah verwirrt zu mir.
„Ich erzähle Ihnen jetzt den Rest der Geschichte."

🔫

„Ich wusste, dieses Tier hat die beiden ermordet. Und du bist gekommen, um sie zu finden? Athena?"
Ich nickte und fragte ihn, woher er die Geschichte kannte.
„Ich bin Akims Vater. Ich bin der Großvater deiner Athena."
Meine Atmung stockte kurz und ich war sprachlos.
„Liegt hier ihre Leiche?"
„Hier liegen nur die Leichen meiner Frau, meines Sohnes und seiner Frau. Niemand sonst mit dem Namen Romanov."
Es war zwar niederschmetternd, ohne Gewissheit nach Moskau zu müssen, doch ich hatte mehr über ihre Familie erfahren. Das musste ich mir merken.

Ich wollte ihrem Großvater Geld für die Hilfe geben, doch er wollte es nicht annehmen.
„Bitte."
Normalerweise bat ich niemanden, doch seitdem ich mit Athena war, veränderte ich mich.
Er nahm das Geld dankend an und wir verabschiedeten uns.

„Mann, gehts dir gut?", fragte Vito und ich antwortete nicht. Es breitete sich eine Leere in mir aus. Ich kannte nun so viel von ihr, doch ich wusste noch immer nicht, wo sie war. Es machte mich krank.
„Sollte ich es lassen? Sie zu suchen, meine ich."
„Das musst du wissen, Bruder. Diese Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen."

„Komm erstmal ins Haus, wir schlafen eine Nacht drüber und dann sehen wir morgen weiter."
Das klang nach einer guten Idee. Als ich in meinem Zimmer war, ging ich duschen und zog mich um. Mir fiel noch Jemand ein, der mir jetzt als einziger helfen konnte. Ich kniete mich vor mein Bett und faltete meine Hände.

„боже это снова я"
Gott, ich bin es wieder.

„Ich will sie einfach wieder in meinem Leben. Ich will mit ihr sein, bitte. Sie soll lebendig sein. Ich ziehe mich aus diesen illegalen Sachen raus, aber bitte, ich flehe dich an, bring Athena wieder nach Hause, zu mir. Amen."

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt