What if...?

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Hello an alle, sorry nochmal, dass in letzter Zeit kaum etwas hier erscheint, bei mir geht gerade einfach alles drunter und drüber. Aber hier ist es, ein neues Kapitel. Ich wollte nur im vorraus erwähnen, dass dieses Kapitel etwas tiefgründiger und emotional sein wird. Lasst gerne ein feedback da wenn ihr wollt.

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Der Morgen kommt schneller, als mir lieb ist. Das Wetter draußen hat sich nicht verändert. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und es sieht nicht so aus, als würde es sich in den nächsten Stunden ändern. Schätzungsweise is es circa neun Uhr, kann man leider schlecht sagen, wenn es die ganze Zeit erdrückend dunkel draußen ist und keine Sonnenstrahlen sich durchkämpfen können. Seit einer Stunde liege ich in ihrem Bett und starre Löcher in die Decke. Tausende von fragen gehen mir durch den Kopf und ich schaffe es nicht, diese aus meinem Kopf zu streichen. Dazu kommt noch meine Angst. Angst, was passieren wird in der Zukunft. So oft habe ich zu mir selber gesagt, ich werde keine Zukunft haben, irgendwann, wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich nicht mehr weiter machen kann und alles beende. Werde ich meinen Abschluss schaffen, Werde ich es schaffen, einen Job zu finden und für mich zu sorgen, ohne auf jemanden angewiesen zu sein und schaffe ich es irgendwann endlich von dem Alkohol und von den Drogen wegzukommen. Eigentlich, will ich es ja schaffen, alles. Doch wie soll ich das machen, wenn mir immer wieder Steine in den Weg gelegt werden und ich selbstzweifel habe? Und dann ist da noch Jenna. Ich weiß nicht, kennt ihr das? Ihr wollt unbedingt mit jemandem zusammen sein, aber könnt es nicht. Aus den verschiedensten Gründen. Entweder es liegt an einem Alterunterschied, die Freunde würden es nicht Akzeptieren oder weil ihr zum Beispiel zusammen Arbeitet oder es einfach nicht dürft. In meinem Fall wäre es wohl eher, weil ich angst habe verarscht zu werden und die angst auf abweisung. Ich weiß selber, wie ersetzbar ich bin, dass muss mir keiner sagen, die scheiße habe ich schon oft genug durchgemacht. Es tut einfach nur weh, wenn man von der Person, in die man verliebt ist nicht offen seine Gefühle gestehen kann und angst hat, alles kaputt zu machen, auch wenn man nicht mal etwas zusammen aufgebaut hat. Wenn man schon Angst hat, etwas zu verlieren, was nicht mal wirklich zu einem Gehört. Aber so ist das Leben, man versucht alles richtig zu machen und es jedem recht zu machen und am ende, war alles umsonst.

Ein leises schnurren von meinem Nachbarn reißt mich aus meinen tiefen Gedanken, zum Glück, ich wüsste nicht, wo das noch hingeführt hätte, am ende hätte ich mich vielleicht noch an ihren Schreibtisch gesetzt und einen Roman verfasst. Behutsam tastet sie sich an mich herran und sucht nach meiner Hand, die sie mit ihrer umschließt. Langsam öffnen sich ihre Augen und sie blickt direkt in meine Augen und lächelt vor sich hin. ,,Nah? gut geschlafen?" fragt sie mich leise und streckt sich dabei ausgibig. Als Antwort nicke ich ihr zu und setze mich vom Bett auf. Der gestrige Abend hat sehr an meinen Kräften gezehrt und ich bin froh, wenn der Tag morgen vorbei ist und wir unseren Plan umsetzen können. Jenna setzt sich ebenso auf und verlässt das Schlafzimmer. In meiner Magengegend macht sich ein unwohles Gefühl breit, HUNGER! Seit Tagen habe ich nichts mehr gegessen, hoffentlich macht Jenna Frühstück, sonst brauchen wir uns nicht mehr um meine Probleme zu kümmern, weil ich vorher verhungere.

Leicht verschlafen folge ich Jenna und mein Bauchgefühl hat recht, sie geht in die Küche und macht Frühstück. Auch wenn ich seit einer Stunde wach bin die müdigkeit packt mich immer wieder. Ich bin einfach kein Morgenmensch, keine Motivation, keine gute Laune und schon gar nicht bereit den Tag zu starten. Auf dem Weg ins Wohnzimmer schnappe ich mir noch eine Wolldecke und mache mich auf den Weg zum Balkon. Die kalte Luft, die mir entgegen kommt erinnert mich an den gestrigen Abend weshalb ich reflexartig die Wolldecke um mich klammere. Wie gestern zünde ich mir meine Zigarette an und mein Blick wandert wieder durch die leeren Straßen. Halbfertig geraucht taucht Jenna mit zwei Kaffeetassen in den Händen und einer weiteren Decke über der Schulter auf. Die zwei Tassen stellt sie auf dem kleinen Tisch ab und streicht mir im vorbeigehen über die Schulter. ,,Das Frühstück ist gleich fertig, ich brings gleich raus" und weg ist sie wieder. Na toll jetzt will sie auch noch draußen essen super. Ein paar Minuten später, nachdem ich meine Zigarette zuende geraucht habe kommt sie mit einem vollen Tablett zurück und wir genießen unser Essen schweigend.

Nachdem wir beide satt sind, räumt Jenna die sachen wieder weg und ich folge ihr mit in die Küche. Ausnahmsweise stört mich diese stille zwischen uns nicht. Ich bin froh endlich mal nichts sagen zu müssen oder unangenehme Fragen beantworten zu müssen. Der rest, des Tages verläuft ziemlich entspannend. Wir haben Netflix geschaut, ein paar Snacks gegessen, ab und zu sind wir auf den Balkon gegangen und haben eine geraucht und wir haben noch ein bisschen über darüber geredet, wie es weiter gehen wird. Morgen werden wir mehr Antworten haben, nach dem Gespräch. Die Sonne hat sich im laufe des Tages doch etwas durchkämpfen können und hat Jenna auf eine Idee gebracht, die ich nicht so ganz befürworte. Sie möchte raus, an einen See, ganz in der nähe. Verzweifelt versuche ich ihr zu erklären, dass es gefährlich sein kann, wenn uns jemand sehen würde oder Nick uns finden würde, doch Jenna lässt sich nicht davon abhalten ihren Plan umzusetzen. Somit sitzen wir eine Stunde später in ihrem Auto, auf dem Weg zum See. Die Landschaft zieht an uns vorbei und dabei drifte ich wieder in Gedanken weg. Was wird passieren ? Kommen wir alle heil aus dieser sache wieder raus ? Und wie geht es weiter ? Manchmal frage ich mich was passiert wäre, wenn ich damals bei dem Unfall gestorben wäre oder was wäre, wenn ich in meinen schwachen, verletzlichen momenten einfach aufgegeben hätte ? Würde mich jemand vermissen oder würde es überhaupt jemandem auffallen, wenn ich nicht mehr da wäre? So wie mich Menschen behandeln und wegstoßen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es irgendwen interresieren würde, was mit mir passiert. Eigentlich habe ich doch niemanden mehr. Mein eigener Vater hat mich verlassen, meine Mutter weiß wahrscheinlich nicht mal mehr, dass ich exestiere und Jenna ? Ich weiß nicht manchmal habe ich das Gefühl, sie kümmert und sorgt sich nur um mich, damit sie sich nicht die schuld an allem geben muss, falls mir etwas passiert. Diesen Gedanken hatte ich schon damals, wollte aber keine diskusion mit ihr anfangen, weil sie sowieso alles abstreiten würde. Der einzige, der mich wirklich kennt und niemals enttäuscht hat ist Liam. Aber selbst wenn ich weiß, dass ich nicht allein bin und er immer für mich da ist, fühle ich mich so leer und unbrauchbar. So als wäre ich nur hier, um mir bei meinem eigenen leid zusehen zu müssen, bis alles vorbei ist....
,,Paige...alles in ordnung?"

Unexpected (TxS / GxG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt