Bad News

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Frustriert blicke ich in den Kühlschrank. Mit dem Inhalt kann ich leider nichts anfangen. Keine Eier, die ich mir braten könnte oder Fertig sachen, die ich mir in der Mikrowelle warm machen könnte. Das einzige, was ich machen kann, ist auf einer Karotte rumzukauen, aber ich bin einfach zu frustriert, überhaupt etwas zu machen. Langsam schließe ich den Kühlschrank und senke meinen Blick. ,,Ist ja nichts neues den Tag ohne etwas zu Essen durch zu stehen... oder für eine ganze Woche" sage ich bedrückt zu mir selbst.
Ein piepton reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Handy? Es ist hier? Wegen dem ganzen durcheinander ist mir nicht mal aufgefallen, dass ich es die ganze Zeit gar nicht bei mir hatte. Dem Geräusch nach zu urteilen ist es wohl im Wohnzimmer und ich habe recht. Es liegt auf dem Fensterbrett und blinkt mir schon entgegen. Ich wische über das Display und sehe unendlich viele Nachrichten, ein paar neue, von Jenns und von Liam habe ich auch ein paar Nachrichten bekommen, er hat sich wohl wirklich sorgen um mich gemacht. Manchmal hasse ich mich dafür ihm nie richtig zeigen zu können, wie wichtig er eigentlich für mich ist. Schnell schreibe ich ihm, dass es mir gut geht und, dass ich ihn auf dem laufenden halte, sobald es etwas neues gibt. Verwundert stelle ich fest, dass mir auch eine unbekannte Nummer geschrieben hat. Mir wird schlagartig schlecht und ich habe ein ungutes Gefühl. Ich spiele mit dem Gadanken, auf Jenna zu warten und die Nachricht dann zu öffnen, aber ich glaube das halte ich einfach nicht aus. Verunsichert tippe ich auf die Nachrichten der fremden Nummer.

Wort für Wort lese ich mir die Zeilen durch. Mein Körper beginnt zu zittern, mein Herzschlag verschnellert sich und vor lauter Angst lasse ich mein Handy fallen. Ich verliere das Gefühl in meinen Beinen und falle zu Boden. ,,Ich kann es nicht fassen, woher hat er meine Nummer? Wie kann das sein?" Wiederhole ich öfter in meinen Gedanken, aus angst jemand könnte mich hören. Unkontrolliert fange ich an zu weinen und zu schluchzen. Die letzte Nachricht schallt wie ein Echo durch meinem Kopf. Ich sehe ihn direkt vor mir, wie er sich aufbaut, mir in die Augen sieht und mich dreckig anlacht. ,, Vergiss nicht, was ich dir geschrieben hab, pass auf, was du machst und halt bloß die Klappe, sonst kann ich für dich und deine Freundin nichts garantieren! Das ist meine letzte und einzige warnung!" Die Vision verschwindet nicht, ich sehe ihn immer noch vor mir, bis mir langsam schwarz vor Augen wird.

,,Warum?"

Stille.
Nichts um mich herrum ist zu hören, ich weiß nicht, wie lange ich schon auf dem Boden liege. Ich muss anscheinend Ohnmächtig geworden sein. Meine Hände sind eiskalt, meine Atmung is unruhig und in meiner Magengegend breitet sich ein ungutes Gefühl aus, welches mit der Zeit immer unerträglicher wird. Mit aller Kraft, versuche ich meine Augen zu öffnen, aber das grelle Sonnenlicht, dass durch die Wohnzimmerfenster scheint, macht mir einen Strich durch die Rechnung. Reflexartig schließen sie sich wieder und mein Kopf, beginnt zu dröhnen. Das Gefühl in meinem Bauch, wird langsam kritisch und ich merke, dass ich mich beeilen muss. Mit meiner letzten Kraft, raufe ich mich nach oben und stolpere, durch den Flur, direkt ins Badezimmer. Im letzten moment schaffe ich es noch den Klodeckel anzuheben und mich zu übergeben.

Dieses eklige Gefühl, ohne Mageninhalt immer wieder diesen Druck im Bauch zu spüren und den trockenen Husten über mich übergehen zu lassen ist schrecklich. Eigentlich sollte ich mich daran gewöhnt haben, aber immer wieder aufs neue kehrt es zurück. Davor hatte ich schon keine Kraft mehr, aber das gibt mir wirklich den Rest. Meinen Kopf, an der Klobrille liegend, schmatze und huste ich noch einige male vor mich hin. Mein Hals ist so rau und trocken, als hätte ich Tage lang nichts zu mir genommen. Schniefend, betätige ich die Spülung und mache mich verzweifelt auf den Weg, zum Waschbecken. Der Blick, in den Spiegel, verpasst mir einen schauer über den Rücken. Durch den Druck eben, beim Erbrechen, haben meine Augen geträntund sind rot. Allgemein, sehe ich einfach nur krank und schwach aus. Ein husten, lässt mich aufschrecken und ich hab das Gefühl, mein Herz springt mir aus der Brust. Aus dem Blickwinkel, vom Spiegel sehe ich, wie Jenna sprachlos am Türriemen, des Badezimmers steht. Für einen moment habe ich gedacht, der Lover meiner Mutter hätte sich zugang zu Jenna's Haus verschafft. Diese Situation, macht mich fertig, was jetzt wohl in ihr vergeht ? Das will ich mir gar nicht ausmalen.

,,Hast du wieder getrunken? Oder gekifft?" Kommt es von ihr kalt und enttäuscht. Das glaub ich jetzt nicht, ich bekomme Drohnachrichten von dem Lover, meiner Mutter, mache mir sorgen darüber, was er uns antun könnte und falle daraufhin in Ohnmacht. Die tatsache, dass ich mir gerade die Seele aus dem Leib gekotzt habe, zähle ich jetzt mal nicht dazu, dass passiert mir ja sowieso mindestens 2 mal die Woche, aber mir so etwas jetzt, in dieser Situation vorwerfen zu müssen, reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Ich bin so wütend, am liebstens würde ich ihr eine ansage machen und sie anschreien. Die Kraft dazu habe ich aber leider nicht, ich weiß nicht mal, ob ich einen Ton raus bekommen würde, mit meinem Hals. Genervt atme ich aus, gehe an ihr vorbei und laufe richtung Wohnzimmer. Mir egal, was sie jetzt von mir denkt, ich brauche eine Pause, ich kann mich kaum auf den Beinen halten und schaffe es gerade so, mich aufs Sofa fallen zu lassen und meine Augen zu schließen. Für was bin ich eigentlich überhaupt noch da ? Ist mein letzter Gedanke bevor ich ins Traumland abdrifte.

Unexpected (TxS / GxG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt