Don't Push Her Away

203 16 0
                                    

Der Weg hat sich länger gezogen, als erwartet. Einige wollten sich jetzt schon ihr eigenes Bild von der Stadt machen und durch die Straßen ziehen. Ich muss zugeben Jenna und Frau Collins haben die Situation echt gut im Griff, auch wenn sie im Minutentakt ihre Schüler wieder einsammeln und jedem einzelnen die gleiche Predigt vor halten müssen. Wie kleine Kinder versuchen sie sich mit ihren schweren Koffern wegzuschleichen, auffälliger gehts ja wohl nicht. Immer wieder erwische ich Jenna dabei, wie sie sich genervt durch die Haare fährt und die Augen verdreht. Ist schon erstaunlich, dass sie meine Klasse so gut unter Kontrolle hat und jeder ihr beim ersten mal aufs Wort hört, obwohl sie noch nicht lange an dieser Schule ist.

Nach einer halben ewigkeit und 3 gerauchten Zigaretten, erreichen wir endlich unser Hostel, welches von außen schon einen vielversprechenden Eindruck hinterlässt. In der recht großen Eingangshalle versammeln wir uns und bilden einen Kreis um unsere Lehrerinnen, die darauf warten, dass ihre Schüler endlich die Klappe halten, was auch wenig später der Fall ist. Frau Collins beginnt damit die verteilung der Zimmer anzusprechen, woraufhin die ganze Klasse genervt aufstöhnt. Es ist nie eine gute Idee, Lehrer das aufteilen der Schüler in die Zimmer zu überlassen.

Nachdem der Großteil der Klasse ihre Zimmergenossen bereits erfahren haben bin auch ich an der Reihe und weder meine 3 mitgefangenen noch ich sind froh über diese entscheidung. Mit Kim, Jessie und Bella werde ich mir 5 Tage ein Zimmer auf engsten Raum teilen müssen. Ausgerechnet die, mit denen ich mir am wenigstens ein Zimmer teilen wollte und eine von ihnen mit Jake in einer Beziehung ist. Die Reaktionen meines Umfeldes könnten nicht unterschiedlicher sein. Liam schaut mich mitleidig an, während die drei schnepfen angewiederte Blicke austauschen. Jenna wiederrum steht ein wenig ratlos da, sie scheint die Situation noch nicht ganz analysieren zu können, kann ich ihr aber auch nicht übel nehmen, sie wird das ganze früher oder später verstehen. Jakes Gruppe versucht sich das lachen zu verkneifen allerdings vergeht ihm dieses nachdem er erfährt, mit wem er sich ein Zimmer teilen muss. Mit Liam und Matty wird er in ein vierer Zimmer gesteckt aufgrund der ungraden Anzahl an Jungs, die wir in der Klasse haben. Die Zimmeraufteilung wird auch nach den ausernandersetzungen von Liam und Jake nicht berücksichtigt, was mir irgendwie sorgen bereitet. Ich hoffe, dass Matty die streitigkeiten zwischen den beiden unterbinden kann. Er ist eigentlich ein netter Kerl und ein Einzelgänger, sehr verschlossen obwohl er laut Bella, jede haben könnte. Weder mit Jake, noch mit Liam hat er viel zu tun, auch mich hat er noch nie blöd angemacht oder hat sich den anderen angeschlossen, mich fertig zu machen. Nachdem jeder in seine Zimmer eingeteilt wurde und sich der trubel gelegt hat, dürfen wir nun endlich mit unseren Koffern die Treppen hoch, in die 4te Etage und unsere sachen auspacken. Vor unserem Zimmer angekommen schweigen wir 4 uns an und schenken uns gegenseitig keine beachtung. Jessie öffnet mit der Zimmerkarte, die Tür und wir sind überrascht, von der größe des Zimmers. Wenn man das Zimmer betritt fallen einem sofort die riesigen Fenster auf, mit einer wunderschönen Aussicht auf die Elbphilharmonie. Links und rechts des Raumes stehen jeweils 2 Stockbetten, was somit in der Mitte viel Platz lässt. Ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen finden auch noch Platz, was den Raum gemütlicher wirken lässt. 2 Kleiderschränke befinden sich in der Wand welcher viel Stauraum bietet. Das Bad ist freundlich hell, mit weißen Fließen an der Wänden und auf dem Boden. Eine Dusche und ein riesiger Spiegel mit Schränken zum verstauen machen die Badezimmer ausstattung komplett. Wortlos beginnen wir damit unsere Koffer auszupacken wobei es die 3 sehr eilig damit hatten. Während ich gerade einmal bei der hälfte bin, meine sachen in den Schränken zu verstauen machen sie schon auf den Weg nach unten. Bevor Jessie allerdings verschwindet schenkt sie mir noch einen nachdenklichen Blick hinterher und lässt mich stutzig im Zimmer zurück. Was war das den ?

Ohne dieser Situation weiter beachtung zu schenken werde auch ich endlich fertig, nehme mir meine Bauchtasche und will mich auch auf den Weg nach unten machen, um nach meinem besten Freund zu sehen. Hoffentlich haben die sich im Zimmer noch nicht gegenseitig Umgebracht, wundern würde es mich nicht. Für Heute steht nichts mehr auf dem Plan, außer das gemeinsame Abendessen außerhalb des Hostels. Es ist Freizeit angesagt und wir dürfen uns in der nähe des Hostels umschauen, solange wir zum Essen und danach zur Zimmerkontrolle um 22:30 zurück sind. Manchmal frage ich mich echt, ob unsere Lehrer wirklich denken, dass alle danach auf ihren Zimmern bleiben oder ob es ihnen einfach egal ist. Draußen angekommen sehe ich mich ein wenig um. Das Gelände des Hostels ist echt groß und weitläufig, mit einer großen Liegefläche und zwei Volleyballfelder kann man doch viel anstellen. Hinter dem Gebäude sind mehrer Bänke aufgestellt, und auf einer von ihnen lasse ich mich nieder. Mit meiner Zigarette in der Hand schreibe ich Liam und frage ihn, wo er ist und ob er vorbei kommt. Einige Minuten vergehen und ich nehme Schritte war, die näher kommen. Mit meinem Blick zu der Richtung, aus der die Schritte kommen werde ich überrascht. Jenna kommt um die Ecke und richtet ihren Blick noch einmal nach hinten bevor sie auf mich zugeht. Ihr Ausdruck ist weich und entspannt, für sie muss der ganze Trip wohl entspannter sein, als für mich. ,,Naaa" begrüßt sie mich und nimmt neben mir Platz. Mit einem nervösen hey Antworte ich ihr. Warum bin ich den aufeinmal so angespannt in ihrer gegenwart. Okay vielleicht liegt es auch daran, dass sie mich nochmal auf das geschehen von vorhin ansprechen möchte, worauf ich eigentlich gar keine Lust habe. Sie sitzt einfach da und beobachtet mich erwartungsvoll. ,,Was ist ?" gebe ich gespielt unwissend von mir, in der hoffnung sie würde es einfach gut sein lassen, aber da lag ich leider falsch. ,,Paige.... du weißt worauf ich hinnaus will tu nicht so unwissend, was war los?" Ihre Stimme klingt ernster als zuvor und auch ihre Körperhaltung verkrampft sich leicht, auch wenn man es kaum wahrnimmt. Leicht genervt verschänke ich meine Arme und puste meinen Ziagrettenrauch durch die Luft. Jenna stupst mich von der Seite an nickt mir aufmunternd zu woraufhin ich mich geschlagen gebe. Los werde ich sie hier sowieso nicht, dass kann ich vergessen.

Unexpected (TxS / GxG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt