Savior

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Unschlüssig, wie sie reagieren soll senkt sie ihren Blick und überlegt. Nach Minutenlangen warten, die sich anfühlen, wie Stunden wendet sie sich wieder zu mir und setzt sich in Bewegung. Mit Abstand nimmt sie am anderen Ende des Sofas platz. Ich spüre etwas unbekanntes, das von ihr kommt, etwas kaltes, unbehagliches. Im inneren wollte sie meiner bitte nicht nachgehen, hat sich aber dennoch dazu gerungen es zu machen. Meine Gefühle sind so Intensiv und ich nehme alles um mich herum viel stärker war, es ist so erdrückend. Das Herz in meiner Brust droht herrauszuspringen und stille um uns herum macht es nicht gerade besser, denn meine unregelmäßige Atmung schallt durch den Raum. Jennas verstand setzt aufeinmal wieder ein und Reagiert schnell. Sie packt mich, zieht mich in eine Umarmung und hält mich fest. Verzweifelt versuche ich meine Gedanken zu sammeln und zu hoffen, dass die Woche schnell an mir vorbei ziehen wird.

Es ist Sonntag, die vier Tage waren hart für mich. Schlaflose Nächte, die ich nur mit Schwitzen und Erbrechen verbracht habe. Jenna war immer bei mir und hat sich um mich gekümmert. Auch wenn es gerade zwischen uns sehr komisch ist und wenig Komunikation stattgefunden hat, sind wir miteinander ausgekommen, irgendwie. Morgen startet die Abschlussfahrt nach Hamburg, worüber sich meine begeisterung in Grenzen hält. Mein Zustand hat sich ein wenig verbessert, ich kann immer hin mein Essen wieder in meinem Magen behalten und mein Puls fährt nicht mehr Achterbahn, zumindest nicht mehr so oft. Ein kleiner Fortschritt, aber ich bin noch lange nicht über den Berg. Wie ich die 5 Tage in Hamburg überleben soll weiß ich nicht. Von außen wirke ich, wie eine wandelnde Leiche und so fühle ich mich auch. Meine Haut ähnelt der, Haut, aus den Twilight Filmen und meine Augen sind noch Rot und geschwollen von den Kopfschmerzen und dem Erbrechen. Um mit nach Hamburg zu kommen hat mir Liam es ermöglicht den Trip zu bezahlen und Jenna hat mir die sachen besorgt, die ich dafür brauche. Auch wenn sie mich trotzdem mit ihren kalten Blicken die ganze Zeit über durchbohrt hat. Was sie mit der Einverständniserklärung gemacht haben, da bin ich Ahnungslos, aber ich denke Mister Brook hat sich da etwas einfallen lassen, womöglich etwas nicht rein rechtliches, aber das ist nicht mein Problem, hoffe ich zumindest. Auf dem Sofa sitzend, mit einer Teetasse in der Hand schaue ich durch die unendlich große Auswahl von Netflix und entdecke einen alten Klassiker "Pokemon". Oft, wenn ich bei Liam bin lässt er mich auf seinem alten Gameboy spielen, damit ich wenigstens ein bisschen freude und ablenkung von meinem tristen Altag bekomme. Die Auswahl an spielen war groß, was mir aber direkt ins Auge gestochen ist, waren die Gelb, Rot und Blauen Module der Pokemon reihe. Auch wenn mir mittlerweile bewusst ist, das alle drei Spiele gleich aufgebaut sind mit ein paar Unterschieden je nach Version, erwische ich mich immer wieder die Rote Edition zu wählen. Wer hätte den nicht gern einen Feuerroten Drachen als besten Freund. Während das Intro sich einspielt und ich gedanklich den Text mitsinge meldet sich Jenna von der Seite. ,,Dir ist aber schon bewusst, dass das alles nicht real ist und du dich eigentlich für Morgen vorbereiten musst." fragt sie mich leicht spöttisch. Manchmal frage ich mich wirklich, ob sie mir wirklich alles kaputt machen will, da habe ich endlich mal ablenkung und fühle mich ein wenig besser und dann kommt ein störrisches etwas, das mir von der Seite reinquakt. ,,Komm schon, lass mich doch, das ist das einzige, was mich gerade bei laune hält. Außerdem ist es doch aufregend, wie ein Junge in die Welt zieht mit seinem Begleiter und Abenteuer erlebt. Sein bester Freund ist sowas wie sein Hautier und ich wollte auch schon immer eins haben." Bei meinen Worten muss sie schmutzeln. ,,Du und ein Haustier, das stelle ich mir schon witzig vor" Ich verstehe zwar nicht ganz, was daran so witzig sein soll, aber ich lasse diese Aussage mal so im Raum stehen. Jenna gesselt sich neben mich und breitet ein paar Blätter vor sich aus. Es sind die Informationsblätter für die fahrt, in denen Aufgelistet ist, was wir in der Zeit in Hamburg machen werden. An einem Tag, werden wir in die Elbphilharmonie gehen und uns ein Musical anschauen und anschließend essen gehen, an einem anderen Tag werden wir in den Zoo gehen und uns Abends, die Miniaturausstellung anschauen. Unsere Klasse wird sogar ins Dungeon gehen. Für den Heidepark reicht uns die Zeit leider nicht mehr, wäre aber bestimmt ein toller Abschluss gewesen. Im nachhinein holt sie einen Briefumschlag hervor, welchen sie mir zuversichtlich in die Hand drückt. Verwirrt wechselt mein Blick von dem Brief zu Jenna hin und her, was hat sie vor ? Sie aber schüttelt belustigt den Kopf. ,,Hast du etwa Gedacht du kommst ohne Geld weit in Hamburg ?" Immer noch verwirrt versuche ich behutsam den Brief zu öffnen, in dem mir bunte Scheine entgegen kommen. Papier für Papier gleitet mir durch die Finger während ich Gedanklich mit zähle. 375 Euro, die ich in meinen Händen halte, welche ich noch nie in meinem Leben zu Gesicht bekommen habe. Mein Gedankenversunkener Blick wechselt zurück zu Jenna, dessen Gesicht ein warmes lächeln ausstrahlt. ,,Das ist von mir, Liam hat dir ja die Kosten, für das Hostel und die Aktivitäten bezahlt, das ist mein Anteil, für die Verpflegung dort." kommt es entspannt von ihr. Das ist nicht ihr ernst, für manche mag das vielleicht nicht viel Geld sein, aber für mich ist das ja schon ein halbes Vermögen. Kopfschüttelnd stecke ich die Scheine zurück in den Umschlag und lege ihn auf dem Couchtisch ab. ,,Das kannst du vergessen, das nehme ich nicht an, ich brauche nichts, ich bin euch schon genug zur last geworden." Während meines hysterischen Anfalls bin ich vom Sofa aufgesprungen und betrachte meine Lehrerin von oben, wie sie sich ebenfalls aufsetzt und auf mich zukommt. ,,Du nimmst es an, ob du willst oder nicht, ich will meinen Teil auch dazu beitragen, außerdem brauchst du das Geld für den Ausflug, du nimmst es und fertig." Mit diesen Worten verlässt sie mit dem Umschlag den Raum und im nächsten moment höre ich einen Reißverschluss auf und wieder zu gehen. Sie hat das Ding wirklich in meinem Koffer verstaut, ihr kann man aber auch nichts ausreden.

Der Mittag zieht an uns vorbei und die Sonne ist langsam am Untergehen. Mit jeder Minute steigt meine Nervosität auf Morgen. Was, wenn etwas schief geht und ich doch nicht mitkommen kann, oder Nick an der Schule auf mich wartet und mitnimmt. Im schlimmsten fall, hat er die Polizei gerufen und der morgige Tag wird mir entgültig, den Boden unter den Füßen wegziehen. Jenna kommt aus ihrem Arbeitszimmer, wo sie den Tag genutzt hat, die Klassenfahrt mit den anderen Lehrern nochmal durchzuplanen. Sie setzt sich wieder neben mich, auf das Sofa und mustert mich eindringlich. Meine Aufmerksamkeit schenke ich ihr aber nicht. Mein leerer Blick ist auf den schwarzen Fernseher gerichtet, indem ich meine Reflektion sehen kann. Es steht einfach so viel auf dem Spiel, wenn die anderen nicht schon so viel für mich aufgeopfert hätten, würde ich einen Rückzieher machen und warten, bis mich Nick irgendwann hier findet. Geistesabwesend merke ich, wie sie sich mir nähert und ihre Hand an meine Wange hält. Langsam kehre ich wieder in die Realität zurück und mein Körper entspannt sich wieder. Die wärme, die sie Ausstrahlt ist sehr beruhigend, weshalb ich mich näher an sie ran schmiege. Meine Augen werden immer schwerer, bis meine Lehrerin sich umentschieden hat und ihre Hand zu meinem Kinn wandert, welches sie leicht umklammert. Bevor ich realiesieren kann, was sich gerade vor mir Abspielt, zieht sie mein Gesicht in ihre Richtung. Kurz bevor sich unsere Nasenspitzen berühren können, macht sie halt. Ihr Blick wirkt unentschlossen, so als würde in ihrem Kopf eine heftige Diskusion statt finden. Noch leicht benommen versuche ich zu deuten, was ihrem Kopf vorgeht, doch sie kommt mir zuvor. Sie schließt die letzten Zentimeter, die zwischen uns waren und ihre Lippen landen auf meinen. Das einzige, was mir durch den Kopf schwirrt ist.... Ich bin Verwirrt.

So ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Ja 2 Monate ist es wieder her seit dem letzten Kapitel, aber leider konnte ich mich in letzter Zeit nicht aufraffen, weiter zu schreiben. Zwischendurch hat mein Laptop leider den Geist aufgegeben und somit auch meine Motivation leider. Privat geht auch viel bei mir ab, aber ich versuche das beste draus zu machen, ich hoffe, dass ich hier in der nächsten Zeit mal wieder ein bisschen voran komme. Und sorry falls viele Rechtschreibfehler vorhanden sind, ich muss erst mal wieder richtig ins schreiben rein kommen.

Unexpected (TxS / GxG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt