Unexpected (TxS / GxG)

After all these Years ?

Ich öffne ruckartig die Haustür, und bevor ich verschwinde, schaue ich nochmal über meine Schulter zu meiner Mutter ins Wohnzimmer. Einfach nur erbärmlich, wie sie verkatert auf dem Sofa liegt. Umgeben von Zigaretten Schachteln, hart Alk Flachen und Kondom Verpackungen, Drogen, waren bestimmt auch im Spiel, aber Nadeln oder Pulver kann ich von hier aus nicht erkennen. Kopfschüttelnd gehe ich nach draußen und schließe die Tür hinter mir. Wie zu erwarten steht Liam, mit seinem Porsche vor der Haustür. Dem fast fertigen Joint in seiner Hand zu urteilen muss er wohl schon seit ein paar Minuten hier gewartet haben. Ich öffne die Autotür und lasse mich auf den Sitz fallen. „Du hast dir ja mal wieder Zeit gelassen was Paige?" Spielerisch genervt schaue ich ihm in die Augen und ziehe meine Augenbrauen nach oben. Er scheint zu verstehen, was ich meine und fängt an zu kichern.

Während er den Motor startet, reicht er mir einen Joint und einen Kaffee, den er für mich bei Mc Donalds geholt hat. Eigentlich bin ich nicht der Kaffee trinker, und das war ich auch nie, Liam mag es einfach nur mich zu ärgern. Was er allerdings nicht weiß ist, dass ich mich in den Ferien an den ekligen Geschmack gewöhnt habe und ihn mittlerweile sogar ganz gerne trinke. Nicht lange hat es gedauert, bis ich den Kaffee leer getrunken habe und genüsslich meinen Joint rauche. Als ich meinen Blick Liam zuwende, schaut er mich nur erstaunt an. „Seit wann trinkst du denn Kaffee?" Ich wusste, dass er das fragen würde. „Hatte in den Ferien eine, dessen Vater einen Kaffeeladen besitzt. Als sie bei einer ihrer Hauspartys sturz betrunken war, bediente ich mich ein bisschen an seinen Vorräten." Schmunzel ich.

„Ich nehme mal an, dass ihr Vater, ihr die Schuld dafür gegeben hat, denn sie kann sich vermutlich an nichts mehr erinnern. Der Sex davor war trotzdem gut." Liam und ich fangen gleichzeitig an, zu lachen. Am Schulparkplatz angekommen, ist keine Menschenseele, zu sehen. Kein Wunder, alle Schüler und Lehrer sind in der Aula um die neuen Schülerinnen und Schüler Willkommen zu heißen. Außerdem werden auch neue Lehrer vorgestellt und der Ablauf der ersten Schulwoche wird besprochen. Da wir sowieso schon so gut wie alles verpasst haben, gönnen wir uns noch einen Joint und laufen danach widerwillig zur Aula. Liam öffnet für mich die Tür und schließt sie mit einem lauten Knall hinter uns zu. Aufzufallen war ja schon immer unser Ding.

Die Augen von jedem Schüler und Lehrer kleben an uns, bis Schulleiter Brock mit seiner Ansprache fortfährt. Mister Brook, ein Mitte 40-jähriger, recht großer Mann mit schulterlangem, kastanienbraunen Haaren und grünen Augen. Liam und ich lehnen uns an die Beton Wand im hinteren Bereich der Aula.

Anscheinend sind wir gerade in dem Moment reingeplatzt, wo die neuen Lehrer vorgestellt wurden. Für uns fast schon uninteressant, da wir nur eine neue Klassenlehrerin bekommen. Zugehört habe ich auch kaum, ich habe nur mitbekommen, dass es eine neue Englisch Vertretung für die siebten Klassen gibt und einen neuen Sportlehrer für die Klassen fünf bis sieben. Es wird erst interessant, als Mister Brook unsere neue Klassenlehrerin ankündigt. Sie wird Sport und Bio bei uns Unterrichten, was an sich echt komisch ist, da Klassenlehrer normalerweise immer mindestens ein Hauptfach unterrichten. So wie es aussieht, ist es eine Frau, die ich aus meiner Position aber nur seitlich zu sehen bekomme, denn sie läuft gerade die Treppen hinauf, und ihre Haare verdecken ihr Gesicht. Sie dreht sich zu uns Schülern und ich halte geschockt den Atem an.

„Scheiße", fluche ich vor mich hin, in der Hoffnung, dass mich niemand hört. „Was ist los Paige? Hast du einen Geist gesehen oder was? Ich hab dich ja noch nie so schreckhaft erlebt." Sagt er aus Spaß. Ohne viel Zeit zu verlieren, packe ich ihn am Arm und ziehe ihn mit nach draußen. „Was machen wir den jetzt hier draußen? Du weißt, dass wir ärger bekommen können, wenn uns jemand sieht!" Daraufhin fängt er an zu lachen, da es ihm sowieso egal ist, ob wir ärger bekommen würden. Ich schaue mich um, ob auch wirklich niemand in der Nähe ist. „Liam, nicht lustig!" versuche ich ihm ernst klar zu machen.

Im selben Moment bereue ich dies gesagt zu haben, denn sein lachen wird noch lauter. „Tut mir ja leid aber warum warst du denn eben so geschockt? Dein Gesichtsausdruck war echt zu komisch". Ich verstehe jetzt echt keinen Spaß mehr, woraufhin ich ihn hinter einen Busch gegen die Wand der Aula drücke und ernst in seine bernsteinfarbenen Augen blicke. „Hör mir zu, ich kenne sie!". Langsam lasse von ihm ab und mache eine Denkpause. Sein lachen verstummt, er gibt mir die Zeit und sieht mich abwartend an.

„Wie soll ich sagen naja wir waren mal für kurze Zeit zusammen". Sage ich monoton. Liam sieht mich undefinierbar an, was auch immer es war, deuten kann ich diesen Gesichtsausdruck jedenfalls nicht. Bevor er zu Wort kommen kann, nehme ich ihm die Zeit dazu. „Es ist zwei Jahre her, ich war 16 und sie war 22. Zuerst hatten wir nur einen One-Night-Stand, aber dann wollte sie mehr von mir. Ich dachte wieso nicht? Der Sex mit ihr war gut und ich wollte das auch irgendwie nicht verlieren. Mit der Zeit konnte ich sie besser kennenlernen und begann sie auch zu mögen, ich wollte schon fast so weit gehen, es Liebe zu nennen. Kurz darauf kamen wir auch zusammen, wir waren glücklich und ich dachte auch nicht mehr daran sie nur wegen Sex, auszunutzen. Tja am Ende hat das Glück dann doch nicht so lange gehalten, wie ich es mir erhofft habe. Ich habe herausgefunden, dass sie mich von Anfang an betrogen hat. Sie war all die Zeit mit einem Mann verheiratet. Sie hatte mir zwar versichert, dass sie sich trennen würde und, dass sie mich wirklich liebt. Glauben konnte ich ihr das natürlich nicht, auch wenn ich es wollte. Als ich zum letzten Mal ihre Wohnung verlassen habe, klaute ich mir ihr Motorrad und baute damit einen Unfall, deshalb auch die große Narbe, an meinem Bauch." Niedergeschlagen und abwartend sehe ich zu meinem Freund auf. „Okay das klingt alles etwas Strange, aber wieso hast du mir davon noch nie etwas erzählt?" Ich senke meinen Blick wieder. „Naja das ist passiert, kurz bevor wir Freunde wurden. Außerdem wollte ich das alles so schnell wie möglich vergessen. Sie war die erste Person, für die ich wirklich etwas empfunden habe. Ich habe mich für sie geändert. Sie hat mir bei meinem Problem, mit den Drogen und dem Alkohol geholfen und den Stress mit meiner Mutter konnte ich wegen ihr verdrängen. Sie hat mich auch bei meinem Ritz Problem unterstützt und mir vorgeschlagen eine Therapie anzufangen. Natürlich bin ich nie ganz von den Drogen, dem Alkohol und dem Ritzen weggekommen aber sie half mir so gut es ging." Tränen steigen in meinen Augen auf und ich sehe, dass es Liam genau so ergeht. Er weiß von meinen Problemen und ich weiß, dass er will, dass ich glücklich bin. Er streichelt mir langsam über den Arm und ich versinke wieder in Gedanken. Ich habe mich für sie verändert bzw. versucht zu ändern und sie hat mich belogen und betrogen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Nach dem Motorrad Unfall habe ich sie nie wieder gesehen und wurde rückfällig. Genau deshalb will ich keine Beziehungen zulassen, Liam, ist der einzige, dem ich vertrauen kann.

Sind doch alle gleich, alle selbstsüchtig und achten nicht auf die Gefühle anderer Menschen, es interessiert sie nicht ob sie einen Verletzen, solange sie, ihr Ziel erreichen. Leider trifft das alles mittlerweile genau auf mich zu.

Es klingelt. „Scheiße", sagen wir beide im Chor. Normalerweise ist es uns egal ob wir zu spät kommen aber seitdem wir einen Deal mit Mister Brook haben darf das nicht mehr vorkommen ansonsten werden wir von der Schule geschmissen. Schnell in die Schule und den Klassenraum suchen. Allein das hat schon lange gedauert, weil hier in den Ferien umgebaut wurde. Kaum erreichen wir den Klassensaal werden wir auch schon vom Direktor und Miss Banks, durch die offenen Tür erwartet. Beide stehen mit verschränkten Armen und strengem Blick vor der Tafel, so als würden sie uns schon erwarten. Scheiße, schlimmer kann es echt nicht mehr werden, ich wäre sogar erleichtert, wenn sie mich jetzt rausschmeißen würden. Beide stehen einfach nur so da und mustern uns von oben bis unten. Ich kann förmlich spüren, wie das Blut mir in den Kopf schießt. Selbst Liam, der in jeder noch so schwierigen Situation einen kühlen Kopf bewahrt, macht keinen mucks.

Sorry falls viele Rechtschreibfehler vorhanden sind, das ist mein(e) erste richtige Story/Geschichte/Buch.