TW Tod
Mittlerweile hatten Vic und ich die Serie ausgemacht, wir lagen auf dem Sofa und schwiegen. Es war kein unangenehmes Schweigen, jeder ging seinen Gedanken nach. Ich fragte mich schon wieder, was würde ich nur ohne sie machen? Es war erschreckend, wie schnell ich von einer Person abhängig werden konnte. Gedankenverloren strich ich durch ihr Haar, wie sehr ich ihr Haar doch liebte und sie erst recht.
Irgendwann fragte sie mich und unterbrach somit das Schweigen: „Warum bist du wirklich weg aus Deutschland, niemand zieht so weit weg wegen nichts." Damit traf sie einen wunden Punkt, einen Punkt, den ich längst verdrängt habe. Ich überlegte, ob ich bereit war ihr dies zu erzählen. Doch dies war ich: „Thana war ihr Name. Sie war meine beste Freundin, schon von Anfang an. Wo Thana war, war auch ich und wo ich war, war auch Thana. Irgendwann zog ich nach Essen, um zu studieren. Das war das erste Mal, dass wir wirklich getrennt waren. Wir trafen uns aber jedes Wochenende, entweder ich fuhr zu ihr oder sie fuhr zu mir. Anfangs war das ganze noch etwas schwieriger, ich war im ersten Jahr noch 17 und hatte kein eigenes Auto. Vor ungefähr einem halben Jahr wollte sie mich besuchen kommen, mit ihrem Vater. Eigentlich war ich dran zu ihr zu fahren, ich hatte sie aber gefragt, ob sie zu mir fährt, da ich noch lernen musste". Ich spürte wie einen dicken Klos in meinem Hals, dass meine Augen glasig wurden. Ich musste bereit sein, darüber zu sprechen, Verdrängen bedeutet nicht Verarbeiten: „Sie hatte mir zugestimmt. Das war ein Fehler, ihr letzter. Jemand ist betrunken Auto gefahren und in die beiden gefahren. Beide wurden noch vor Ort für tot erklärt. Ich fühle mich verantwortlich für ihren Tod." Tränen liefen mir über die Wange, ich wartete auf eine Reaktion von Victoria, sie schien das ganze noch zu verarbeiten. Ich wartete auf eine Reaktion, doch das einzigste, was sie tat, war mich in den Arm zu nehmen. Sie wusste, wann man reden sollte und wann man schweigen sollte. Das liebte ich an ihr. Ich weinte ihr ganzes T-Shirt voll, all diese unterdrückten Gefühle ließ ich raus. Es tat gut. All diese unausgesprochenen dinge, wurden ausgesprochen. Wörter wollen nämlich ausgesprochen werden, sie wollen gehört werden und nicht in der Stille versinken. All diesen Schmerz ließ ich raus. Das war mein Grund, aus Deutschland hinauszugehen. Ich wusste noch nicht, ob ich die Kraft besitze, wieder nach Hause zu fahren.
So verharrten wir noch eine Weile. Irgendwann liefen bei mir auch keine Tränen mehr. Obwohl es mir davor nicht schlecht ging, ging es mir jetzt besser. Es war wie, als würde eine Last von mir fallen, welche ich davor nicht getragen hatte. Ich war aber froh es ihr gesagt zu haben, meine Worte wurden erhört.
Irgendwann haben wir das Kuscheln auf mein Bett verlegt und sind schlafen gegangen. Vic in meinen Armen und ich in ihren. Wie immer betrachtete ich sie, prägte mir jedes noch so winzige Merkmal ein. Sie gehörte zu mir, sie war meine Freundin, mein Engel und niemand könnte je etwas daran ändern. Mit diesem Gedanken begab ich mich in die Welt der Träume.(527 Wörter)
Hi,
etwas ernster das Kapitel. Jetzt wissen wir alle was in Deutschland passiert ist.Ich wollte mich noch einmal für die lieben Kommentare unter dem letzten Kapitel bedanken. :)
Ich wünsche euch noch eine gute Nacht
LG
Lara
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Kissing you is like Summerrain
FanfictionIch wollte sie gerade fragen, warum sie hier war, als sie mich aus dem nichts küsste. Ihre Lippen waren weich, genau wie ich sie mir vorgestellt hatte. Schmetterlinge flogen durch meinen Bauch, es war ein unbeschreibliches Gefühl, dennoch hielt es n...