𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟑

923 70 9
                                    

Angst

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Angst.

Das wäre wohl die Emotion gewesen, die ein Außenstehender in diesem Moment von meinen angespannten Gesichtszügen abgelesen hätte.

Doch ich verspürte keine Angst.

Das Gefühl, das sich in meiner Brust eingenistet hatte und mir die Luft zum Atmen raubte, war etwas vollkommen Anderes:

Nackte, unvorstellbar grauenhafte Panik.

"Macht mich los!" wiederholte ich die Worte, die sich innerhalb der letzten Minuten von einem wütenden Befehl in eine flehentliche Bitte verwandelt hatten.

Die sterile, weiße Gummizelle, in die man mich das letzte Mal geworfen hatte, war das eine - und selbst damals hatte die Furcht an mir genagt.

Diesmal lag ich auf einer Trage.

Die Hand- und Fußknöchel mit gewaltigen, eisernen Schnallen fixiert, den Kopf mit Hilfe eines metallenen Bandes unbeweglich nach hinten gebunden und eingekreist von einem halben Dutzend Ärzten, die mit allerlei Laborequipment hantierten.

"Ich sage es dir gerne noch einmal...", das dunkelhäutige Mädchen mit den aufmerksamen, schwarzen Augen und den fein geflochtenen Haaren, das ich bereits auf dem Gang gesehen hatte, schob sich in mein Blickfeld.

Sie war es gewesen, die mich in die schlecht getarnte Beobachtungszelle gebracht hatte.

Das wäre Grund genug, ihr zu misstrauen - ganz zu schweigen von dem weißen Kittel, den sie trug und der Tatsache, dass sie hier das Kommando zu haben schien.

Aber wider besseren Wissens und obwohl ich nicht den leisesten Schimmer hatte weshalb, vertraute ich ihr.

"...wir sind alle hier, um deinem verwirrten Verstand auf die Beine zu helfen! Du wirst weder gefoltert, noch so manipuliert, dass du uns aufs Wort gehorchen musst! Also entspann dich!"

Gut.

Vertrauen war etwas zu viel gesagt.

Ich glaubte lediglich, dass sie in diesem einen Punkt die Wahrheit sagte. Doch was die anderen Menschen in diesem Raum anging, so konnte ich unmöglich sagen, ob sie harmlos oder bedrohlich waren.

Denn die Männer und Frauen, die mit Klemmen, Zangen, Kabeln, Schläuchen und Nadeln in den Händen um mich herum huschten, als würden sie es nicht fertig bringen, für eine einzige Sekunde stillzuhalten, schwiegen.

Kein einziges Wort verließ ihre Lippen.

Keine Drohung.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝟐 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt