𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟐𝟖

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Ich starrte auf die Buchstaben, die sich direkt vor meiner Nase aneinanderreihten und auf höchst komplizierte Art und Weise beschrieben, wie man schwere, innere Blutungen stoppen konnte ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten

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Ich starrte auf die Buchstaben, die sich direkt vor meiner Nase aneinanderreihten und auf höchst komplizierte Art und Weise beschrieben, wie man schwere, innere Blutungen stoppen konnte ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten.

Mein Schädel brummte.

Seit geschlagenen drei Stunden saß ich nun schon auf Shuris weißem Ledersofa und versuchte aus den unnötig langen Sätzen schlau zu werden, die den Bildschirm füllten.

Doch ganz gleich, wie böse ich das Tablet auch anfunkelte - mein Gehirn weigerte sich die neuen Informationen aufzunehmen.

Die kleine Fünf, die am unteren Ende der Seite prangte, machte das mehr als deutlich.

Denn im Gegensatz zu den Zeigern der Uhr, die sich im Minutentakt weiter bewegten und mir ins Gedächtnis riefen wie spät es bereits war, veränderte sie sich nicht.

Drei Stunden.

Fünf Seiten.

Mit einem frustrierten Seufzen ließ ich das Tablet sinken und schloss die Augen.

Das hier hatte ohnehin keinen Zweck.

Es waren fast sechs Monate vergangen, seit ich Bucky unter dem Einfluss von Alkohol und Tränen meine Gefühle gestanden - oder besser gesagt entgegengebrüllt - hatte.

Und obwohl mein Leben seither eine Hundertachtzig-Grad-Wende in Märchenrichtung hingelegt hatte und ich rundum glücklich sein müsste, fühlte ich mich beschissen.

Nicht, weil es zwischen mir und Bucky schlecht lief oder mir Shuris "Ausbildung" zur modernen Sanitäterin die Nerven raubte, sondern weil ich seit Anfang der Woche nicht mehr richtig durchgeschlafen hatte.

Die dunklen Ringe unter meinen Augen und die fürchterlichen Stimmungsschwankungen, die der Schlafanzug mit sich brachte, machten das für jeden in diesem Schloss sichtbar.

Selbst meinem besten Freund war es aufgefallen.

Doch auf die Frage, ob es mir gut ginge, hatte ich beim besten Willen keine Antwort gewusst.

Schließlich hatte ich keinen wahrhaftigen Grund für dieses merkwürdige Verhalten.

Da war nur dieser Gedanke, der wie ein unermüdlicher Poltergeist in meinem Kopf herumspukte und mich vom Schlafen abhielt.

Ein Gedanke, der ebenso abwegig und verrückt war, wie furchteinflößend.

Ich hob den Blick und sah zu Shuri hinüber, die mit gerunzelter Stirn auf ihrem Bett lag und das riesige 3D Modell eines Kampfjets musterte, das über ihr in der Luft zu schweben schien.

Es war nicht das erste mal, das ich ein computergemachtes Hologramm von so beeindruckender Realitätsnähe sah, doch es verschlug mir dennoch für einen kurzen Moment die Sprache.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝟐 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt