Ich hatte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, nach Bukarest zu reisen und eine Wohnung für mich zu beanspruchen, die längst nicht mehr mir gehörte.
Dass der Weg dorthin die reinste Tortur war, wenn man keinen Cent besaß, wusste ich nur allzu gut und wenn ich ganz ehrlich war, schreckten mich weder verlassene Unterschlupfe, noch illegale Mitfahrgelegenheiten ab.
Es war die Vorstellung, alleine an diesen altbekannten Ort zurückzukehren, die mir Zweifel bereitete.
"Scheiße, was ist denn mit Ihnen passiert?!" wollte die Frau hinter dem Steuer wissen, als ich meine beiden Koffer auf die Rückbank des Wagens wuchtete und gleich darauf ebenfalls einstieg.
Die letzten vierundzwanzig Stunden waren nicht gerade das gewesen, was man als einen Spaziergang bezeichnen würde und ganz offensichtlich, sah man mir das an.
Tonys Holzhütte - so idyllisch sie auch sein mochte -, war kein Ort, den man zu Fuß verließ. Vor allem nicht, wenn man eine Dreiviertel Flasche Whisky intus hatte und zwei sperrige Gepäckstücke mit sich herumschleppen musste.
Die Straße, die das Grundstück am See mit dem nächsten Dorf verband, war dreiundzwanzig Kilometer lang und mit so vielen Schlaglöchern gespickt, dass kaum Asphalt übrig blieb.
Nachdem ich etwa die Hälfte des Weges hinter mich gebracht hatte, war die Sonne in einem Meer aus dunklen Gewitterwolken untergegangen und es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet.
Schlaf war keine Option gewesen.
Pause machen ebensowenig.
Also war ich weiter marschiert, bis der Straßenrand irgendwann von Laternen gesäumt wurde und ich die Lichter einer nahegelegenen Stadt erkennen konnte.
Vier Stunden später hatte man mich unsanft aus einer Bar geworfen, weil ich nicht in der Lage gewesen war, meine 27 Tequila-Shots zu bezahlen.
Und nun saß ich hier.
Auf dem schmutzigen Rücksitz eines Taxis - bis auf die Unterwäsche durchnässt, mit einem Veilchen über dem linken Auge und so betrunken, wie schon lange nicht mehr.
"Können Sie mich nach Atlanta fahren?", fragte ich ohne auf ihre Worte einzugehen und deutete mit einem Kopfnicken auf das Navi im Armaturenbrett. "103 Peachtree-Street Southwest?"
"Sie... S-Sie wollen nach Atlanta?"
Die Frau hinter dem Steuer starrte mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Unglauben im Blick an.
"Ja." entgegnete ich und kramte nach der Geldbörse, die ich dem Türsteher in der Bar während unseres kleinen Handgemenges abgenommen hatte.
"Das ist... d-das ist fast achtzig Kilometer von hier!" gab der Rotschopf zu bedenken.
"Wieviel macht das? Zweihundert Dollar?"
Ich konnte sehen, wie ihre Zweifel von der Gier nach Geld untergraben wurden. In einem Moment sah sie mich noch an, als hätte ich den Verstand verloren - was vermutlich auch der Fall war - und im Nächsten, leuchteten ihre Augen vor Begeisterung.
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𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝟐 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟
Fanfiction𝐀𝐂𝐇𝐓𝐔𝐍𝐆 ➳ enthält gewalttätige, sexuelle und eventuell verstörende Handlungen, sowie Schimpfwörter und eine menge Cliffhanger ── Wie der Titel bereits sagt ist das hier die Fortsetzung meiner ersten Bucky FF - 𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝...