𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟓𝟑

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"Gib mir zehn Minuten

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"Gib mir zehn Minuten." - hatte ich zu Clint gesagt, als er mit einer Sammlung von grausam gebogenen Messern zurückgekehrt war und ich gespürt hatte, wie mein Magen einen Looping schlug. - "Zehn Minuten und du hast deine Antworten ohne noch mehr Blut vergießen zu müssen."

Nun lehnte ich mit verschränkten Armen an dem kleinen Esstisch, der die linke Hälfte des Raumes ausfüllte und sah auf Bavossi hinab, der mit bebenden Lippen an einen Stuhl gefesselt war und vor Angst zitterte.

Ich massierte mir mit einer Hand den Nacken.

Die Mission war anstrengender gewesen, als ich es erwartet hatte - was vor allem an der unerwarteten Wendung und dem Gewicht des Mannes lag, den ich fast zwanzig Block weit mit mir mit geschleppt hatte.

Bavossi war nicht gerade von schmächtiger Statur und Dank der Polizeiautos, die uns am Fuße des Wolkenkratzers erwartet hatten, war eine gemütliche Flucht ausgeschlossen gewesen.

Als wir die Verfolger schließlich abgeschüttelt und unsere kleine Wohnung erreicht hatten, war ich von Kopf bis Fuß in Schweiß gebadet und meine Muskeln hatten so sehr geschmerzt, dass ich auf dem erstbesten Sessel zusammengebrochen war, um wieder zu Atem zu kommen. 

Clint war seelenruhig zu dem Koffer hinüber geschlendert, in dem wir unsere Ausrüstung verstauten, um ein Seil herauszuziehen und den bewusstlosen Mann zu fesseln.

Danach hatte er uns zwei Tassen Pfefferminztee aufgebrüht und sich neben mich auf die Couch fallen lassen, bis Bavossi - sehr dramatisch und unter viel Gestöhne - wieder zu sich gekommen war.

"Wenn Sie mir sagen, wo wir Atalas Ivar finden, lasse ich Sie gehen. Gleich hier und gleich jetzt. Ohne weitere Verstümmelungen." unterbreitete ich ihm mein Angebot, während Clint missmutig in die Küche schlurfte und die Tür hinter sich zuschlug.

Ihm gefiel es nicht, zu warten.

Das war mehr als nur offensichtlich - aber ein paar wütende Blicke und mürrische Bemerkungen seinerseits waren mir um Welten lieber, als abgehackte Finger und Schmerzensschreie.

"Ich kann es Ihnen nicht sagen...", jammerte Bavossi und erschauderte vor Angst. "...e-er wird mich umbringen lassen. Ganz sicher, er... e-er wird mich umbringen, wenn ich es Ihnen sage, also bitte... bitte zwingen Sie mich nicht dazu. Zwingen Sie... z-zwingen Sie mich nicht, bitte."

Ich griff nach dem Revolver, der neben dem Sofa auf einem Tisch voll unterschiedlich großer Patronenhülsen lag und aussah, als wäre er fast ebenso alt wie ich.

"Wussten Sie, dass Folter nicht unbedingt körperliche Qual bedeuten muss?", wollte ich wissen und nahm erst eine, dann eine weitere und schließlich eine letzte Patrone aus der halb leeren Trommel. "Dass manche Menschen viel schneller reden, wenn Sie psychischem Druck ausgesetzt werden?"

Ich hielt ihm die Waffe so hin, dass er sie sehen konnte, bevor ich eine der Patronen wieder in die Trommel schob - ein schmaler Messingkreis umgeben von grobem, schwarzem Metall.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝟐 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt