𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟑

870 70 2
                                    

Ich setzte eine ernste Miene auf

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich setzte eine ernste Miene auf.

"Tut mir wirklich sehr leid dich um diese Uhrzeit noch zu stören, aber wir müssen reden! Worüber? Oh, über das, was da gerade eben passiert ist! Du hast mich nämlich geküsst! Zweimal! Hintereinander!"

Mein Spiegelbild starrte mich einige Sekunden lang bedeutungsvoll an, dann schüttelte es den Kopf, verzog das Gesicht zu einer Grimasse und griff nach der Haarbürste, die neben dem Waschbecken lag.

Das klang zu anschuldigend.

Fast, als würde ich ihm einen Vorwurf machen, weil er mir den mit Abstand besten Kuss meines Lebens geschenkt hatte.

"Hey Bucky...", versuchte ich es erneut, diesmal mit einem Lächeln auf den Lippen. "...ich weiß, dass es spät ist und wir das alles auch morgen besprechen könnten! In Ruhe! Aber ich... ähm... i-ich konnte nicht schlafen!"

Abermals erntete ich ein Kopfschütteln.

Zu unsicher.

Zu befangen.

Wie ein Angebot, das er ablehnen oder eine Frage, die er ignorieren konnte, wenn er es denn wollte.

Ich zog die Augenbrauen zusammen und begann missmutig meine explodierte Frisur in Ordnung zu bringen. Immerhin konnte ich nicht in feiner, grüner Seide vor der Tür meines besten Freundes auftauchen und aussehen, als hätte ich mit den Fingern in der Steckdose geschlafen oder einem Pudel die Haare geklaut.

"Bevor du fragst... ich bin hier, weil wir klären müssen, was das zwischen uns ist! Und zwar jetzt sofort! Ich werde nämlich die ganze Nacht kein Auge zutun können, wenn ich nicht ganz genau weiß, wo wir stehen!"

Mit einem entnervten Seufzen ließ ich die Bürste sinken und schnappte mir stattdessen ein Haargummi, um das nach wie vor voluminöse Desaster auf meinem Kopf zu bändigen.

Hitze und Locken vertrugen sich wirklich nicht besonders gut.

Das war eine Lektion, die ich seit den Vierzigern erfolgreich verdrängt hatte, indem ich mit nassen Haaren ins Bett ging oder mit einem Turban auf dem Kopf durch die Gegend rannte.

Nur war ein Handtuch diesmal nicht in Frage gekommen - schließlich wollte ich vorzeigbar aussehen, nicht verpeilt.

Wie lange willst du noch Selbstgespräche führen und Friseurin spielen? Die nächsten drei Stunden? Damit er auch ganz sicher schläft, wenn du endlich fertig bist?

Ich presste die Lippen aufeinander und musterte mein Spiegelbild. Dann - ohne zweimal darüber nachzudenken - zerrte ich das Haargummi wieder aus meinen Locken heraus und warf es neben die Haarbürste.

Wenn man die Augen ein wenig zusammenkniff und nicht allzu genau hinsah, wirkte meine Frisur ganz passabel.

In Kombination mit dem seidigen Shirt und der knappen Hose vielleicht sogar hübsch.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝟐 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt