Langsam öffnete ich meine Augen.
Ich fühlte mich schwach,schwächer als vorher.
Wie durch Watte hörte ich jemanden Schreien;ich richtete mich auf und beobachtete,wie Samu eine Frau einfach nur ansah.
Er sah sie an,hörte gar nicht mehr auf.
Dann bemerkte er mich und blitzartig hing er an ihrem Hals und trank das Blut.
Ich wollte schreien aber als ich es versuchte,hörte ich keinen Laut aus meinem Mund,nur das Tosen und Klingen in meinen meinen Ohren.
Ich müsste auch sterben,so viel stand fest.
Ich hatte mich damit abgefunden;ich wusste,dass es unvermeidbar war.
Wenn alles vorbei wäre-ganz gleich,wie es verlaufen mochte-,würde mich Samu mit dem gleichen kühlen Blick ansehen,mit dem er die Frau angesehen hatte,prüfend,als versuche er,eine Billardkugel anzuvisieren oder eine Papierkugel in den Abfallkorb zu werfen,und das wäre dann das Ende.
Möglich,dass es auch im Freien passieren könnte.
Ich hoffte,ich könnte Bäume sehen und die Sonne auf der Haut fühlen,wenn mir Samu mein Blut klauen würde.
Mein dünner Körper richtete sich auf und er kam geradewegs auf mich zu.
Erst jetzt merkte ich,dass ich noch nicht bereit war.
Sein Mund war voller Blut und seine Zähne stachen heraus,wie ich es noch nie erlebte.
,,Geh weg!",schrie ich und schlug ihn,als er mir zu nah kam.
,,Beruhigt Euch.Ich werde Euch so was nie antun"
,,Lügner!Du bist ein Monster!"
Erneut spührte,dass er stärker war aber ich wollte mich nicht geschlagen geben.
Ich wollte nicht enden,wie die Frau,deren leerer Körper im Raum lag.
,,Bitte glaubt mir"
,,Nein!"
Er schob mich gegen die Wand und blickte mir solange in die Augen,bis ich mich von allein beruhigte.
,,Bitte",sagte er erneut.
,,Glaubt mir"
Eine Träne rollte seine Wange herunter.
Sie war nicht wie meine Tränen,oder die,der anderen Menschen.
Sie war aus Blut und tropfte auf mein Shirt.
,,Ich habe einfach nur Angst"
,,Bitte nicht"
Er hob mit seinem Finger mein Kinn,sodass ich ihm in die Augen sah.
,,Kommt nachher in den Ballsaal unten und ich werde euch zeigen,dass ihr Euch nicht fürchten müsst"
,,Ich weiß nicht,ich-"
,,Vertraut mir einfach.Nur einmal"
Und ich vertraute ihm.
In seinem Zimmer oben beobachtete ich,wie die Vampire die zwei Frauen im Garten verbrannten und ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Einmal drehte sich Samu zu mir um.
Er lächelte nicht,oder winkte,er schaute mich einfach nur an.
Ausdruckslos.
Ich schluckte und entfernte mich von dem Fenster.

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R U N
Vampire>>Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihn...