R U N

-Chapter 33-

,,Hörst du dir eigentlich selber zu?Du willst,dass ich Samu umbringe!"

,,So sieht's aus.Das ist nicht schwer,du nimmst ein Messer und rammst es ihm mitten ins Herz"

Ich konnte nicht glauben,dass Osmo es in diesem Moment ernst meinte aber später wurde mir bewusst,dass er es tat.

,,Warum sollte ich sowas tun?"

,,Tu es lieber bevor er es tut!Und glaub mir...dieser Zeitpunkt wird kommen.Hey,Jessica.Ich warne dich nur.Der Zeitpunkt wird kommen,er wird schon sehr bald kommen.Denk nicht darüber nach,tu es einfach!"

Ich verlor die Kontrolle über meine Gedanken.

,,Liebst du ihn?"

Ich blickte Osmo in die Augen und zuckte die Schultern.

,,Ich denke schon"

,,Und da liegt das Problem.Du denkst zu viel und handelst zu wenig.Wenn du über deine Gefühle bescheid weißt,ist es schon zu spät"

Also handelte ich einfach.

Aber ich wusste,dass ich nicht diejenige war,die aktiv handelte,sondern Osmo,der mich steuerte und manipulierte.

Wir stoppten unser Gespräch,als uns auffiel,dass Samu auf der Terasse stand und uns beobachtete.

Mit einem Lächeln im Gesicht,lief ich zu ihm.

,,Was wollte Osmo von dir?"

,,Ach...er mich nur gefragt,ob es mir gut ginge,nichts weiter"

Der Tag dämmerte und wir legten uns ins Bett.

Als ich mir sicher war,dass Samu schlief,ging ich zu Osmo und fragte nach dem Messer.

,,Die Klinge ist aus Silber und in Weihwasser getränkt...sei vorsichtig"

Ich stieg auf das Bett und kniete rittlings über seiner Taille.

Ich packte das Messer mit beiden Händen und drückte die Spitze an die Stelle über seinem Herz.

Ich fühlte,wie sich mein Leben in zwei Hälften teilte;in das,was bisher passiert war,und all das,was nachher kommen würde.

Ich ließ wieder Licht in den Raum und Samu bäumte sich unter mir auf.

Meine Hände zitterten und meine Augen schwammen in Tränen.

,,Es tut mir Leid,Samu",sagte ich,und dann schloss ich die Augen und hob das Messer.

Ich musste alle meine Kräfte zusammennehmen bevor ich den Willen aufbrachte,zuzustoßen.