Ich lief durch die Finsternis:Samu führte mich weg vom Haus und in den Wald.
Ein kalter Wind wehte zwischen den Bäumen hindurch,ein gespenstisches Saufzen.
Eine Mondsichel übergoss die Umgebung mit schaurigem Licht.
Die Schatten um mich herum taumelten und schwankten.
Wir hatten einen Höhenkamm erstiegen und jetzt ging es bergab.
Wir waren an der Südflanke eines Berges.
Ich hörte den Fluss im Tal.
Ich fühlte es,bevor ich es sah:eine endlose Weite öffnete sich vor uns,und der Berg fiel steil ab.
Reflexhaft streckte ich die Hand nach Samu aus,doch er war nicht mehr da.
Der Abgrund konnte überall sein.
Ein falscher Schritt und Dunkelheit würde mich verschlucken.
,,Hier entlang",rief Samu vor mir.
,,Schnell,schnell"
Ich folgte seiner Stimme.
Was ich für einen senkrechten Abgrund gehalten hatte,war in Wirklichkeit ein felsiger Steilhang,unwegsam,aber gangbar.
Samu war auf dem Serpentinenpfad vorausgelaufen.
Ich atmete die eisige Luft tief ein,kämpfte meine Angst nieder und folgte ihm.
Der Pfad wurde schmaler und zog sich quer über die Bergflanke.
Links von mir war blanker Fels.
Rechts war Abgrund,ein schwarzes Nichts.
Bloßes Hinschauen konnte einen in die Tiefe reißen.
Ich hielt den Blick geradeaus gerichtet.
Samu vor mir bewegte sich schnell voran,eine schattenhafte Gestalten am Ende meines Gesichtsfelds.
Wo brachte er mich hin?
Wieder hörte ich tief unten die Stimme des Flusses.
Die Sterne funkelten hart und rein wie Eisslpitter über meinem Kopf.
Hinter einer Wegbiegung blieb ich stehen.
Samu stand vor einer großen,röhrenartigen Öffnung in der Bergflanke.
Das Loch war so hoch wie er,ein schwarzer Schlund von durchdringlicher Tiefe.
,,Hier hinein",sagte er.
Zwei Schritte,drei Schritte,vier,und die Dunkelheit umschloss mich.
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R U N
Vampire>>Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihn...