What is Love? - Bravertz

21. Lass es zu

„Das war hart heute." resümierte Kai den vergangenen Tag.

Morgens Training, mittags Athletik und gegen Abend meisterten sie nach einer Taktikbesprechung ein weiteres Training, Jogi wollte seine Mannschaft topfit auf dem Platz sehen.

In zwei Tagen stand das nächste Spiel an.

Kai ging mit einem guten Gefühl aus den Trainings, weil ihn der Bundestrainer viel lobte und ihn auch immer in die erste Elf stellte. Er hoffte so sehr auf ein Startelfeinsatz.

Inzwischen war kurz vor zehn und die beiden Kicker suchten den direkten Weg in das Bett. Zum Zähneputzen im Bad hatte ihre Motivation noch gereicht, aber danach ging es in die Waagerechte.

„Meinst du wir werden von Beginn an aufgestellt?" fragte Kai den Blonden.

„Bestimmt, an uns kommt er doch nicht vorbei." antwortete Jule selbstbewusst.

„Ich hoffe es." Kai schloss die Augen und atmete tief durch.

„Optimistisch denken!" versuchte der Dortmunder seinen Kumpel aufzumuntern.

Er verstand gar nicht, warum Kai solche Selbstzweifel hatte, schließlich gehörte er mit seinen 22 schon zu den Stars der deutschen Nationalmannschaft. Was Jule bei Dortmund noch nicht geschafft hatte, aber Kai bei Chelsea. Das Spiel war mit auf ihn ausgelegt, sonst hätte er Chelsea nicht die Champions League gewonnen.

„Sagst du so einfach." zweifelte der Londoner.

„Kai jetzt komm schon ..."
Jule drehte sich zu ihm und krabbelte damit den Armen auf seine inzwischen nackte Brust. Nachdem er sein Kinn auf seinen Unterarmen abgelegt hatte, sprach er weiter:

„Bei dir war heute jeder Schuss ein Treffer, jeden Zweikampf hast du gewonnen, obwohl das eigentlich deine Schwäche ist und obendrein bist du heute wahrscheinlich am meisten gelaufen." lobte ihn Jule.

„Hast du mich beobachtet?" fragte Kai schockiert.
Woher wusste Jule so genau, wie er sich im Training angestellt hatte, einzelne Szenen behielt auch er, aber jede Aktion?

„Havey, scheiße siehste halt nicht aus." rechtfertigte sich Julian.

Beide begannen sie zu lachen.

Der Dortmunder legte seine Stirn auf Kais Brust ab, dieser konnte nicht widerstehen und griff in Jules Haare.

„Lass es zu Kai." flüsterte Julian Brandt.

Die Bewegungen seiner Lippen erzeugten eine Gänsehaut auf dem Oberkörper des Dunkelhaarigen.
Bevor er überhaupt darauf reagieren konnte, begann Jule vorsichtige Küsse auf seiner Brust zu verteilen.

Er arbeitete sich weiter vor über seinen Hals bis zu seiner Wange.
Dann kam auch Leben in Kai, in dem er nach Jules Lippen schnappte, als dieser sich kurz ein wenig zu weit von ihm wegbewegte.

Der Jüngere strich über Julians Flanken zu seinem Becken und schob ihn komplett auf sich drauf.
Beide stöhnten sie auf, wohl bemerkend, dass diese kleinen Berührungen schon eine Reaktion zeigten.

Doch der Blonde stützte sich neben Kais Kopf ab und löste den Kuss.

„Kai, sprich mit mir. Ja oder Nein?"

Oh oh, Julian Brandt wollte für klare Verhältnisse sorgen. Und Kai war gerade nicht in der Lage klare Gedanken zu fassen.

„Was?" fragte er deshalb etwas dümmlich.

„Ich will keine Beziehung, das ist mir viel zu anstrengend, aber lass uns das bitte so unkompliziert wie möglich fortführen, ich find es gut und du ..." Er schaute sehr offensichtlich in südlichere Gegenden. „ ... definitiv auch."