Wenn, dann richtig!

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"Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du das gemacht hast." durchbrach Julians Stimme die nächtliche Stille.

Nach dem Abendessen waren die beiden Turteltauben relativ schnell in ihrem Zimmer verschwunden, sie brauchten Zeit, um die Geschehnisse und Taten zu verarbeiten.

In ein paar Tagen stand das nächste Spiel an und darauf sollten sie vorbereitet sein. Heute waren die Reaktionen noch sehr menschlich, doch was geschieht, wenn die Leute Zeit hatten über das Geschehene nachzudenken.

"Jule, ich habe Angst, vor dem nächsten Spiel, vielleicht auch schon vor morgen." flüsterte Kai, während er sich auf die Seite drehte und Julian über den Rücken strich, der immer noch auf dem Bauch liegend sein Gesicht in das Kissen drückte.

"Lasse es auf dich zukommen, ich beschütze dich." grinste Jule, während er den Kopf leicht anhob.

"Du?" lachte Kai. "Wenn die Lage nicht so verdammt ernst wäre, würde ich dir das vielleicht sogar glauben."

"Das ist doch alles scheiße." Kai unterbrach den Körperkontakt und drehte sich energisch auf den Rücken.

"Komm wieder her Kai, lasse uns die Ruhe vor dem Sturm genießen." Der blonde Dortmunder hob seinen Arm und legte in Kai um den Hals. Er wollte seine Nähe spüren, das Vertrauen, die Liebe und die gleiche Lust, die er in sich zurückhielt, seit ihn Kai auf dem Platz so überrumpelt hatte. Doch dieser sträubte sich noch und kämpfte gegen seine Emotionen. Er wollte sich so gerne darauf einlassen, aber da war noch etwas, dass ihn zurück hielt.

"Hast du abgeschlossen?"

"Was? Das ist ein Hotelzimmer." lachte Jule unverständlich.

"Ich weiß nicht, Jule, wir können doch jetzt nicht ..." Kai wand sich in Ausreden, sich selbst nicht im Klaren, wenn er hier verarschte, sich, Jule oder den Rest der Welt.

"Also ich kann, wie siehts bei dir aus?" Jules Hand strich Kai über den Rücken bis zum Bund seiner Shorts.

"Juleeee." stöhnte Kai, für seinen Freund schwer auszumachen, ob genervt oder erregt.

"Ich werde dich schon auf andere Gedanken bringen." flüsterte Julian in das Ohr seines Freundes und saugt sich an dessen Hals fest.

"Ahhh, hör auf." stöhnte Kai, drehte aber seinen Kopf und gab dem Blonden mehr Platz.

"Siehst du, du willst es doch auch." Der Ältere fühlte sich bestätigt in seiner Annahme, dass Kai gleich an nichts anderes mehr denken konnte, als ihn.

"Dann mach endlich." stöhnte Kai, als Jule ihm den nächsten Knutschfleck verpasst hatte.

Genau diesen Satz hatte es gebraucht, um sämtliche Zurückhaltung zu brechen. Kais Hände wanderten unter Julians Shirt und strichen über seinen Rücken, während der Dortmunder schon einen Schritt weiter war. Der Pulli des Jüngeren lag schon auf dem Boden und kurz darauf folgte seine Shorts. 

Als er ihm auch die Boxershorts vom Leib riss, war Julian kurz überrascht, wie schnell er Kai doch immer wieder auf Touren brachte. Sein erregter Schwanz stand vor ihm und forderte seine volle Aufmerksamkeit.

"Verflucht Jule, ich kann gleich nicht mehr." Kai überstreckte seinen Kopf und seine Kehle verließ ein tiefes Stöhnen. Der Blonde jedoch dachte gar nicht ans Aufhören, bis Kai ihn heftig an den Haaren zog.

"Wenn, dann richtig." wies er seinen Freund an.

"Zieh dich aus!" befahl er ihm weiter.

Der Flügelspieler war überrascht vom bestimmenden Ton, machte aber direkt, was ihm befohlen wurde. Als er ebenfalls nackt war, zog ihn Kai wieder zu sich und setzte sich auf seine Hüften.

"Lass uns alles vergessen, was passiert ist."

"Nein, aber wir vergessen, was passieren könnte." verbesserte Jule ihn und glitt langsam in Kai.

"Fuck." So vorsichtig wie ihm möglich war bewegte sich Jule, denn er wollte unter keinen Umständen, dass das hier so schnell vorbei war. Kais Finger krallten sich in das Bettlaken, seine Schenkel wurden von Jule weiter auseinander geschoben und beide vergaßen wirklich wo sie waren und was  vorgefallen war.


"Das war geil!" summierte Julian atemlos.

"Mhm." brummte Kai und kuschelte sich an Julians Brust.

"Ich hoffe die Anderen haben uns nicht gehört." dachte Kai laut.

"Und wenn doch, dürfen sie auch mal die Klappe halten." Doch Julian glaubte selbst nicht an sein Gesagtes, wusste er doch in welchem Kindergarten sich sie beide befanden, zu welchem sie aber definitiv ebenfalls gehörten.

Nachdem sie sich noch ein bisschen von der sportlichen Betätigung ausgeruht hatten, drehte sich Julian auf die Seite und schob dabei Kai von sich.

"Eyy." murrte der Jüngere, kuschelte sich aber direkt wieder in sein Kissen und schloss die Augen.

Währenddessen entsperrte Julian Brandt sein Handy und wurde direkt bombardiert von Nachrichten, einige von seiner Familien, ein paar von seinen Freunden und jede Menge Push-Nachrichten aus diversen Zeitungen. Eigentlich las er selten etwas über sich, doch nun wollte er vor allem für Kai, eine Ausnahme machen.

Die Schlagzeilen der BILD und anderen Klatschportalen wischte er direkt nach links, aber an einer blieb er hängen.


> Nun kann der Fußball seine Toleranz zeigen.  <

- Bis jetzt redeten alle nur darüber, jetzt müssen Taten folgen - 


Der blonde Kicker entschied sich dazu diesen Artikel zu lesen und er war gerührt.

Es bewegte ihn mehr als er je gedacht hätte. Der Journalist schrieb über das Leben als Promi, den Stress und die Abschottung des eigenen Privatlebens. Julian kam es so vor, als wüsste dieser Reporter alles aus ihren Leben ohne näher darauf einzugehen. Es war verrückt, aber so echt war noch keiner geschrieben.

Der Ältere überlegte, ob er seinen Freund diesen Artikel zeigen sollte, allerdings entschied er sich dagegen, speicherte ihn aber vorsichtshalber ab. Vielleicht wurde dieser noch wichtig, wenn Harvey wieder einer seiner Attacken hatte, dass ihm alles zu viel wurde.

"Pennst du etwa schon wieder?" fragte Jule, nachdem er das Handy wieder weggelegt hatte. Von Kai hörte er nur leise Schlafgeräusche, weshalb er davon ausgegangen war, dass sein Kumpel mal wieder eingeschlafen ist.

"Du hast dich ja nicht mehr für mich interessiert!" nuschelte Kai beleidigt.

"Ich gebe dir gleich nicht interessiert." feixte Jule und kuschelte sich von hinten an seinen Freund.

"Lass uns noch ein paar Stunden schlafen, bevor wir zum Frühstück erwartet werden." Der Blonde gab Kai noch einen kurzen Kuss auf dessen Kopf

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 17, 2022 ⏰

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