Aber hey, nimm' s nicht persönlich...

...Flugzeugabsturz von German Wings

Guten Abend, ich würde ihn gerne wunderschön nennen, aber dafür ist das Thema schlichtweg zu ernst.

Zu den letzten Tagen sage ich daher auch nur soviel: Schulgala mit drei Akrobatikauftritten geschafft und jetzt die letzten Stunden bis zu den Ferien irgendwie am überleben.

Mehr möchte ich dazu nicht verlieren, weil ich es irgendwie respektlos fände.

Über den Alpen ist, wie ihr sicherlich wisst, ein Flugzeug von German Wings abgestürzt.

150 Tote, darunter eine Schulklasse und viele Menschen, die so jung, so frei, so lebendig waren, dass ihr Tod einfach noch unverständlicher wirkt.

Es gibt ja bisher die Bestätigung, dass der Pilot auf die Toilette musste, das Cockpit verließ und dann ausgesperrt wurde. Theoretisch kann der Pilot einen Code an der Tür eingeben, um wieder hinein zu gelangen, aber eben dieser Vorgang kann vom Inneren auch verhindert werden. Und genau das (so wurde es auf der Pressekonferenz in Frankreich heute gesagt) ist geschehen. Der Co-Pilot hat den Piloten ausgesperrt und das Flugzeug dann in einem 8-minütigen Sinkflug an einem Berg zerschellen lassen.

Ich möchte jetzt nicht sagen, was für ein schlechter Mensch der Co-Pilot war, denn das ist für mich irgendwie offensichtlich, aber was ich mich dabei frage ist einfach: Warum? Warum musste es so weit kommen? Wieso musste man 150 weitere Menschen in den Tod reißen?

Es ist für mich unbegreiflich.

Suizid ist für mich legitim. Jeder soll über sein Leben und Sterben entscheiden dürfen, aber nicht über das anderer. Und genau das ist geschehen. Okay, jetzt urteile ich doch. Und falls jetzt jemand kommt, von wegen der habe ja seine Gründe gehabt und ich soll nicht so reden – doch, ich kann das meiner Ansicht nach sagen.

So viele Angehörige müssen ihre Kinder, Mütter, Väter, Brüder und Schwestern zu Grabe tragen.

Und wie lange wird es überhaupt dauern, bis alle Leichen geborgen sind? Das Flugzeug ist regelrecht zersprungen und die Opfer verteilen sich über einen größeren Umkreis.

Im Fernsehen sprach man von „sterblichen Überresten“. Wie schmerzhaft und grausam müssen diese Menschen gestorben sein? Mir kommen die Tränen bei so viel Ungerechtigkeit. Niemand hat es verdient so zu gehen, einfach niemand. Es ist geschehen, keiner kann das rückgängig machen.

Ich kann auch nicht viel mehr dazu sagen, tut mir leid.

Egal ob diese Spekulationen wahr sind oder nicht – wir haben zu viele verloren um es irgendwie rechtfertigen zu können.

Ich hoffe einfach, dass alle Verstorbenen nun dort sind, wo sie nicht mehr leiden müssen. Dass sie nichts gespürt haben und jetzt in Frieden gehen können. Ich wünsche es ihnen so sehr.

Genauso, wie ich den Hinterbliebenen viel Kraft wünsche.

Es gibt noch kein „Je suis Charlie“ für dieses Unglück, ich möchte es fast schon „Mord“ nennen, und doch wünsche ich es mir.

Wir sind an eurer Seite.