Kapitel 31

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Eine stundenlange Fahrt erwartete uns aber mit Freunden war das erträglich. Langeweile tauchte da ungern auf. Auch nicht bei einer nächtlichen Fahrt. Da sollte man Cole bewundern, dass er sich als Fahrer angeboten hatte. Trotzdem bekam er kein Mitleid, immerhin hatte er es von sich aus angeboten.

Die erste Stunde verging sehr schnell, aber Viv und ich laberten uns auch zu Tode. Wir hatten ständig ein Thema, wie man uns kannte.

Die Jungs sagten kein Wort, das dürfte daran liegen, dass Viv und ich zu viel redeten. Wir holten kaum Luft, da hätten sie nichts anmerken können. 

Bis Cole sagte: "Ladys, seid mal kurz ruhig." Wir hielten die Klappe und ich sah zu ihm, scheinbar hatte er etwas zu sagen, wenn er uns unterbrach.

"Ari, hast du dem Stiefmonster oder unserem Dad überhaupt Bescheid gegeben?" 

Die Antwort konnte er sich selbst geben, denn sie hätten eine Szene gemacht. Das konnte ich nicht gebrauchen. Das hätte es erschwert, da wir abhauen hätten müssen. So war das entspannt abgelaufen und wir waren einfach durch die Haustür spaziert.

"Nope, warum?"

Carl fragte entsetzt: "Was?!"

Dass es ihn nur derart schockierte, eigentlich hatte das auf der Hand gelegen und war logisch.

Cole meinte gelassen: "Das hätte ich nicht anders gemacht. Jemand sollte daheim anrufen und ihnen Bescheid geben."

Ja, das wäre eine sehr vernünftige Idee, ansonsten wurde der Ärger noch größer, als er ohne hin schon war

Ich sagte sofort: "Ich nicht."

"Ich auch nicht. Immerhin bin ich der Fahrer, da soll man auf keinen Fall telefonieren." Der Punkt ging eindeutig an Cole, denn da konnte niemand ein Gegenargument finden.

Ich sah zurück zu Carl und sagte: "Die Arschkarte hast du." Cole und ich mussten deshalb lachen und er sah uns genervt an. Viv unterdrückte ihr Lachen damit sie etwas sagen konnte. "Armer Carlos." Sie klopfte ihm auf die Schulter und er antwortete genervt: "Mein Name ist Carl."

Sie zog eine Schnute und sagte danach: "Ja, aber es wäre etwas Besonderes, wenn ich dich als einzige Carlos nenne." Er seufzte und nickte schließlich: "Ok, es sei dir erlaubt." 

Das war süß und ein hoffentlich gutes Zeichen. Sie hatte einen persönlichen Spitznamen für Carl. Ja, das war mehr als nur süß.

Das Grinsen hörte ich aus ihrer Stimme als sie antwortete: "Fancy und danke."

Er seufzte und sagte: "Gut, ich rufe Bethany an. Dad würde sicher austicken."

Cole warf ein: "Das Stiefmonster genauso und das weißt du. Die Frau hat einen Knall." Ich stimmte ihm innerlich zu und es war immer gut, wenn jemand die Meinung mit einem teilte.

"Ja, aber sie hat mir im Grunde nichts zu sagen. Und ganz so sehr, wie Dad tickt sie nie aus." Ich unterdrückte krampfhaft ein Lachen und bei Cole war es derselbe Fall.

Ein weiteres Seufzen kam von Carl und es herrschte Stille. Die Nummer hatte er sicher gewählt und wir warteten auf die Reaktion von Bethany. Ich war gespannt und noch fand ich es witzig. Sobald wir wieder Zuhause wären sicher nicht mehr, aber aktuell schon.

Cole sagte nachdenklich: "Vielleicht solltest du ihr sagen, dass sie Cas aus seinem Zimmer befreien soll."

Entsetzt und etwas zu laut fragte ich: "Was?!"

Viv lachte und fragte: "Du hast ihn eingesperrt? Ich wusste, dass das nicht friedlich ablief." Wie schön, dass sie das auch noch lustig fand, denn das war ziemlich gemein.

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