Kapitel 64

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Ich war dankbar, dass mich am gestrigen Abend niemand mehr besucht hatte. Ich hatte stark mit Cole gerechnet, aber das Glück war auf meiner Seite gewesen. Meine Nerven hätten ein Gespräch mit ihm nie überlebt. 

Ich musste mich aus dem Bett quälen, denn ich fand keine Motivation mehr. Teilweise schien alles sinnlos zu sein.

Brittany hatte mir gestern viel nachzudenken gegeben. Vielleicht war Cole doch eifersüchtig. Vielleicht, nur ganz vielleicht.

Aber dann fielen mir wieder seine Worte ein als er mit mir Schluss gemacht hatte oder der kalte Gesichtsausdruck dabei. In seinen Augen war keine Wärme zu finden gewesen. Aber vielleicht war das ein Schauspiel gewesen.

Wie dumm war diese Hoffnung?

Sehr dumm und das war mir klar. Trotzdem war sie da und ich hielt mich an ihr fest als hing mein Leben davon ab. 

Dabei hatte ich eigentlich Deyan, den ich datete. Ich hätte damit nie anfangen sollen. Das machte alles komplizierter und verwirrender.

Als ich es endlich geschafft hatte mich für die Schule vorzubereiten, verließ ich demotiviert mein Zimmer. Keine Ahnung, was mich heute erwartete. 

Carl kam zeitgleich aus seinem Zimmer und strahlte mir entgegen. "Guten Morgen, Ariana." Ich winkte leicht und antwortete: "Hi." Sein breites Lächeln erwiderte ich nicht, aber wenigstens die Begrüßung.

Ich kam bei ihm an und so gingen wir gemeinsam weiter zur Treppe und diese hinunter. Nebenbei fragte er: "Geht das mit ein bisschen mehr Begeisterung?" 

Ich stellte ihm die Gegenfrage: "Geht das mit ein bisschen weniger guter Laune?" Carl musste deshalb lachen und von mir kam ein übertriebenes Seufzen. 

Gerade als wir am unteren Ende der Treppe ankamen, hörte man Cas vom oberen Ende aus sagen: "Guten Morgen." 

War heute jeder motiviert? Hatte ich etwas verpasst?

Es sollte strafbar sein am Morgen bereits gute Laune zu haben. Damit ging man seinen Mitmenschen auf den Keks und das sehr. 

Carl fragte: "Seit ihr bereit für die Schule? Ein neuer Tag hat gestartet und mit Tatendrang gehen wir ihn an und werden etwas Neues lernen."

Sofort kam von mir die überzeugte Antwort: "Nein." Mit diesem Wort zog ich mir auch schon meine Schuhe an, um das Haus anschließend verlassen zu können.

~~~

Am Schulhof angekommen, war nur Viv zu sehen. Scheinbar kam Deyan heute später, dabei war er normalerweise immer vor uns da. 

Sie grinste breit als sie mich sah und anschließend galt dieser Ausdruck Carl. Hach, die zwei waren unendlich süß.

Endlich kamen wir bei ihr an, schon umarmten wir uns fest und Viv fragte: "Wie geht es euch?" Carl war es, der antwortete: "Sehr gut, danke der Nachfrage. Bis auf Ariana strahlt jeder mit einer guten Laune."

Ich ließ von Viv ab und sah genervt zu ihm, damit machte er es kein bisschen besser. 

Viv klatschte in die Hände, weshalb sie die volle Aufmerksamkeit von allen bekam. "Ihr habt Drama verpasst." Damit hatte sie meine Neugier geweckt.

Drama war immer gut, sofern man selbst nicht involviert war. Wenn es mit einem selbst zu tun hatte, eher weniger. Aber wir waren abwesend gewesen, also waren wir keine Hauptpersonen.

Cas nickte und sagte: "Dann erzähl." Also war nicht nur meine Neugier anwesend und verlangte nach Antworten. Carl meinte: "Wir hören dir alle zu, Viv."

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