Kapitel 30

1.9K 75 110
                                    

Der Freitag kam schneller als gedacht. Mit jedem Tag wurde meine Vorfreude größer. Mit meinem Dad hatte ich bereits telefoniert und hatte ihm Bescheid gegeben. Er freute sich sehr auf mich. Wir hatten uns viel zu lange nicht gesehen, dieser Besuch war längst überfällig.

Viv und ich hatten niemanden darauf hingewiesen, dass es am Wochenende auf Reisen ging. Die Jungs hatten es alle scheinbar selbst vergessen. Zumindest sprach es niemand an. Wir wollten niemanden etwas sagen, da wir eine unnötige Streiterei verhindern wollten. Das konnte ich als letztes gebrauchen. 

Das Carl dabei wäre, das war beschlossen. Der hatte sicher nichts gegen einen Kurzurlaub.

Platz Nummer vier war ungeklärt. Deyan war so ein Thema. Cole war ein Arschgesicht. Cas war am ehestens meine Wahl. Aber Viv hatte gemeint, dass es mit einem der anderen beiden Jungs mehr Spaß machen würde.

Im Grunde hatte sie Cas einen Langweiler genannt. Dabei war das angenehm. Mit ihm gab es keinen unnötigen Stress oder sonstiges. Und eigentlich sollte sie es meine Entscheidung sein lassen, immerhin würde ich sie an Carl abschieben. Was bedeutete, dass ich am meisten mit Person Nummer vier zu tun hätte. 

Es war Freitagabend und ich klopfte gerade an Carls Tür. Ihn würde ich jetzt einweihen, dass wir in wenigen Minute einen Wochenendtrip starteten. Ja, da musste er sehr spontan sein. Aber er hätte es sicher Cas oder Cole erzählt, was verständlich wäre, immerhin waren sie Brüder.

Carl riss die Tür auf und erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er direkt die Tür aufriss. Eher, dass er mich hereinbat oder diese normal öffnete. Aber nein, er musste mich erschrecken.

Er lachte und fragte: "Wie kann ich helfen?" Ich nickte in sein Zimmer und fragte: "Kann ich rein kommen?" Ich wollte es verhindern, dass es jemand hörte. Ich ging kein Risiko ein. Carl hielt mir die Tür auf und ich betrat sein Zimmer. 

Zu meiner Überraschung war Cas hier und der lächelte mich gleich an, was ich erwiderte. Das hatte es besiegelt, wir würden ihn mitnehmen. Immerhin war er anwesend, wenn ich fragen wollte, ob Carl mitkam. Ich war praktisch gezwungen Cas zu fragen. 

Carl schloss hinter mir die Tür und ich sah von Cas zu ihm. "Falls ihr es vergessen habt, wir wollten meinen Dad am Wochenende besuchen gehen." Beiden konnte man es ablesen, sie hatten unser Vorhaben vergessen.

Ich fuhr fort: "Viv und ich wollen heute Abend starten. Wir wollen nur zu viert die Reise starten, ansonsten wird das Auto zu voll. Wollt ihr zwei mitfahren?"

Die begeisterten Gesichter lieferten mir die Antwort, weshalb ich grinsen musste.

Cas meinte: "Nice, dass ihr euch für uns entschieden habt." Ja gut, da würde sich jeder geehrt fühlen. Immerhin hätten wir die Wahl gehabt. 

Carl antwortete: "Sehr gerne sind wir dabei." Ich nickte und ging in Richtung Tür, dabei sagte ich: "Packt euer Zeug für ein Wochenende. Danach starten wir."

Ich öffnete die Tür und Cole stand vor mir. Fragend sah er mich an und ich schob ihn beiseite, ohne etwas zu sagen. Ich ging an ihm vorbei und zu meinem Zimmer hinüber. 

Cole fragte: "Was wollte sie hier?" Ich rief über meine Schulter: "Ich wohne in diesem Haus, dass wollte ich hier!" Mit diesen Worten verschwand ich in mein Zimmer und checkte nochmal meine Tasche. 

Ich durfte glücklich feststellen, dass ich an alles gedacht hatte. Wobei es möglich wäre, dass ich erst später realisierte, dass ich sehr wohl etwas vergessen hatte.

Danach schnappte ich mir mein Handy und wollte Viv informieren, dass wir Cas mitnehmen würden. Das dürfte sie interessieren, dass diese Entscheidung endlich gefällt war. 

Maybe you're wrong | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt