Kapitel 53

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Bethany hatte mich gestern tatsächlich in Ruhe gelassen. Es war keine Strafe gekommen, da ich das heilige Abendessen ausgelassen hatte. Irgendwie war es beunruhigend, dass absolut keine Reaktion mehr von ihr gekommen war, aber ich würde mich nicht beschweren.

Cole war kurz darauf gegangen, da wir kein zu großes Risiko eingehen wollten. 

Die Nacht hatte ich alleine verbracht. Wir hatten auch beide genug nachzudenken.

Es war nervig, aber mich quälte der Hunger. Nach einem Tag ohne Essen war das zu erwarten gewesen. Trotzdem kam ich nicht aus dem Bett. Es war viel zu kuschelig und warm. Da hatte man viel eher das Gefühl, dass alles in Ordnung war.

Schließlich nahm ich mein Handy vom Nachtkästchen und sah darauf. Deyan hatte mich einmal angerufen, aber das verschob ich auf später. Von Viv war eine Nachricht gekommen und die las ich mir durch.

Viv
Hi Ariana. Was geht ab? Lebst du noch?

Ariana
Ich chill in meinem Bett und du?

Viv
Auch. Wann bist du überhaupt von der Party am Samstag abgehauen? Auf einmal warst du nicht mehr da und Cas meinte nur, dass du Heim wolltest.

Ariana
Ja, hatte einfach keinen Bock mehr. Wie war es noch mit Carl? Gibt es was Neues?

Viv
Hast du heute Zeit? Dann könnten was machen und quatschen.

Ariana
Ja, können wir machen. In einer  Stunde bei dir? Bei mir sind nämlich viel zu viele Menschen im Haus. Das hält niemand aus.

Viv
Perfekt und freu mich.
Lieb dich

Ariana
Lieb dich auch

Das war eine tolle Idee und würde mich ablenken. Viv war eine Dosis gute Laune, die ich nötig hatte.

Das gab mir Motivation, weshalb ich es schaffte aufzustehen, aber als erstes brauchte ich eine Dusche.

~~~

Pünktlich kam ich vor Vivs Haus an und ging gerade die Treppe zur Veranda hoch.

Ich hatte mich aus dem Haus geschlichen, da ich niemanden sehen wollte. Das war mir problemlos gelungen. Im hinaus schleichen wurde ich ein wahrer Profi. Bei der Familie war das eine notwendige Fähigkeit.

Vor der Haustür angekommen, musste ich nicht mal klingeln, denn die Tür wurde aufgerissen. Ich zuckte zusammen und sah geschockt eine lachende Viv an.

"Komm rein." Sie schnappte sich mein Handgelenk und zog mich ins Haus. Die Frau war verrückt, aber das liebte ich an ihr.

Während ich mir meine Schuhe auszog, fragte ich: "Hast du hinter der Tür auf mich gewartet? Oder wie erklärst du es, dass ich nicht mal klingeln musste."

"Nein, ich habe wie ein Stalker im Wohnzimmer aus dem Fenster gesehen und sehnsüchtig deine Ankunft erwartet."

Wir lachten beide und machten uns auf den Weg in ihr Zimmer. Schon jetzt ging es mir viel besser als vorhin.

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