Kapitel 4

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So ging ich mit Cas und Carl in die Küche. Meine Mum und Walter hörte ich im Wohnzimmer reden und ich war dankbar, dass wir die beiden los waren. Mir war es mehr als nur Recht, dass ich die zwei gerade nicht sehen musste. Mit meinen beiden Stiefbrüdern kam ich gut klar, die schienen ok zu sein. 

In der Küche angekommen, sagte Carl: "Setz dich auf einen der Hocker, ich koche was." Das war richtig nett, aber überraschte mich. "Oh, danke. Cool, dass du kochen kannst." "Klar doch. In diesem Haushalt wird einem das beigebracht."

Interessant.

Das konnten eher wenige Männer, vor allem Teenager nicht. Ich setzte mich auf einen der Hocker und Cas half Carl. Mir egal, was sie kochten, da war ich noch nie wählerisch gewesen. Ich aß beinahe alles.

Ich fragte: "Wie alt seid ihr eigentlich?" Gleichzeitig kam die Antwort: "19." Also ein Jahr älter, aber eine andere Erkenntnis traf mich dadurch. "Oh, Zwillinge." Carl lachte und erklärte: "Nein, Drillinge. Cole gehört auch noch dazu."

Das war eine Bombe und ein Schock. Drillinge mussten heftig sein. Die musste man erst mal groß ziehen und es überleben.

Entsetzt fragte ich: "What the fuck. Wie haben eure Eltern das geschafft?" Beide lachten und diesmal antwortete Cas: "Das fragt sich jeder, wir waren etwas schwierig." Ich schüttelte den Kopf, denn das war unfassbar.

Drillinge, das musste der Alptraum sein. Ihre Eltern hatten einen Orden verdient, dass sie das gemeistert hatten. 

Carl fuhr fort: "Wir sind im Übrigen im selben Jahrgang wie du. Morgen kannst du dich an uns hängen. Dad hat dir bereits alles abgeholt, was du brauchst. Schulbücher, Stundenplan und das ganze Zeug. Es ist alles erledigt."

Ich wäre die Letzte, die eine Beschwerde einlegen würde. Für mich war das perfekt, deshalb antwortete ich: "Nice, danke."

Cas meldete sich wieder zu Wort: "Du wirst sehen, die Leute hier sind wirklich in Ordnung." "Falls nicht, dann keine Sorge, Ariana. Wir verteidigen dich." Das kam von Carl und Cas beendete den Satz: "Und schlagen gerne ein paar Fressen ein. Kein Stress." Da mussten wir alle drei wieder lachen. Mit denen beiden war ich auf einer Wellenlänge. Es war die halbe Miete, wenn man denselben Humor hatte.

Man hörte, wie die Haustür geöffnet wurde und mit einem lauten Knall zu fiel.

Cas sagte gleich: "Wenn das mal nicht Cole ist." Auf den war ich gespannt. Aber die zwei Jungs waren korrekt. Er dürfte nicht das komplette Gegenteil sein. Zumindest hoffte ich es.

Carl fragte: "Du bist 18, oder?" Ich sah zu ihm und antwortete: "Genau." Da ich versuchte eine Freundschaft aufzubauen, fragte ich: "Wohnt ihr eigentlich euer Leben lang hier?"

Carl antwortete begeistert: "In der Gegend dann ja. Und vor etwa zwei Jahren zogen wir in dieses Haus."

Es war zwar echt ein schönes Haus. Aber es war ein bisschen zu viel. Man hatte beinahe Angst in dem Gebäude zu leben, nicht, dass man etwas kaputt oder dreckig machte.

Da kam meine Mum mit vermutlich besagten Cole herein. Mit ihrem perfekten Lächeln im Gesicht sagte sie: "Ariana, das ist Cole." Mein Blick fiel auf ihn und der wurde erwidert. Kurz sahen wir einander nur an, was mich verunsicherte. Da war etwas an ihm, weshalb ich schnell zu Bethany sah. Eigentlich war ich nie schüchtern oder unsicher, aber meine Augen waren von alleine weiter gewandert.

Er räusperte sich, weshalb ich den Blick doch wieder erwiderte. Cole setzte ein fake Lächeln auf und sagte: "Hi Ariana." "Hey." Ich hob eine Augenbraue, er versuchte nicht mal zu verstecken, dass sein Lächeln falsch war.

Ohne ein weiteres Wort verließ Cole die Küche wieder. Was für ein unhöfliches Arschloch.

Wow, einfach nur wow.

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