Kapitel 63

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Innerlich stresste es mich, falls Deyan mal einen weiteren Schritt wagen würde. Er war sehr nett und ich verbrachte gerne Zeit mit ihm. Wir kamen gut klar und ich konnte ihm eigentlich nichts Schlechtes anrechnen. Trotzdem gab es den Gedanken, ob es nicht viel zu überstürzt war.

War das überhaupt fair ihm gegenüber?

Ich hatte keine Ahnung, was mich wahnsinnig machte. Dabei hatte ich schon genug Probleme.

Ich war auf meinem Zimmer und saß auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch. Ich machte die Hausaufgaben, aber meine Gedanken waren überall nur nicht bei dem Mist.

Der restliche Tag mit Deyan war gut verlaufen. Wenn er nur nicht so süß wäre, dann hätte ich es tausendmal leichter. Aber nein, es wurde mir schwer gemacht.

Da fiel mir die Nachricht von Cole wieder ein, was mich wütend machte. Er besaß ernsthaft die Frechheit mir zu schreiben, dann auch noch wegen Deyan.

Ich fluchte vor mich hin und versuchte mich zwanghaft auf die Aufgaben zu konzentrieren.

Und funktionierte das?

Nein, natürlich keine Sekunde.

Ich gab es auf und sah an die Decke. Vermutlich gab ich gerade ein trauriges Bild ab und die Verzweiflung stand mir auf der Stirn geschrieben. Wenigstens war niemand anwesend.

Eine Weile blieb ich so sitzen, aber auf der Decke standen leider keine Antworten.

Ich rückte mit einem Seufzen den Stuhl zurück und stand auf. Es hatte keinen Sinn vor den Hausaufgaben zu sitzen, wenn ich an sonst was dachte.

Es klopfte an der Tür, was meine Wut kein bisschen milderte. Sofern es nicht Carl war, der vor der Tür stand, würde ich der Person den Schädel abreißen.

Ich ging hinüber und riss die Tür auf. Zur Sicherheit hatte ich einen maßlos genervten Gesichtsausdruck aufgelegt. Der unerwünschte Besucher sollte wissen, dass ich niemanden sehen wollte.

"Was?" Es klang alles andere als freundlich, was beabsichtigt war.

Cole stand zwar auf meiner Liste, aber diese Person war noch schlimmer. Es war erreicht, der Abend war offiziell ruiniert.

Brittany funkelte mich an und ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass sie wirklich vor mir stand.

Was zur Hölle machte diese Frau hier?

Wenn sie bei Cole zu Besuch war, dann ok. Er war ihr Freund, da wäre es durchaus verständlich, wenn sie bei uns im Haus war.

Aber was wollte sie vor meiner Zimmertür?

Jetzt hatte ich nicht mal mehr Zuhause vor dem Quietschkopf meine Ruhe. Sie terrorisierte mich überall und ich hatte keine ruhige Minute mehr.

Ich verschränkte meine Arme und fragte ungehalten: "Was willst du?" Ich war stolz auf meinen Ton, der konnte beinahe Eis zerschneiden und brachte die Message richtig rüber.

Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und antwortete: "So redest du sicher nicht mit mir." Es war ihr Versuch eine bedrohliche Stimme an den Tag zu legen, aber sie scheiterte. Angst machte Brittany mir keinen Wimpernschlag lang.

"Was sonst?" Ich hob eine Augenbraue und ich sah ihr an, dass ihre Wut stieg. Sie hatte Glück, dass sie schwanger war, ansonsten würde ich sie zerhacken. Aber so hatte sie einen gewissen Schutz, der sie vor einem Austicken meinerseits bewahrte.

Eine Weile war es still.

Sie wusste offensichtlich selbst nicht, was sonst war. Von schlagfertig war diese Frau weit entfernt. Sie machte es mir viel zu einfach.

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