Kapitel 36

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Eigentlich war ich überfordert mit der Situation. Als letztes hätte ich mit einem Kuss gerechnet. Da hätte ich es noch wahrscheinlicher gefunden, dass er mich umbrachte und von der Brücke warf.

Aber mein Körper führte sein Eigenleben und sprang auf den Kuss sofort an. Ich erwiderte ihn, stellte mich auf die Zehenspitzen und legte meine Arme um seinen Hals. Cole packte mich an der Hüfte und zog mich enger an sich.

Die Schmetterlinge in meinem Magen spielten verrückt und ein kleiner Glücksrausch fuhr durch meinen Körper. Seine Lippen passten perfekt auf meine.

Noch nie hatte sich ein Kuss so gut angefühlt. Dieses Gefühl war schwer zu beschreiben.

Der Kuss war süß und sanft, was eigentlich eher das Gegenteil von dem mir bekannten Cole war. Dennoch war es einfach nur perfekt.

Man konnte alles um sich herum vergessen, nur musste man auch wieder in die Realität zurückkommen.

Als wir uns voneinander lösten, flüsterte Cole: "Das habe ich gemeint." Er lehnte seine Stirn gegen meine und das war süß. Das hatte etwas Romantisches und war kein angespannter Moment, wie sonst zu gerne.

Meine Augen fanden seine und ich antwortete: "Ein bisschen unlogisch ist das trotzdem." Immerhin gefiel ich ihm scheinbar, aber sein Verhalten mir gegenüber war das exakte Gegenteil gewesen. Ich hatte eher gedacht, dass er mich nicht leiden konnte.

Kurze Zeit herrschte Ruhe und ich genoss den Moment. Der Typ löste unbeschreibliche Gefühle in mir aus. Normal war das vermutlich nicht mehr.

Cole sagte ungläubig: "Du hast den Kuss wirklich erwidert." Nein, was er nicht sagte. Das hatte er ganz schnell kapiert.

Wieso klang er derart überrascht?

Ja gut, wir hatten einige Tiefen hinter uns. Seine Reaktion war verständlich.

Ich löste meine Stirn von der seinen und stellte mich wieder auf die Zehenspitzen. Eine Antwort in Worten war manchmal unnötig. In dem Fall war eine als Kuss verpackt sogar die bessere Idee.

Cole verstand natürlich sofort was ich vorhatte und kam mir entgegen. Ich schloss meine Augen und die Schmetterlinge spielten wieder verrückt. Unsere Lippen trafen aufeinander und das war, wie ein kleiner Stromschlag, aber einer von der guten Sorte. Etwas bei dem man hoffte, dass es nie aufhörte.

Er fuhr mit seiner Zunge über meine Unterlippe, weshalb ich meinem Mund leicht öffnete. Sobald Teenies mit einem Zungenkuss anfingen eskalierte es gerne, aber wir konnten uns zusammenreißen. Die Tatsache, dass wir an einem öffentlichen Ort waren, sollte man nie vergessen, nur war das sehr schwer bei dem Kuss.

Die Zeit war vergessen, die Umstände und sonst gab es nichts außer Cole und mich. Keine Ahnung, wie lange dieser Kuss ging, aber wir zogen es in sie Länge, was kein Wunder war bei dem Gefühl.

Wir lösten uns schließlich doch voneinander und ich musste erst mal wieder richtig Luft bekommen. Trotzdem kam ein Grinsen automatisch auf meine Lippen.

Ich sah zu Cole und er hatte denselben Gesichtsausdruck. Ausnahmsweise war es kein freches Grinsen, sondern ein richtiges.

Ich konnte es nicht lassen und sagte: "Arsch." Diesmal war der Unterschied, dass es nett gemeint war und er antwortete sofort: "Zicke."

Cole zog mich wieder enger an sich und gab mir einen schnellen Kuss. Die Luft knisterte nur so und ich wollte ihn erneut küssen, aber da klingelte mein Handy. Das holte uns in die grausame Realität.

Wir räusperten uns beide und lösten uns diesmal ganz voneinander. Ich holte mein Handy aus meiner Jackentasche und es war Viv. Die Frau hatte kein Timing.

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