Der Schultag zog sich ewig in die Länge. Es fühlte sich an als würde er nie enden. Manche Tage waren der reinste Alptraum und in letzter Zeit hatte es einige gegeben, die sich danach angefühlt hatten.
Ansonsten war es unauffällig, bis ich nach der letzten Stunde den Gang entlang ging, um die Schule zu verlassen. Ich war froh, dass ich bald hier raus war. Deyan wartete sicher schon auf mich, dann konnten wir gleich los.
Ein paar Meter von der Tür entfernt, rief jemand hinter mir: "Ariana!" Ausgerechnet diese Stimme. Es nervte mich abartig, aber ich blieb stehen. Wenn ich mir das heute nicht antat, dann musste ich es morgen.
Ich drehte mich um und Brittany kam auf mich zu. Wütend traf es am besten, das teilte einem ihrem Gesichtsausdruck sehr deutlich mit.
Für meinen Geschmack zu laut, fragte sie: "Ariana, was bist du eigentlich für eine Schlampe?"
Was hatte ich jetzt schon wieder getan? Was hatte sich ihr Hirn zusammen gesponnen? Wieso wurde sie überhaupt sofort derart beleidigend?
Ich durfte neugierig sein, aber eigentlich machte sich eher ein ungutes Gefühl in mir breit. Egal was kam, es würde mir nie gefallen.
Ich verschränkte meine Arme und fragte genervt: "Was willst du? Halten wir es bitte kurz, denn ich habe keine Ewigkeit Zeit mir deinen Scheiß anzuhören." Auf ihre vorherige Beleidigung würde ich nicht weiter eingehen, denn diese Frau könnte ich nie ernst nehmen und ihre Meinung war mir sowas von egal. Außerdem würde es noch mehr eskalieren, wenn ich zurückschoss.
Sie blieb knapp vor mir stehen und man konnte erkennen, dass sie sich für etwas Besseres hielt.
Erst vor kurzem hatte Marc mich so angesehen und jetzt tat sie es. Scheinbar dachte man gerne über mich als etwas Negatives oder Schlechtes.
Was zur Hölle hatte ich den Leuten bitte getan?
Brittany gab ein wütendes Schnauben von sich und zählte mit den Fingern mit als sie sagte: "Erstens, dass du mit einem Mann was am Laufen hast, der vergeben ist. Eigentlich glücklich, aber du musstest dich einmischen. Zweitens, dass es nicht nur seine Freundin ist, sondern sie schwanger von ihm ist. Drittens, hast du keine Sekunde ein schlechtes Gewissen. Zu allem Überfluss ist es auch noch dein Stiefbruder mit dem du vögelst."
Uh, das war schlecht.
Auch, wenn ich es abstritt, war der Samen gesät. Viele würden glauben, dass Cole und ich etwas am Laufen hatten. Abstreiten war eigentlich sinnlos und theoretisch konnte es mir egal sein. Sollten sie doch alle denken, was sie wollten. Jetzt war das mit Cole sowieso vorbei, da konnte mich das nicht mehr stressen.
Trotzdem musste ich etwas richtig stellen: "Brittany, dass mit Cole und mir ist längst vorbei. Ich hatte nichts mehr mit ihm, seit ihr zusammen seid. Ich bin ein korrekter Mensch und vergebene Typen fasse ich nicht an."
Man sah ihr den Schock an. Sie hatte kein bisschen damit gerechnet, dass ich es zugeben würde, dass ich etwas mit Cole am Laufen gehabt hatte. Tja, da hatte sie sich sehr geirrt.
Mir war entgangen, dass Cas in der Nähe war, aber wurde darauf aufmerksam gemacht als er viel zu laut fragte: "Du hast was?!"
Scheiße.
Ich fixierte mich auf Brittany, denn mit Cas konnte ich mich auch später befassen, und fuhr fort: "Beschuldige mich nicht, dass ich etwas mit deinem Freund habe, wenn es falsch ist. Das war bevor ihr zusammen gewesen seid. Quietschkopf, geh mich nicht dumm an, wenn ich unschuldig bin."
Ich zeigte ihr den Mittelfinger und drehte mich um. Ich hatte genug gesagt und wollte kein größeres Drama verursachen.
Moment.
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Maybe you're wrong | ✔️
ChickLitNachdem Arianas Vater ins Gefägnis kam, musste sie zu ihrer Mutter ziehen. Ihre Mutter, die sie seit zwölf Jahren weder gesehen noch gesprochen hatte. Richtig kompliziert wurde das Ganze erst als sie ihren Stiefbruder kennen lernte, aber nicht nur...