Teil 20

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Minas Kopf war leer. Kein einziger Gedanke fand einen Platz, stattdessen erfüllte sie pure Panik. Ihre Kräfte waren nicht stark genug gewesen, um den Wolf in seinen Fesseln zu halten und dann griff er sie direkt an. Die beiden standen sich gegenüber, sodass es für das Tier keine Schwierigkeit war, sie nicht zu verfehlen.

Room!", rief Law, doch seine Kuppel öffnete sich nicht schnell genug, sodass der Wolf seine scharfen Zähne in Minas Schulter rammte. Ihre alte Wunde riss erneut auf, sodass gleich eine Menge Blut hinaus schoss und sie fühlte, wie der Knochen ihres Schlüsselbeines mit einem widerlichen Geräusch nachgab.

Shambles!"

Der Druck von ihrem Oberkörper verschwand plötzlich und als sie die Augen wieder aufschlug, fand sie sich neben Law wieder, der sie sofort mit einem Arm um ihre Hüfte festhielt. Der Wolf im Blutrausch bellte wütend, doch bevor er in deren Richtung laufen konnte, hatte der Chirurg sich selbst und seine Partnerin mit zwei Stöcken getauscht, die viel weiter weg gewesen waren. Immer wieder nutzte er seine Teufelskräfte, um Stück für Stück von dem Ort der Macht wegzukommen.

„Scheiße, ich war nicht stark genug", keuchte Mina, die sich mit einer Hand in Laws Mantel krallte. Sie traute sich nicht mehr, den verletzten Arm zu bewegen, wobei der Schmerz dies sowieso nicht zu ließ. Warmes Blut lief an ihrem Oberarm und Rücken hinab und auch ihr Partner bemerkte sehr bald, dass sich ihre Kleidung damit vollsog.

„Du verlierst gerade zu viel Blut, um dich darüber zu ärgern", meinte der Chirurg schnippisch, doch gleichzeitig war er unfassbar besorgt. Mina setzte zu einer Antwort an, doch das Zerbrechen von Ästen und trommelnde Pfoten auf dem Waldboden kündigten an, dass deren Angreifer wieder in der Nähe war, sodass Law wieder seine Fähigkeiten nutzte, um Distanz zu schaffen. Vor Minas Sicht tanzten dunkle Schatten, doch sie kämpfte dagegen an, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Beide waren gegen einen dicken Baum gelehnt und vor ihnen erstreckte sich die hügelige Wiese, die dann weiter in den Wald führte. Graue Wolken hingen über dem Gebirge und reichten bis hinunter in die kleine Stadt. Entgeistert schaute die Zauberin gen Himmel, als sie hört, wie dicke Tropfen gegen die Blätter der Bäume prallten.

„Jetzt beginnt es noch zu regnen. Kann es kaum schlimmer kommen?", knurrte sie leise, doch Law war erfreut, dass ihm das Wetter in die Karten spielte.

„Ich kann uns mit den Regentropfen tauschen", erklärte er schnell und klang dabei selbst schon ziemlich außer Atem, „Halt dich fest."

Jeder erneuter Teleport, der die beiden näher zur Polar Tang brachte, führte jedoch dazu, dass sich Minas Magen wie durchgeschüttelt anfühlte. Der Chirurg gönnte sich keine Pause, obwohl er wusste, dass seine Kräfte schnell schwanden, und auch die junge Frau an seiner Seite tat alles, um gegen die aufkommende Dunkelheit vor ihren Augen anzukämpfen. Als sie es durch den Wald geschafft hatten und vor den Toren der Stadt standen, konnte man kaum noch erkennen, wer wen stützte. Nur wenige Menschen tummelten sich auf den Straßen und einige wenige beäugte sie bereits skeptisch.

„Verdammt, Room!", fluchte Law ein letztes Mal und endlich kamen sie mit einem lautem Rumpeln auf dem hölzernen Deck des U-Bootes an. Nur Shachi stand mit Jean Bart standen an der Reling und die beiden staunten nicht schlecht, als sie den Captain und die Zauberin bemerkten.
„Macht den OP bereit und weckt Bepo. Mina ist verletzt. Sie muss sofort operiert werden!" Sie verstanden den Ernst der Lage, nickten schnell und eilten hinunter. Shachi warf Penguin aus den Federn und wie ein eingespieltes Team, was sie auch waren, richteten sie alles nötige im OP-Saal her. Jean Bart holte Bepo, der panisch durch die Gänge sprintete und vor Entsetzten schrie, als Law Mina auf den OP-Tisch half.

„Captain! Was ist passiert!?"

„Wir sind in den Bergen von einem wilden Tier angegriffen worden. Details gibt's später. Richte gleich Antibiotikum und eine Tetanus Spritz."

Unravel (eine One Piece FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt