Teil 27

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Die Polar Tang und das Schiff der übrig gebliebenen Whitebeard Piraten war zur Insel Polemonium zurückgekehrt, allerdings nicht zum Hafen sondern zu einer Bucht auf der anderen Seite der Insel. Alle Mitglieder der Heart Piraten versorgten die Wunden der Verletzten, weshalb kaum einer von ihnen Schlaf fand. Shachi und Penguin schmerzten nach einigen Stunden bereits die Füße, da sie ständig von einem Raum zum nächsten rannten, um Verbandsmaterial zu organisieren. Am späten Nachmittag saßen die meisten aus der Crew ausgelaugt in der Kombüse und ruhten sich nach den anstrengenden Stunden aus.

„Wo ist unser Captain?", fragte Ikkaku in die Runde, die sich die Schläfen massierte. Auf eine Antwort musste sie einen Moment warten. Erst als fragende Blicke auf Bepo gerichtet waren, murmelte er: „Er operiert noch."

„Noch immer?", fragte Jean Bart entsetzt.

Der Eisbär nickte bloß wohlwissend, dass Law seit unzähligen Stunden alleine um Minas Leben kämpfte.

„Wir sollten nach ihm sehen, oder?"

So sprach Ikkaku die Frage aus, die jedem durch den Kopf schoss, doch niemand traute sich, sie zu bejahen. Das war nicht nötig gewesen, denn kurz darauf ging die schwere Tür auf und Law kam herein getaumelt. Seine Crew war es gewohnt, dass ihr Captain an manchen Tagen Ähnlichkeiten mit einer Leiche aufwies, doch diesmal waren alle sprachlos, denn seine Schuhe schlurften über den Metallboden, da er kaum Kraft hatte die Füße zu heben. Er ließ die Schultern hängen, seine Haut war blass und sein Gesichtsausdruck spiegelte Hoffnungslosigkeit und Sorge. Auch Bepo war wie erstarrt, denn er kannte ihn von allen mitunter am längsten und wusste, wie es um seinen Emotionen stand. Law war fix und fertig, sowohl körperlich als auch psychisch.

Wie im Delirium drückte er die gleichen Knöpfe an der Kaffeemaschine, doch anstatt sich wie immer neben die Maschine zu stellen und zu warten, hievte er sich auf die Theke und wartete, so wie es sonst Mina tat.

„Wie geht es ihr?", brach Penguin schließlich das Schweigen und obwohl er nicht laut sprach, hallten seine Worte in den Ohren aller noch eine Weile wider.

„Sie lebt", antwortete der Captain mit kratziger Stimme, „Glaube ich..."

Die Stimmung im Raum war erdrückend, weshalb es ganz gut war, dass jemand gegen die Eingangsluke des U-Bootes hämmerte. Bepo zögerte einen Augenblick, doch machte sich bald auf, um die Luke zu öffnen.

„Oi, kann ich rein kommen?", begrüßte ihn Marco, dessen lockeren Grinsen fehlte und von angespannten Zügen ersetzt wurden. Mit einem Winken mit seiner großen Tatze forderte der Eisbär ihn auf, hinab zu steigen, was ihm durch die Bandagen an seinem Körper nicht so leicht fiel.

„Der Captain kam vor kurzem aus dem OP-Saal", erklärte der Mink, „Er hat bisher noch nicht viel gesagt."

Marco schnalzte ungeduldig mit der Zunge und folgte Bepo, der ihn zur die Krankenstation brachte, obwohl er selbst noch nicht wusste, ob er diese betreten möchte. Zwar hatte er allerlei schlimme Verletzungen gesehen, doch Minas waren besonders gewesen. Der blonde Mann wartete keine Sekunde länger als nötig und trat in das Zimmer, in welchem man nur die Überwachungsgeräte piepen hörte. Sowohl er, als auch Bepo hinter ihm hielten den Atem an, als sie junge Zauberin sahen, die eine Sauerstoffmaske über den Mund trug und ganz flach atmete. Ihr Kopf und Oberkörper war in Bandagen gewickelt. Die Geräte an ihrem Bett zeigten die Regelmäßigkeit ihrer Atemzüge und die Sauerstoffversorgung im Blut an, jedoch keinen Herzschlag. In einer Armbeuge steckte ein Venenzugang, der sie mit Flüssigkeit versorgte.

„Bepo", Laws müde Stimme hallte durch die Gänge und seine Schritten kamen näher, doch der Angesprochene bewegte sich nicht, „Mach bitte die benutzten Instrumente fertig und bring den OP-Saal in Schuss. Ich helfe dir gleich."

Unravel (eine One Piece FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt