Teil 31

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Mina lag in Embryonalstellung im Bett des Krankenzimmers zusammengekauert. Nachdem sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, konnte sie ihre Augen kaum offen halten, denn sie war viel zu ausgelaugt gewesen. Law hatte ihr eine Schüssel mit Reis und Gemüse gebracht, doch selbst der Anblick von Essen ließ sie würgen. Ihr Körper boykottierte seit Stunden alles außer Wasser und ihre Medikamente.

Geschlafen hatte sie auch nicht, denn unzählige Gedanken kreisten hinter ihrer Stirn und und gaben ihr keine Ruhe. Sie konnte gar nicht verarbeiten, was in den wenigen Tagen alles geschehen war.

Selbst wenn sie es schaffte, alles Geschehene für einen Moment zu verdrängen, wie sollte es nun weiter gehen? Ihre verletzten Hände konnte sie bisher nur eingeschränkt bewegen, was bedeutete, dass sie ihre Zauber nur begrenzt durchführen kann. Den Schaden ihrer Augen konnte sie noch nicht richtig einschätzen, da sie noch nicht gekämpft hatte und noch nicht draußen war. Sehr wahrscheinlich müsste sie hier ebenfalls mit Einschränkungen rechnen, die sie kaschieren muss. Ihre Verletzungen im Gesicht hatte sie noch nicht gesehen und sie hatte fest vor, sich so lange wie möglich davor zu drücken, denn Mina war sich sicher, dass sie alles andere als schön sein mussten.

Und selbst wenn sie es schaffen würde, wieder stark zu werden, sollte sie nochmal gegen Blackbeard kämpfen? Hat das einen Sinn oder würde es wieder in's Leere laufen?

Noch viel wichtiger: hatte sie das Vertrauen der Heart Piraten verspielt und damit ihr zu Hause verloren?

„Ich bin so ein Versager", murmelte sie.

Und ich würde töten für eine Kippe.

Es war bereits dunkel draußen. Vielleicht würde sie niemandem begegnen, doch das Risiko konnte sie nicht eingehen. Sie wollte nicht, dass sie gesehen wird. Auch von Law nicht, der ihr eine Standpauke über ihre Gesundheit halten würde, wenn er sie erwischte.

Das Knurren von ihrem Magen forderte ihre Aufmerksamkeit und sie schöpfte wieder den Mut, etwas zu essen. Sie setzte sich auf, legte die Schüssel mit Reis in ihren Schoß und schob sich einen vollen Löffel nach dem anderen in den Mund. Die Übelkeit kam nicht wieder und schnell war der Zauberin klar, dass ihr eine Schüssel nicht reichte, um satt zu werden.

So stand sie langsam auf, wobei sie merkte, wie ihre Knie und Hüfte von einem der Aufpralle mit dem Boden schmerzten. Mina ging humpelnd zur Kombüse und achtete auf jedes aufkommende Gefühl, doch ihr Kreislauf spielte mit und war dankbar für die kommende Energie. Das U-Boot war nur mit wenigen Lichtern beleuchtet, weshalb sie erschreckend wenig sah.

In der menschenleeren Kombüse schmiss sie erstmal die Kaffeemaschine an, denn mit Schlaf rechnete sie diese Nacht nicht. Dann öffnete sie den Kühlschrank und fand noch eine Portion Reis. Sie schloss die schwere Tür wieder, griff nach der Kaffeetasse und machte auf dem Absatz Kehrt, um sich an einen der Tische zu setzen, doch sie zuckte vor Schreck zusammen, als sie sah, dass jemand ungefähr zwei Meter vor ihr stand, den sie nicht erkannte.

Erst als der Captain der Heart Piraten im Licht vor ihr stand und sie mit seinen wachen Augen musterte, konnte sie wieder durchatmen.

„Hast du mich nicht gesehen?", fragte er mit einem Hauch von Entsetzen.

Mina setzt die Tasse und den Teller auf dem Tresen ab, denn unerwartet schnell war sie den Tränen nahe. Sie schüttelte traurig den Kopf und presste ihre dünnen Lippen aufeinander.

Law berührte mit einem Finger ihr Kinn, damit sie sich gegenseitig direkt in die Augen sehen konnte. Seine Mimik war fest und für Fremde kaum lesbar, doch die Zauberin merkte, dass er wieder in seinem Arzt Modus war, wofür sie ihm in den meisten Fällen dankbar war, doch nun brauchte sie eher eine Schulter zum Anlehnen als eine medizinische Antwort.

Unravel (eine One Piece FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt