Teil 23

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Die Glocke an der Eingangstür der Apotheke klingelte durch den ganzen Laden und Mina trat ein. Mit schnellen Schritten rauschte sie an den Regalen vorbei bis zur Theke, wo sie von der alten Dame mit offenen Armen empfangen wurde.

„Worte können nicht beschreiben, wie froh ich bin, dich zu sehen", begrüßte sie Ivy und Mina konnte nicht anders als breit zu grinsen und die Umarmung zu genießen, doch der geringe Druck und die Bewegung ließ sie zusammenzucken, denn ihr heilendes Schlüsselbein war noch empfindlich.

Ivy ließ sofort von ihr ab: „Hab ich dir weh getan, Kind?"

„Nein, nein", antwortete die Zauberin, „Ich habe mich vor ein paar Tagen in einem Kampf schwer verletzt. Ich muss noch vorsichtig sein."

„Oi, dann folge mir. Wir setzten uns auf die Terrasse."

Die alte Dame humpelte in einem zügigen Tempo voraus, denn hinter dem Tresen führte ein enger Flur, der vollgestellt mit allmöglichen Arzneien war, hinaus auf die hölzerne Terrasse. Mina musste sich ducken, denn an der Überdachung hingen verschiedenen Blumentöpfe mit Kräutern und Pflanzen, die unterschiedlich dufteten. Obwohl die Terrasse eigentlich groß genug war, damit mehrere Menschen auf ihr Platz finden konnten, kämpften sich die zwei Frauen zu den Stühlen und dem kleinen Gartentisch aus dunklem Holz. Blumenkästen und sichere Hochbeete beanspruchten den Raum für sich, doch die Zauberin fühlte sich wohl, denn der Ort hieß sie willkommen und zog sie in seinen Bann. Sie war nicht mehr in dem kleinen Dorf auf einer Piraten-Insel, sondern bei Ivy. Eben wo anders.

Mit knackenden Gelenken setzte sich die alte Frau, die sich eine graue Strickjacke um die Schultern geworfen hatte, auf den noch freien Stuhl, während Mina auf dem anderen saß. Ihre leicht trüben Augen musterten sie und sie lehnte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch, der leise ächzte.

„Du warst mit deinem hübschen Doktor am Ort der Macht, habe ich Recht?"

„Oh ja", antwortete die Rothaarige und wühlte aus ihrer Jackentasche nach einem Beutel, um ihn ihrer Gastgeberin zu überreichen, „Ich habe dir einen Teil von der Ausbeute mitgebracht. Ich soll mich nochmal bei dir bedanken. Ohne deine Karte wären wir nun ohne das Medikament. Daher... danke."

„Das ist wirklich nicht der Rede wert", lenkte sie sofort von sich ab. Schnell warf sie einen prüfenden Blick in den Beutel und Mina meinte, dass sie ein leichtes Lächeln erkannte, doch Ivys Aufmerksamkeit galt wieder ihr, „Viel wichtiger ist, hat es dir etwas gebracht?"

Für einen kurzem Moment runzelte die Zauberin die Stirn.

„Mama muss die erzählt haben, dass ein Ort der Macht einer Zauberin zu neuer Stärke verhelfen kann?"

Sie nickte wissend, doch auch ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich, als sie sah, wie die Jüngere der beiden ihre Jacke aufknöpfte, ihr T-Shirt zur Seite schob und die dicken Bandagen von ihrem Oberkörper zeigte.

„Wäre Law nicht bei mir gewesen, wäre ich jetzt tot", erklärte sie, wobei sie versuchte, möglichst stark zu klingen, doch die alte Frau merkte, dass sie gekränkt war, „Schon zuvor wurden wir von dem Biest angegriffen, wovon du uns gewarnt hast. Leider ist es ein magisches Wesen und ist die Prüfung des Ortes. Ich konnte es weder besiegen, noch kontrollieren."

„Das darf nicht wahr sein", murmelte Ivy entsetzt, „Ich habe nicht erwartet, dass es dir Probleme bereiten wird. Als ich dich das letzte Mal sah, warst du noch krank und dennoch unglaublich stark."

„Als wir uns das letzte Mal sahen, war Mama noch da. Das ist jetzt fünf Jahre her", stellte Mina fest, „Meine Fähigkeiten im Kampf sind gut genug, um viele auf der Grand Line zu besiegen, doch wie du siehst, habe ich noch Luft nach oben."

Unravel (eine One Piece FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt