𝟚𝟞 | Ich sag ja, ihn zu ärgern macht Spaß

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harry

Es ist Mittwoch, also habe ich die Hälfte der Schulzeit für diese Woche geschafft. Allerdings ist Mittwochs wirklich der anstrengendste Tag in der Schule. Erste Stunde habe ich Bio, zweite Englisch, dritte und vierte Geschichte, fünfte Spanisch, sechste Erdkunde und siebte und achte dann Mathe. Deswegen bin ich wirklich froh, als es zum letzten mal klingelt und wir in unsere Zimmer gehen können.

Ich schmeiße mich dort auf mein Bett und nehme mein Handy aus der Hosentasche. Während Zayn im Hintergrund mit irgendjemand telefoniert, nehme ich mir meine Kopfhörer aus dem Schrank, mache meine Lieblingsplaylist an und lasse meinen Gedanken ihren freien Lauf.

Bereits nach wenigen Minuten bin ich gedanklich bei Louis gelandet.

Wieso auch immer.

Er war so zerbrechlich gewesen, als er mir das mit Nova erzählt hat. Er tat mir wirklich leid, aber irgendwie finde ich das ganze auch mega süß. Vor allem wie er sich immer an mich gekuschelt hat.

Ich weiß nicht, aber es hat mir irgendwie Spaß gemacht, als ich ihn geärgert* habe. Ihm hat es scheinbar nicht so gefallen, aber seine Reaktion war schon ein wenig süß. Dieses 'Wenn du noch einmal meinen Arsch berührst, dann bringe ich dich eigenhändig um' war ja mal mega knuffig; finde ich. Wenn ich mich nicht zusammengerissen hätte, hätte ich mir ein 'Aww' nicht verkneifen können.

Am liebsten hätte ich nicht damit aufgehört ihm mit der Hand extra über seinen Hintern zu fahren.

Zögerlich stehe ich nach einigen Minuten auf und gehe zu Levin rüber, um ihn zu fragen, ob wir Basketball spielen gehen wollen oder sowas. Und da er darauf auch Lust hat, spielen wir bis zum Abendessen zusammen und auch danach noch ein paar Minuten.

•💚•

Mein Wecker klingelt und ich schrecke aus diesem äußerst komischen Traum, den ich hatte. Ich habe von Louis geträumt. Es war kein perverser Traum oder sowas, aber Louis hat die ganze Zeit irgendeine Rolle in dem Traum gespielt. Komisch.

So schnell wie ich aufstehe, habe ich den Traum auch schon wieder vergessen. Ich hasse sowas, man versucht sich an den Traum zu erinnern und dann ist er plötzlich wie ausgelöscht.

Ich kann mich nur an Louis und seinen blauen Augen erinnern.

Seufzend gehe ich zum Schrank und suchen mir meine Sachen raus, damit ich ins Bad gehen und mich umziehen kann. Danach mache ich mich weitestgehend für die Schule fertig. Ein kurzer Blick auf meinen Stundenplan verrät mir, dass ich jetzt eine Doppelstunde Kunst habe. Urgh.

Momentan sprechen wir über ein bestimmtes Bild von diesem einen Künstler da, ich glaube er heißt Vincent oder so- den Nachnamen konnte ich mir nicht merken- und wir sollen so ein ähnliches Bild nachmalen.

Ich kann nicht mal einen runden Kreis malen, wie soll ich dann so einen scheiß wie Sonnenblumen hinbekommen, was dieser Typ da 1888 oder so gemalt hat? Ich meine, warum denn ausgerechnet Sonnenblumen? Unkreativer geht's ja nicht, oder?

Aber genug von Kunst. Ich schnappe mir meine Jacke mit dem Internatslogo drauf, ziehe sie über mein Shirt und gehe mit Zayn zum Frühstück, als er aus dem Bad kommt. Ungefähr eine Stunde später sitze ich neben Louis im Kunstraum.

Es ist langweilig, sehr langweilig. Mich interessiert dieser VanGogh-Typ-Künstler oder was auch immer da nicht, also höre ich nicht wirklich zu. Und weil ich in der letzten Reihe sitze, will ich an mein Handy gehen, da Mr. Brown mich sowieso nicht sieht. Allerdings merke ich schnell, dass ich es immer Zimmer liegen lassen habe.

Genervt schaue ich auf die Uhr. Noch ungefähr 20 Minuten, dann habe ich 5 Minuten Pause. Das müsste ich schaffen.

Tatsächlich habe ich es geschafft, aber mein Handy durfte ich natürlich in der Pause nicht holen gehen. Und das schlimme ist, dass ich ja noch eine Stunde mit dem habe!

Ich setze mich also wieder auf meinen Platz und hoffe, die Stunde würde schnell vorüber gehen als die davor.

Aber bereits nach 10 Minuten ist es so langweilig, dass ich hätte einschlafen können.

Mr. Brown erklärt vorne noch immer irgendwas langweiliges, was mich nicht interessiert. Mein Blick fällt auf Louis, welcher genauso gelangweilt auf das Blatt vor sich schaut, wo er hin und wieder etwas drauf kritzelt. Wir haben heute noch nicht wirklich miteinander gesprochen.

Und weil mir langweilig ist und es mir ja so gefallen hat, entscheide ich mich, ihm wieder ein bisschen zu ärgern.

Ich lege meine Hand also auf seinen Oberschenkel. Louis starrt mich erschrocken an und schiebt meine Hand runter. Allerdings lege ich sie wieder auf seinen Oberschenkel und lasse sie diesmal ganz langsam von seinem Knie nach oben wandern. Louis bleibt diesmal still und versucht seine Atmung unter Kontrolle zu kriegen, indem er Mr. Browns Unterricht folgt.

Ich sag ja, ihn zu ärgern macht Spaß.

"Ach Louis" Er schaut zu mir. "Weißt du..." Flüsternd nähere ich mich Louis' Ohr. Meine Hand wandert immer höher und somit weiter zu seinem Schritt. "...ich kann einfach nicht aufhören, an dich zu denken, Louis" Ich stöhne seinen Namen schon fast in sein Ohr. Louis legt seinen Kopf kurz in den Nacken.

"Harry... lass das" Ächzt er mit einer raueren Stimme als vorher, setzt sich aufrecht hin und versucht meine Hand nochmal runterzudrücken. Seinen Kopf stützt er danach auf seinen Händen auf dem Tisch abgestützt und schaut nach vorne. Am liebsten würde ich jetzt wegen seiner Reaktion lachen, aber ich lasse es sein.

Ich mache die ganze Zeit weiter und bin überrascht, als er aufhört meine Hand von seinem Oberschenkel zu drücken und es zulässt.

Grinsend lasse ich meine Hand irgendwann über seinen Schritt, wo sich eine winzige Beule gebildet hat, fahren. Meine Augen werden groß und für einen Moment kribbelt es angenehm in meinem Bauch. Fuck, macht ihn das hier wirklich an?

Er sagt nichts, also mache weiter und lasse sie extra lange in seinem Schritt liegen. Natürlich schaue ich dabei nach vorne und passe auf, dass keiner der anderen Schüler zu uns schaut oder Mr. Brown etwas mitbekommt.

Auch Louis muss aufpassen damit er nicht anfängt zu stöhnen, da ich meine Hand mit einem bestimmten Druck in seinem Schritt liegen habe. Außerdem wird die Beule immer größer.
Bei diesem Anblick, wie er da sitzt und in meiner Hand praktisch hart wird, läuft bei mir das ganze Blut ebenfalls Richtung Süden.

Louis schließt seine Augen und beißt sich kräftig auf die Unterlippe. Ich übe ein wenig mehr Druck aus und fange an ihn dort ein wenig zu massieren- wie auch immer ich auf diese Idee gekommen bin- sodass er sich noch ein wenig mehr anspannt. Aber anscheinend gefällt es ihm, sonst hätte er mich schon längst gestoppt. Und solange er nichts sagt, werde ich auch nicht aufhören.

"Harry..." Flüstert er und öffnet seine Augen wieder. Dann tut er etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Er presst seine Hand auf meine und drückt noch ein wenig fester. Grinsend und geschockt fange an leicht meine Hand zu bewegen. Seine Hand liegt noch immer auf meiner und drückt fester.

Louis sieht verdammt heiß aus, wenn er versucht nicht zu stöhnen.

Gerade als ich dachte, dass er jeden Moment laut stöhnt, springt er von seinem Stuhl auf, weshalb alle zu uns gucken. Verwirrt schaue ich zu ihm hoch, allerdings schaut Louis nervös zu Mr. Brown, welcher ihn fragend anschaut.

"Gibt es ein Problem, Louis?" Fragt Mr. Brown direkt. Zum Glück ist sein Shirt etwas länger, sodass er seine Beule gut verstecken kann und es keiner bemerkt.

"Nein. Ich muss- ähm, nur auf Toilette" Louis stürmt aus dem Klassenraum und Mr. Brown führt kopfschüttelnd seinen Unterricht fort.

Dass er sowas tut, hätte ich niemals im Leben erwartet; und ich meine nicht, dass er so plötzlich aufsteht...

••• 

we should fall in love | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt