𝟛𝟚 | Es ist so gefährlich, was wir hier machen...

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harry

Ich hasse klettern.

Ich habe es als Kind schon gehasst und ich tue es immer noch. Außerdem verstehe ich nicht, was daran Spaß machen soll. Es ist anstrengend und risikoreich. Spaßfaktor ist gleich Null.

Aber zum Glück ist Louis bei mir in der Gruppe, also wird es nur halb so schlimm werden.

Gerade stehen wir unten und schauen den anderen beim Klettern zu. Während sich viele noch ziemlich weit unten befinden, ist Liam schon auf der höchsten Station.

Ich schaue rüber zu den anderen Schülern, die ebenfalls alle gespannt zu Liam schauen. Wie von selber gleitet mein Blick zu deren Hintern. Durch die Gurte sind die Hintern noch viel mehr betont- bei den Mädchen zu mindest- und auch vorne bei den Jungs, sieht man etwas mehr.

Ich schaue zu Louis und schaue ihm ebenfalls auf den Hintern. Unauffällig natürlich. Und damn, er ist ja so schon perfekt, aber dieser Gurt macht ihn noch perfekter. Sein Hintern ist weder zu groß, noch zu klein. Er ist perfekt.

Allerdings sind diese Gurte auch ziemlich eng. Die ganze Zeit zupfe ich daran rum und drücke es von der einen Seite zur anderen, aber es rutscht immer wieder zurück. Es tut verdammt weh.

Ich muss nur abrutschen und fallen, dann kann ich mir die Kinderplanung sparen.

Aber wieder zum Klettern. Irgendwann, als Liam
wieder heile auf dem Boden angekommen ist, kommt dann leider der Zeitpunkt, an dem auf Louis und ich klettern müssen.
Natürlich sind wir nicht sehr erfreut darüber, aber sich einem Lehrer zu widersetzten, ist nicht sehr schlau, weswegen wir das tuen, was er sagt. Ich stelle mich also richtig hin, sichere mich mit dem Seil ab und fange dann an zu klettern.

Es ist nicht sonderlich schwer, aber immer noch alles andere als super einfach. Außerdem ist alles noch vom Regen nass, weswegen ich ganz einfach abrutschen kann.

Es ist so gefährlich, was wir hier machen...

Es dauert nicht sehr lange, bis ich auf der ersten Ebene ankomme. Dort mache ich eine Pause und warte auf Louis, der nun angefangen hat zu klettern. Ich habe Louis schließlich versprochen, mit ihm zusammen zu klettern.

Während ich auf ihn warte, schaue ich mir den Weg an. Er sieht relativ einfach aus, also sicherlich machbar. Trotzdem habe ich nicht wirklich Lust. Viel lieber würde ich den anderen weiter von unten zuschauen.

Als Louis seine Hände auf meine Schulter legt, zucke ich erschrocken zusammen.

"Erschreck mich nie wieder so! Man, ich hab 'nen halben Herzinfarkt wegen dir" Louis fängt an zu lachen, was mein Herz dazu bringt, wieder schneller zu schlagen. Diesmal weil sein Lachen so schön sich, nicht weil ich mich so erschrocken habe.

Ich konzentriere mich dann aber wieder auf das Klettern und schaue mir den Weg nochmal an. Louis schaut ihn sich ebenfalls an und sieht dann unsicher zu mir. Mit einem Nicken gehen ich auf den ersten Block. Es wackelt ziemlich und ich habe ein wenig Angst runter zu fallen, aber ich reiße mich zusammen und gehe weiter.

Einige Zeit später befinden wir uns auf der zweiten Ebene. Louis hat sich seit einer gewissen Zeit an mich geklammert und hat anscheinend nicht vor mich nochmal los zu lassen. Ich will gerade hoch zur dritten Station klettern, als Louis mich aufhält.

"Das ist zu hoch, Harry. Ich kann das nicht" Louis schaut mich verängstigt an. Ich lächle. "Das schaffst du. Guck dir an was du schon geschafft hast"
Er schaut nach unten und kneift sofort seine Augen zusammen. "Können wir wieder runter? Bitte?"

Ich schüttle den Kopf. "Nein, wir schaffen das"

Wir sind so weit geklettert, wir schaffen den Rest auch noch.

Zögerlich nickt er und lässt mich wieder vor ihm klettern. Und er hatte Recht. Es ist verdammt hoch. Ich glaube es sind über 10 Meter.

Fuck, habe ich erwähnt, dass ich klettern und hohe Sachen hasse?

Louis kommt kurz nach mir oben an. Sofort, als er neben mir steht, klammert er sich an mich und gibt nicht den Anschein, mich wieder loslassen zu wollen.

Auch nicht, als ich den ersten Schritt machen will. Und so kommt es, dass Louis und ich die ganze Zeit zusammen gehen. Er hat meine Hand umklammert und hält sie fest in seinen Händen. Ich versuche mit der anderen Hand irgendwie das Gleichgewicht nicht verlieren.

Kurz vor dem Ziel rutsche ich ab, kann mich aber so gerade noch fangen. Louis schaut mich erschrocken an, also beeilen wir uns zum Ziel.

"Ich hab gedacht du fällst runter!" Er boxe mir gegen den Oberarm und klammert sich dann an diesen. Ich lache. "Hattest du Angst um mich?" Frage ich dann, woraufhin Louis "Idiot" murmelt.

Wir müssen nur noch nach unten, dann haben wir es geschafft. Das aber ist schwieriger als gedacht. Es ist so verdammt hoch und das Risiko, dass wir jetzt abrutschen, ist noch viel höher.

"Scheiße, ich komm da nicht runter" Meint Louis und drückt sein Gesicht in meinen Rücken. "Wir schaffen das schon. Irgendwie" ...Hoffe ich zumindest.

Es dauert ziemlich lange, bis wir wieder unten sind. Ein paar anderen Schüler meckern schon, weil sie Hunger haben und wieder zurück wollen. Dabei sind Louis und ich nichtmal die letzten, die klettern.

Sobald alle wieder unten sind und wir das ganze Kletter Equipment wieder abgegeben haben- es war ein echt befreiendes Gefühl- fahren wir wieder zu den Hütten.

Nach dem Essen bin duschen gegangen und habe mir direkt gemütliche Sachen angezogen. Wir haben Freizeit, aber weil es regnet, setze ich mich zu den Jungs auf die Couch und schaue mit ihnen was im Fernsehen. Zum Glück hat Niall seinen USB-Stick mitgenommen, wo ziemlich Filme drauf sind. Weil wirkliches Fernsehen kann man hier glaube ich nicht gucken.

Gegen späten Nachmittag hat es dann aufgehört zu regnen, weswegen wir raus gehen. Zumindest Louis und ich. Die anderen drei wollen lieber drinnen bleiben, da es ihnen anscheinend zu kalt draußen ist... oder sie bleiben hier, damit ich alleine mit Louis bin. Ich denke, wir werden es wohl nie erfahren.

Jedenfalls gehen Louis und ich dann nach draußen. Es ist kein anderer draußen, da es doch noch leicht regnet. Aber das stört uns nicht. Wir gehen einen kleinen Weg entlang und stehen ziemlich schnell in einem kleinen Park.

Wir haben die ganze Zeit über belanglose Sachen geredet und ziemlich viel gelacht.

Es ist eisig kalt hier und wir haben uns definitiv nicht passend angezogen. Aber das ist uns ziemlich egal. Wir setzen uns auf eine der Bänke und fangen wieder an miteinander zu reden.

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we should fall in love | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt