𝟛𝟙 | "Aber auch nur fast"

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louis

Auf dem Weg zur der Bowlingbahn, wäre ich fast eingeschlafen. Ich bin einfach so unfassbar müde und am liebsten würde ich so schlafen, wie ich es auf dem Weg hier her gemacht habe: Auf Harry's Schoß und mit seinen Fingern in meinen Haaren.
Es war so angenehm und gemütlich; er hätte nie damit aufhören sollen.

Nachdem wir uns dann alle angemeldet haben, bekommen wir passende Schuhe und dürfen dann das erste Spiel starten. Und natürlich spielen wir fünf zusammen.

Eigentlich bin ich ja gut in Bowling, aber in der ersten Runde war ich echt schlecht. Ab der zweiten Runde, werde ich dann wieder besser und führe sogar.

"Yeah! Strike! Ihr seid alle so schlecht!" Rufe ich lachend und setze mich wieder auf meinen Platz. Niall, der den letzten Platz belegt, steht auf und greift nach der Kugel, da er nun dran ist.

"Ich bin fast so gut wie du" Flüstert Harry mir leise ins Ohr, weshalb ich auf dem Punktestand schaue. Ich habe nur zwei Punkte mehr als er.
"Aber auch nur fast" Sage ich siegessicher und grinse ihn an.

Und wir sind uns schon wieder so verdammt nah.

Ich schaue nur für eine Millisekunde in seine Augen, die durch das bunte Licht nur noch schöner sind, und vergesse alles um mich herum. Mir ist es egal, dass jeder meinen könnte, ich würde ihn küssen wollen. Denn eigentlich will ich das.

Es ist ein ganz komischer Gedanken, also versuche ich schnell an etwas anderes zu denken.

Ich soll so nicht denken. Nicht über Harry.

Zum Glück steht Harry im nächsten Moment auf, da er dran ist. Ich schaue ihn hinter her und lasse meinen Blick mehrmals über seinen Körper gleiten. Er sieht in der hellblauen Jeans und dem weißen Pulli wirklich gut aus. Ich mag seinen Style.

Nach einer guten halben Stunde ist das erste Spiel zu Ende. Ich habe tatsächlich gewonnen, aber Harry ist mir knapp hinter mir. Wir spielen ein zweites Spiel, welches Harry gewinnt. Und gerade als wir die dritte Runde starten wollen, kommt unser Lehrer dazwischen und meint, dass wir wieder zurück müssen.

"Das gibt eine revanche" Sage ich grinsend und Harry stimmt mir, ebenfalls grinsend, zu. Wir gehen also wieder zurück zu den Hütten und machen uns fürs Schlafengehen fertig. Es ist schon fast 1 Uhr und wir müssen morgen um halb 7 oder sowas aufstehen.

Im Bett ist es ziemlich kalt. Wir haben vergessen die Heizungen anzumachen. Ich kuschle mich in meine Decke ein und schließe müde meine Augen.

•💙•

Mitten in der Nacht werde ich wach. Verwirrt schaue ich zu Harry, welcher an der Bettkante sitzt und auf sein Handy schaut. Wir haben halb 4; warum schläft er nicht?

"Harry? Was machst du?" Krächze ich und reibe mir mit meiner Hand über die Augen. Harry dreht sich erschrocken zu mir um und legt sein Handy weg. "Ich kann nicht schlafen"

"Wegen einem Traum?" Harry nickt und legt sich dann hin, um mich anzugucken. Ich gucke ihn auch an. Dann schaut er weg und fängt an mit seinen Fingern zu spielen.

"Du brauchst keine Angst haben. Ich bin hier, okay?" Flüstere ich, da ich noch im Halbschlaf bin und ich keine Ahnung habe, was ich sonst hätte sage sollen. Außerdem habe ich echt nicht drüber nachgedacht.

Harry fängt an leise zu lachen. "Du bist süß, Louis"

Ich spüre meine Wangen brennen und ich werde rot, was er zum Glück aber nicht sehen kann, da es ja dunkel ist. Hoffentlich sieht er es nicht.

Aber Harry schließt seine Augen und versucht scheinbar zu schlafen. Ich schaue ihn die ganze Zeit an und musterte sein Gesicht. Sein perfektes Gesicht.

Nachdem ich mir sicher bin, dass er wieder schläft, mache ich auch meine Augen zu und schlafe bald schon ein.

Ein weiteres mal werde ich nicht wach. Ob Harry ebenfalls durchgeschlafen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls schläft er jetzt gerade noch friedlich auf seiner Bettseite.

Gähnend stehe ich auf und gehe ins Badezimmer. Danach geht Niall ins Bad und ich wecke in der Zeit Harry. Zumindest hatte ich das vor. Aber er bereits wach.

"Wie hast du geschlafen?" Frage ich ihn direkt und setzt mich müde neben ihn auf das Bett.

Harry zuckt mit seinen Schultern. "Ich habe nicht sonderlich viel geschlafen. Ich hatte zu viel Angst" Gibt er zu und fängt sich dann an umzuziehen. Ich tue es ihm gleich, denn er will offensichtlich nicht darüber reden.

Heute fahren wir mit so einem Boot zu einer anderen Insel und dort dann irgendwie neue Bäume oder sowas pflanzen. Eigentlich echt kreativ.

Jedenfalls gehen wir zum Frühstück und treffen uns danach mit dem anderen am Bus. Wir fahren zum Hafen und steigen in das Boot, dass uns auf die Nachbarinsel bringt. Zum Glück ist es da, anders als draußen, wenigstens warm drin.

Harry sitzt bei Levin und seinen Freunden, während ich bei Liam und den anderen beiden sitze. Und obwohl Harry ziemlich weit weg von mir sitzt, kann ich nicht aufhören, ihn anzuschauen.

"Und?" Reißt Liam mich aus meiner Starre. "Wie war die erste Nacht zusammen?"

Ich rolle mit meinen Augen. "Du denkst immer direkt falsch. Es war normal, es ist nichts passiert" Liam lacht, während ich mit meinem Kopf schüttle.

Kurze Zeit später halten wir an der Insel an. Es regnet und es ist verdammt kalt. Das perfekte Wetter um Bäume zu pflanzen. Nicht.

Eigentlich ist das ganze ja cool und auch sinnvoll, aber nicht bei so einem Wetter.

Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich hier jeden Moment einfrieren werde. Oder meine Finger absterben. Oder ich trotz meiner Regenjacke komplett nass sein werde.

Aber vielen geht es so. Vor allem den Mädchen, die mit ihren viel zu dünnen Hosen und Jacken hergekommen sind.

Wir bekommen alle Handschuhe und uns wurde einiges erklärt, ehe wir dann endlich anfangen dürfen, zu pflanzen.

Langweilig ist es nicht, es ist eigentlich total listig. Kann aber auch an den Jungs liegen. Jedenfalls ist es auch super anstrengend. Morgen werde ich auf jeden Fall Muskelkater haben.

Gegen Mittag verlassen wir die Insel wieder und haben dann bis 3 Uhr Freizeit. Danach werden klettern gehen. Ich habe unglaubliche Höhenangst und will eigentlich gar nicht erst mitfahren, aber unser Lehrer meinte vorhin, dass wir mit müssen. 

Im Zimmer habe ich mit Harry geredet. Er hat auch echt Angst vorm Klettern und auch nicht wirklich Lust darauf, weswegen er entschieden hat, dass wir einfach die ganze Zeit zusammen klettern werden.

Schlecht finde ich die Idee nicht. Aber trotzdem habe ich Angst vorm Klettern.

Bereits als wir im Kletterpark ankommen und ich die hohen Klettergerüste und die ganzen Sachen sehe, will ich am liebsten Rückwärts wieder zurück fahren.

Unser Lehrer meldet uns an und wir bekommen die Ausrüstung, die wir dann anziehen müssen. Diese Gurte kastrieren uns Jungs zwar fast, aber das interessiert hier anscheinend keinen, bis auf mich. Vielleicht habe ich es ja auch einfach nur falsch angezogen? Kein anderer scheint sich so unwohl darin zu fühlen...

Wir gehen zu den Klettergerüsten und fangen dann direkt mit dem Klettern an.

Und ich habe schon beim Zusehen unglaubliche Angst.

••• 

we should fall in love | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt