𝟛𝟠 | Das ist das letzte, was ich jetzt will

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harry 

Diese Nacht habe ich super geschlafen. Ich konnte wieder im Bett liegen, es war einigermaßen bequem und vor allem konnte ich Louis in meinen Armen halten. Ich bin einfach so glücklich über das, was gestern passiert ist. Allerdings habe ich durch den selben Grund nicht wirklich viel Schlaf bekommen und bin somit ziemlich müde.

Louis ist ebenfalls durch den Wecker wach geworden. Er lächelt mich an und murmelt verschlafen 'Guten Morgen'. Ich will es ihm auch sagen, aber ich habe auf einmal so Halsschmerzen und ich bin so heiser, dass man es kaum versteht. Louis schaut mich an und fragt, ob alles okay ist, woraufhin ich ihn versichere, dass alles gut ist.

Zum Frühstück trinke ich nur einen Tee, weil ich so starke Halsschmerzen habe, dass ich nichts runterschlucken kann. Es nervt mich, aber eigentlich habe ich sowieso noch sonderlich viel Appetit...

Als mein Handy in meiner Hosentasche vibriert, nehme ich es heraus und schaue nach, wer mir geschrieben hat. Ich bin überrascht, als ich Dylan's Name auf meinem Display sehe. Er hat mir ein Foto geschickt, weshalb ich auf unseren Chat gehe und nachsehe, was das für ein Bild ist. Denn es sieht nicht aus wie ein Selfie oder so.

Tatsächlich ist es auch keins, sondern eine Anzeige von einem Reiseunternehmen, dass spontan Reisen nach Spanien anbietet. Wir waren letztes Jahr schon mit dieser Reisegruppe unterwegs. Dylan fragt mich, ob ich mit ihm und einem anderen Freund dahin möchte. Die beiden sind bereits angemedet und ich würede Rabatt bekommen, wenn ich jetzt ebenfalls mitfahre.

Und weil ich ziemlich Lust darauf habe und der Preis jetzt nicht so sonderlich hoch ist, frage ich die anderen vier Jungs, ob sie auch Lust haben, mitzukommen. Da die ganze Sache allerdings sehr spontan ist, hat keiner von ihnen Zeit. Keiner, außer Louis.

"Ich würde gerne mitkommen" Sagt er und schaut auf mein Handy, um sich die Anzeige durchzulesen. Zayn zieht seine Augenbrauen nach oben und schaut uns beide fragend an. Ich zucke nur mit meinen Schultern und schaue mit Louis auf mein Handy.

Natürlich frage ich meine Mutter, ob das überhaupt in Ordnung ist und natürlich erlaubt sie es mir. Louis will mit Karen und Geoff reden, obwohl Liam nicht sonderlich begeistert davon zu sein scheint.

Kurz nach dem Frühstück stehen wir vor dem Bus, da wir zu einem Museum fahren, um es zu besichtigen. Ich befürchte schon, dass es langweilig und daher anstrengend werden wird, zumal es mir irgendwie gar nicht gut geht. Ich habe unglaubliche Kopfschmerzen bekommen und mein Hals tut auch wirklich weh.

Die Fahrt zu dem Museum dauert ungefähr eine halbe Stunde, in der ich beinahe wieder eingeschlafen wäre; diese Kopfschmerzen sind echt unglaublich schlimm. Und ich denke nicht, dass sie wegen gestern Abend sind.

Ich hoffe nur nicht, dass ich jetzt krank werde...

Im Museum, welches bereits jetzt schon total langweilig aussieht, werden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Ich bin mit Louis in einer Gruppe und die anderen drei sowie auch Levin, sind in der anderen Gruppe. Schlimm finde ich das nicht. Wir gehen also mit dem Führer zu den einzelnen Ausstellungen und versuchen einigermaßen interessiert zu wirken.

Unserem Lehrer gefällt das Ganze und scheint wirklich interessiert zu sein, aber für die meisten von uns Schülern ist es dann doch eher langweilig. Vor allem, weil wir das ganze schon im Geschichtsunterricht besprochen haben und es nicht ein zweites Mal hören wollen.

Die Kopfschmerzen werden mit der Zeit auch nicht besser und meine Nase fängt an zu laufen, während ich immer mal wieder niesen muss.

Irgendwann kann ich nicht mehr. Meine Beine tuen so weh, dass ich denke, ich kippe jeden Moment um. Ich frage Louis ob er mit mir nach draußen gehen kann. "Danke das du fragst, ich halte es hier nicht mehr aus" Sagt er und lacht dabei.

Wir gehen also zu Mr. Johnson und fragen, ob wir draußen warten können. Dieser meint aber nur, dass der Rundgang gleich zu Ende ist und ich dann raus gehen kann.

Ich verdrehe meine Augen und fange  beinahe an zu weinen. Ich kann einfach nicht mehr und ich will einfach nur noch in mein Bett. Mir tut alles weh. Mein Kopf, meine Füße, mein Hals... alles.

Als wir uns kurz hinsetzten können, nutze ich das Ganze aus und schließe kurz meine Augen. Eine schlechte Entscheidung, ich wäre nämlich beinahe eingeschlafen. Als wir weiter gehen wollen, bleibe ich sitzen und sage zu Louis, dass es mir wirklich nicht gut geht und ich einfach nicht mehr kann. Er schaut mich kurz besorgt an, bleibt dann aber mit mir sitzen. Mein Lehrer scheint zwar nicht begeistert zu sein, geht dann aber weiter und lässt mich und Louis hier sitzen.

•💚•

Nach dem Rundgang fahren wir zum Glück wieder zurück. Auf der Fahrt habe ich geschlafen und sobald wir an den Hütten sind, mache ich nichts anderes.

Gegen späten Nachmittag werde ich wieder wach. Ich höre die anderen im Wohnzimmer miteinander reden, also mache ich mich auf den Weg dorthin, nachdem ich aufgestanden bin.

"Harry, du bist ja wieder wach. Wie geht es dir?" Fragt Liam mich direkt. Sofort liegen alle Blicke auf mir.

"Mir geht's echt beschissen und es ist kalt" Antworte ich heiser und lasse mich auch auf die Couch fallen. Immer noch erschöpft lasse ich meine Augen zu fallen und nehme mir die Decke, die am Ende liegt.

Alle vier schauen mich an; Louis ganz besonders besorgt.

"Mr. Johnson hat gesagt, dass wir heute Abend noch in die Stadt gehen. Soll ich bescheid sagen, dass du nicht mitkommst? Weil wenn es dir so schlecht geht, dann wäre das ja nicht sonderlich gut" Fragt Zayn mich, woraufhin ich ihn anschaue. Ich nicke. Bei dem kalten und nassen Wetter in die Stadt zu gehen? Das ist das letzte, was ich jetzt will.

Zayn verlässt unsere Hütte und kommt wenige Minuten später zusammen mit Mr. Johnson zurück.

"Was ist denn los, Harry?" Fragt dieser mich und setzt sich neben mich auf die Couch. Ich setze mich ein wenig auf.
"Mir geht es nicht gut" Krächze ich, muss aber sofort husten. Keine Sekunde später spüre ich eine Hand auf meiner Stirn.

"Fieber hast du nicht. Aber ich würde trotzdem sagen, dass du hier bleibst" Meint er. Ich nicke nur und blende dann das Gespräch im Hintergrund aus, da ich mich wieder hinlege und mich auf die Seite drehe. Ich bekomme nur mit, dass Louis vorgeschlagen hat, dass er mit mir hierbleibt, falls etwas passiert.

Am Abend, als die anderen mit der restlichen Klasse in der Stadt sind, bin ich mit Louis wieder in unserem Zimmer.

Louis hat mir eine Tasse Tee aus der Küche geholt, also sehe ich mich auf. Die Decke liegt dennoch über meine Schultern. Nachdem ich einige Schlücke von dem warmen Getränk genommen habe, will ich mich wieder zurück in die Kissen kuscheln, als ich Louis neben mir spüre.

"Du bist ja ganz kalt" Sagt er und legt im nächsten Moment seine Arme um mich, damit er mir über den Rücken streichen kann. Mir ist in der Tat sehr kalt und ich hoffe, dass mir gleich wärmer sein wird. Immerhin liege ich ja nun bei Louis und bei ihm spielt mein Körper verrückt. Seine Berührungen sind so entspannend und angenehm, dass ich wenig später wieder einschlafe. In Louis warmen und kuscheligen Armen.

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we should fall in love | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt