𝟛𝟟 | Und dieses irgendwas mag ich

438 34 0
                                    

louis

Auf der Party ist es laut und warm und voll und eng... Eine typische Party halt. Sie findet bei einem Bekannten oder Freund von einem Mitschüler statt. Schon ein wenig krass, dass hier* wirklich Menschen wohnen. Und dass jemanden die kennt, der bei uns auf Internat geht. Naja, wenigstens wir haben Spaß.

Während Liam und die anderen auf der Tanzfläche oder sonst wo sind, bin ich damit beschäftigt, Harry zu beobachten, welcher mit Levin und den anderen am Bier Pong Tisch steht und spielt. Ich bin froh, dass er meinen Blick bisher nicht bemerkt hat...

Harry freut sich gerade über einen getroffenen Ball und schlägt mit Levin ein. Er lacht die ganze Zeit, was mich wiederum zum lächeln bringt. Keine Ahnung wieso ich das so mag, aber Harry so lachen zu sehen, macht mich glücklich.

Dann aber passiert plötzlich etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe. Er schaut zu mir herüber. Schnell, sobald ich es halt realisiere, schaue ich in eine andere Richtung. Ich weiß aber, dass er es gesehen hat, weswegen mir das ganze ein wenig unangenehm ist.

Ich meine, wer wird denn gerne beim Starren erwischt?

Mit erröteten Gesicht halte ich Ausschau nach Niall und den anderen Jungs und versuche Harry's Blick zu ignorieren. Es dauert zum Glück nicht lange bis ich die Jungs gefunden habe. Niall kommt mit einem ziemlich großen Grinsen auf den Lippen zu mir rüber.

"Komm Louis! Wir gehen tanzen" Meint er dann bevor er überhaupt bei mir ist, aber ich schüttle direkt den Kopf. "Ich will nicht tanzen"

Niall zerrt mich vom trotzdem Stuhl. "Wir gehen jetzt Tanzen, ob du willst oder nicht!" Sagt er noch, bevor er mich zu der Tanzfläche zieht, auf welcher es viel zu warm ist, um richtig atmen zu können und viel zu voll, um richtig zu tanzen. Niall scheint trotzdem Spaß daran zu haben und da die Musik relativ gut ist, fange ich ebenfalls an, mich im Takt der Musik zu bewegen.

Irgendwann allerdings ist Niall in der Menge verschwinden und ich finde ihn nicht wieder. Genervt will ich zurück auf die Couch gehen, als ich plötzlich jemanden hinter mir spiele.

Ich drehe mich also um und schaue Harry an, welcher sich zu mir gedreht hat und mich breit anlächelt. Ich lächle zurück und merke, wie nervös ich werde. Wieso, weiß ich aber nicht.

Da es auf der Tanzfläche eng ist, werden Harry und ich von allen Seiten enger aneinander gedrückt. Seine Hände haben an meiner Hüfte Platz gefunden, während ich meine an seine Brust lege. Keine Ahnung, wie das so schnell passiert ist, aber da ich vielleicht ein wenig zu viel Alkohol im Blut habe, um wirklich nachdenken zu können, mache ich mir da jetzt gerade keine Gedanken drum.

An den Stellen, wo sich unsere Körper berühren- vor allen an meiner Hüfte- fangen an zu kribbeln. Es ist ein ungewöhnliches, aber schönes Gefühl.

Zusammen bewegen wir uns im Takt der Musik und blenden dabei die Leute um uns herum aus. Ich spüre beinahe jedes Körperteil von ihm an mir, aber das stört mich nicht. Mich stört es auch nicht, dass er plötzlich ganz sanft seine Lippen auf meine legt. Es passiert so schnell, dass ich keine Zeit habe, um wirklich drüber nachzudenken. Das einzige was ich tue ist, den Druck zu verstärken.

Es fühlt sich einfach so verdammt gut und vor allem richtig an. Diesmal werde ich keinen Rückzieher machen, sondern das tun, was Harry gesagt hat: Ich werde meine Gefühle und die Liebe ihren freien Lauf lassen und nicht versuchen, sie zu leugnen oder zu verstecken.

Dieser Kuss ist irgendwie anders, als der, den wir im Zimmer ausgetauscht haben. Zwar kribbelt es genauso stark und es ist das gleiche schöne Gefühl, aber dennoch ist es so anders. Viel schöner. Viel leidenschaftlicher. Viel intensiver. Mit viel mehr Gefühl und Liebe.

Ich liebe es.

Irgendwie schaffen Harry und ich es aus der tanzenden Menge zu entfliehen und in den Flur zu gehen. Wir küssen uns zwar nicht mehr, aber er hält meine Hände in seinen. Hier ist ein wenig kühler, was allerdings ziemlich angenehm ist.

Harry und ich stehen uns außer Atem gegenüber und lächeln uns an. Ich will etwas sagen, damit wir uns nicht weiterhin so anschauen, allerdings fallen mir absolut keine Worte ein. Und da es Harry ähnlich zu gehen scheint, reden wir nicht miteinander. Und dann, ohne dass ich wirklich nachgedacht habe, lege ich meine Arme in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter, um meine Lippen wieder auf seine zu legen.

Er zögert keine Sekunde und erwidert den Kuss sofort. Harry zieht mich an meinen Hüften näher zu sich und vertieft den Kuss, indem er seine Zungenspitze über meine Lippen fahren lässt. Sobald ich sie spüre, öffne ich meinen Mund ein Stück und wenig später kämpfen unsere Zungenspitzen gegeneinander, während wir unsere Körper aneinander pressen. Meine Hände sind in seinen Haaren vergraben und spielen mit diesen, während er seine auf meinen Rücken gepresst hat.

Es fühlt sich verdammt gut an.

Der Kuss wird erst nach einigen Sekunden oder sogar Minuten langsamer und sanfter. Und sobald wir uns voneinander lösen, schauen wir uns wieder lächelnd an.

Wow... Ich habe Harry geküsst und es war wahrscheinlich einer der besten Küsse die ich je hatte- wenn nicht, dann war es sogar der beste.

Alles in mir hat gekribbelt, vor allem in meinem Bauchbereich, als ich seine Lippen auf meinen gespürt habe. Es sind so viele neue Gefühle, die mir vielleicht sogar ein wenig Angst machen. Naja, vielleicht nicht Angst, aber es ist auf jeden Fall ungewohnt. Es ist alles so schnell gegangen und ich habe erst gedacht, dass es zu schnell geht, aber irgendwie fühlt es sich richtig an. Richtig gut.

Ich will dieses Gefühl nochmal fühlen. Dieses Kribbeln. Ich stelle mich auf Zehenspitzen und ziehe Harry wieder zu mir runter, um ihn nochmal zu küssen. Harry lächelt in den Kuss und erwidert ihn dann. Diesmal bleibt es aber ein sanfterer Kuss und trotzdem kribbelt es überall. Es ist fast schon der perfekte Kuss.

Was sich jetzt wohl Außenstehende denken? Ihh, da küssen sich zwei Jungs! oder vielleicht Was für Schwuchteln! oder Ist ja ekelig!

Ich weiß es nicht, aber es ist mir eigentlich auch vollkommen egal.

Denn Ich habe es jetzt verstanden. Auf Jungs zu stehen und einen Jungen zu Lieben, als Junge, ist völlig okay. Es ist nichts ungewöhnliches oder falsches; es ist Liebe. Und Liebe ist Liebe. Egal in welcher Form oder sonst was.

Und ich werde es- dass sowas falsch ist- nie wieder als Ausrede nutzen. Das ist einfach nicht richtig.

Irgendwie denke ich schon, dass sowas wie Liebe oder etwas ähnliches zwischen mir und Harry ist. Auf jeden Fall ist da etwas. Vielleicht noch nicht Liebe, aber auf jeden Fall etwas.

Liebe ist ein großes Wort, mit viel Bedeutung dahinter. Jemanden zu lieben ist nichts selbstverständliches. Es ist etwas besonderes und man sollte es Wert schätzen.

Ich kann nicht sagen, dass ich Harry liebe. Noch nicht zumindest. Ich weiß nichtmal, ob ich in ihn verliebt bin. Ich mag ihn, aber ob ich verliebt bin? Keine Ahnung. Aber wie gesagt, irgendwas ist da. Und dieses irgendwas mag ich. Sehr.

"Jungs, wir gehen wieder- Oh. Oh!" Zayn steht plötzlich vor uns. Ich löse mich abrupt von Harry und merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt, während Zayn geschockt zwischen mir und Harry hin und her sieht. Kurz schaue ich Harry an, welcher aber nur mit seinen Schultern zuckt und sich dann ganz von mir löst.

Wir folgen Zayn also schweigend nach draußen- immerhin wollen wir wieder zurück- wo die anderen beiden Jungs schon warten. Die beiden scheinen ziemlich erfreut darüber, dass wir endlich da sind und wir wieder zu den Hütten gehen.

Auf dem Weg, als Harry und ich hinter den Jungs gehen, greift Harry nach meiner Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. Lächelnd schaue ich ihn an und ziehe meine Jacke enger, da es ziemlich kalt ist. Obwohl mir warm wird, sobald sich unsere Finger berühren.

Wir kommen an den Hütten an und machen uns für das Bett fertig, damit wir relativ schnell schlafen gehen können. Wir haben mittlerweile fast halb 4 und die Lehrer werden es sicherlich merken, wenn wir morgen früh alle müde und nur halb ausgeschlafen sind.

Und endlich schläft Harry wieder bei mir, sodass ich mich wieder in seinen Armen legen kann. In seine gemütlichen und warmen Armen, in welchen man so gut schlafen kann.

••• 

we should fall in love | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt