Leise grummelnd lag ich im Stroh und wälzte mich hin und her. Neben mir spürte ich nichts mehr und streckte verwirrt die Hand aus. Kleine Strohstängel stachen mir in die Hand und piecksten mich. Verwirrt über Thorins Verschwinden bewegte ich mich wieder und ließ erneut ein leises Grummeln hören. Wo war Thorin?
Ich drehte mich langsam auf den Rücken und strich mit den Händen über meinen noch flachen Bauch.
"Thorin?", fragte ich leise mit verschlafender und kratziger Stimme und versuchte langsam die Augen zu öffnen. Nur schwer gelang es mir und als ich es endlich schaffte, schien mir ein Sonnenstrahl direkt in das Auge.
"Thorin? Kili? Fili? Irgendjemand?", fragte ich, als ich mich umgeschaut hatte und niemanden entdeckt hatte. Langsam setzte ich mich im Stroh auf und schaute mich ein zweites Mal um. Doch an der Situation änderte sich nichts! Noch immer war ich allein und sah und hörte niemanden der anderen.
Vorsichtig stand ich auf und bereute es augenblicklich. Panisch riss ich meine blauen Augen auf und presste mir die flache Hand auf den Mund und stürmte auf die hölzerne Tür zu. Mit einem Ruck stieß ich sie auf, als die Übelkeit noch schlimmer wurde und ich schon merkte wie mein Mageninhalt wieder hochkam.
Balin schaute mich überaus überrascht an, als ich plötzlich vor ihm stand und zur Seite schubste. So schnell es ging rannte ich um das Haus herum und auf ein Gebüsch, das im Garten war, zu. Selbst Thorin bemerkte mich und sofort wechselte sein Gesichtsausdruck zum Besorgten. Beorns war verwirrt und überrascht. Er war überrascht eine Wächterin zu sehen. Denn zuvor sah er noch nie eine, denn wir waren selten geworden. Neben mir gab es nur noch meine Mutter, wenn sie denn wirklich noch lebte. Ich wollte sie so gerne wiedersehen und in die Arme schließen. Ich vermisste sie sehr und wünschte mir so sehr sie wenigstens vor der Geburt noch wiederzufinden. Sie könnte mir sicherlich beistehen und noch bei so vielem mehr.
Jetzt stürmte ich aber das Gebüsch zu und schaffte es gerade noch so bevor ich mich übergab. Wenige Sekunden später spürte ich zwei warme und starke Hände, die meine Haare griffen und hinten zusammenhielten, sodass sie mir nicht mehr im Gesicht hingen.
"Ich will nicht, dass du mich so siehst", murmelte ich und spuckte kurz das aus was ich noch im Mund hatte. Doch den ekelhaften Geschmack bekam ich nicht weg. Leider! Denn das war was ich am liebsten wegbekommen wollte.
"Leonie. Es ist unser Kind und ich werde dich unterstützen wo ich kann", widersprach Thorin und strich mir über die Wange.
"Danke", flüsterte ich und lächelte schwach.
"Und jetzt komm. Ich denke Beorn wird etwas haben mit dem du den Geschmack aus dem Mund bekommst", meinte Thorin und half mir hoch. Ich lehnte mich an ihn und nickte nur. Thorin lächelte schwach und führte mich zurück in das große Haus. Auch die anderen saßen bereits drinnen am großen Tisch und frühstückten. Thorin führte mich zu ihnen und platzierte mich neben seinen Neffen.
"Hier", flüsterte Fili und schob mir seinen Krug hin. Er hatte Übermaß wie alles in diesem Haus und als ich versuchte hereinzuschauen schwappte etwas von der Milch über den Rand. Ich setzte den Krug an die Lippen und trank den ersten Schluck. Es schmeckte widerlich und ich verzog das Gesicht. Erst nach einigen weiteren Schlücken wurde es angenehmer und ich genoss die kühle Milch. Sie war frisch gemolken, das schmeckte ich. Das einzig Gute an der Schwangerschaftsübelkeit war ja, das es nur für einen kurzen Augenblick anhielt und dann auch nur morgens.
"Was benötigt ihr?", fragte Beorn und stand plötzlich direkt neben mir. In seiner Hand turnte eine kleine Maus und sprang plötzlich auf den Tisch. Ich betrachtete sie und hielt ihr meine Hand hin. Ohne Scheu kletterte sie darauf und ließ sich von mir hochheben.
"Wahrlich eine Wächterin", meinte Beorn anerkennend und wand sich mir zu, nachdem er Gandalf erzählt hatte, das wir heute nach dem Frühstück aufbrechen könnten. Fragend schaute ich den Hautwechsler ins Gesicht und stellte den leeren Krug auf der dicken Holzplatte des Tisches ab. Die kleine Maus piepste auf meiner Hand und schaute mir in die blauen Augen, die sie beobachteten.
"Wie meint Ihr das?", fragte ich Beorn und hob verwirrt eine Augenbraue an.
"Die Maus. Ihr schaut sie eindringlich an und konzentriert Euch unbewusst auf ihren Geist. Ihr kontrolliert die Maus und diese hat dann keine Angst mehr vor Euch. Jede Wächterin kann dies und ich bemerkte es bereits als Ihr laut 'Nein' geschrien habt", erklärte Beorn mir und nahm die kleine graue Maus von meiner Hand.
"Klingt interessant", murmelte ich, erstaunt über das was ich erfuhr. Anscheinend gab es wohl Fähigkeiten, die ich als Wächterin hatte. Ich musste unbedingt meine Mutter finden und sie danach fragen, denn sie musste alles über die Wächterinnen wissen. Manwë tat es sicherlich auch, aber er hatte mir nichts erzählt, als ich bei ihm in Valinor gewesen war.
Noch viel musste ich lernen und noch viel gab es, das ich lernen konnte. Über mich, meine Vergangenheit und Herkunft und darüber, wer ich wirklich war.
Thorin rief zum Aufbruch und alle erhoben sich von ihren Plätzen. Auch ich, nachdem Fili mir in die Seite gestupst hatte und mich tierisch erschreckte. Zuerst funkelte ich ihn nur wütend an, doch dann bemerkte ich, dass wir aufbrechen wollten und vergaß was Fili getan hatte. Wie sein Bruder war er ein junger Zwerg und hatte noch immer nur Schabernack im Kopf. Von den Lebensjahren waren Kili und Fili viel älter als ich, doch geistig war ich den briden weit voraus. Ab und zu jedoch war es ganz amüsierend mit den beiden und ich freute mich sie an meiner Seite zu wissen.
Sie gaben mir Freude und waren echt gute Freunde. Meist sah ich die beiden als meine Brüder und sie fühlten sicherlich genauso. Zumindest benahmen sie sich so.
Beorn führte uns nach draußen und es war echt ein schöner Tag. Vorhin hatte ich das gar nicht so gemerkt, weil ich andere Sorgen gehabt hatte. Ein lautes Wiehern drang durch die morgendliche Stille an mein Ohr und kurz darauf galoppierten die schönsten Pferde, die ich jemals gesehen hatte, auf mich zu und hielten vor Beorn an. Einige warfen ihre Köpfe hoch und wieherten laut.
Ich war vollkommen fasziniert und beobachtete die anmutigen Tiere ganz genau. Sie waren kräftig, aber dennoch edel. Ihr Fell glänzte und war weiß schwarz gefleckt. Lange weiße Mähnen und Schweife wehten in der frischen Brise des anbrechenden Tages.
Um mich brummten die großen Bienen und flogen zu den wunderschönen Blumen, die überall wuchsen. Wahrlich ein wunderschöner Ort zum Leben und gerne wäre ich noch etwas länger geblieben, doch wir mussten weiter. Schließlich mussten wir den Erebor vorm Durinstag erreichen um die geheime Tür zu öffnen.
"Leonie? Willst du noch länger in die Luft starren?", fragte plötzlich eine tiefe Stimme und ein amüsiertes Lachen drang an mein Ohr. Erschrocken fuhr ich herum und legte meinen Kopf in den Nacken um Thorin anzuschauen, der bereits im Sattel eines der Pferde saß. Es sah ulkig aus einen Zwerg im Sattel eines solch großen Tieres zu sehen und irgendwie wirkte er fehl am Platz.
"Was ist so lustig?", fragte er, als icg leise kicherte und auf Thorin zuging.
"Du wirkst fehl am Platz auf diesem großen Tier", erklärte ich und zog mich hinter Thorin auf den breiten Pferderücken. Es war genug Platz für uns beide und das Pferd störte es auch nicht. Zu schwer war es auch nicht, schließlich trug eines der Pferde auch Bombur.
Ich kicherte erneut und schlang von hinten die Arme um Thorin. Grinsend fahre ich über seine Brustmuskeln und zeichne kleine Kreise darauf.
Ich höre Thorins tiefes Lachen und seine Brust bebt. Auf zum Düsterwald, dachte ich und seufzte leise. Ich fragte mich wie die Waldelben mich behandeln würden. Schließlich war ich als Wächterin eine Elbin, jedoch liebte ich Thorin.Hey ich melde mich auch mal wieder. Sorry, dass ich so wenig schreibe, aber ich besuche eine Freundin und da bleibt zwischen fangirlen nicht viel Zeit xD
Wow 211 Follower o.O
Danke :**
Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...