"Nein!", schrie ich mit Nachdruck noch einmal und ging auf meinen biologischen Vater zu.
"Warum dieser Zwerg?", zischte Thranduil leise und funkelte mich wütend an.
"Weil ich ihn liebe", erwiderte ich genauso leise und würdigte meinen Vater keines Blickes mehr. Stattdessen wollte ich zu Thorin gehen. Ja ich wollte immer wissen wer mein wahrer Vater ist, seitdem ich wusste, dass Dad es nicht war, doch jetzt konnte ich darauf auch verzichten. Einzig, dass ich meine Mutter wiederhatte und wusste wo sie war und wie es ihr ging, bedeutete mir etwas.
Thorin war wichtiger für mich geworden, als mein Vater!
Ich wollte auf ihn zurennen, doch jemand packte mich am Kragen und hielt mich zurück. Laut fing ich an zu meckern und schlug um mich. Thorin ballte wütend die Hände zu Fäusten und wollte ebenfalls auf mich zukommen, doch zwei Wachen hielten ihn davon ab.
"Bringt ihn in die Kerker!", ordnete Thranduil an und hielt weiterhin meinen Kragen fest. Ich fluchte wütend, versuchte nach ihm zu treten und freizukommen, doch es gelang mir nicht.
Verzweifelt musste ich mit ansehen wie Thorin aus dem Thronsaal gezerrt wurde und mir kamen die Tränen.
"Meine Tochter verspricht sich keinem Zwerg, besonders nicht so einem. Und schon gar nicht bekommt sie ein Kind von ihm", knurrte Thranduil wütend und ließ mich endlich los. Durch die plötzlich errungene Freiheit, stolperte ich nach vorne und fiel auf meine Knie.
Die Tränen liefen immer noch über meine Wange und tropften auf den steinigen kalten Boden.
"Du bist nicht mein Vater und ich bin nicht deine Tochter", flüsterte ich wütend und ballte ebenfalls die Hände zu Fäusten. Wut flammte in mir auf, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Legolas wagte es nicht seinem Vater entgegenzutreten und beobachtete alles mit entsetztem Blick. Und warum tat meine Mutter nichts?
Ich schaute langsam auf in ihr Gesicht und sah dort kleine Tränen glitzern.
"Mom", flehte ich leise und schniefte kurz darauf.
"Es tut mir Leid mein Schatz", flüsterte sie leise und senkte den Kopf. Thranduils Miene verfinsterte sich nur noch mehr und er packte mich am Arm. Zu fest, denn ich schrie auf und noch mehr Tränen liefen über meine Wangen.
"Du tust mir weh", jammerte ich und fing jetzt doch an zu weinen. Die Tränen suchten sich ihren weg über meine Wangen und meine Augen wurden langsam rot. Plötzlich machte sich auch jemand anderes bemerkbar und ich spürte etwas, dass mich komplett aus der Bahn warf. Mein Kind! Mein Kind hatte sich gerade bewegt! Ich hatte gespürt wie es sich bewegte. Jetzt kamen mir noch mehr Tränen, doch waren es Tränen der Freude.
Thranduil erwiderte nichts mehr auf mich und zog mich aus dem Thronsaal.
"Ich hasse dich. Du bist nicht mein Vater", knurrte ich wütend und stolperte mehr oder weniger hinter ihm her. Wieso hatte meine Mutter nichts getan? Ich verstand es nicht! Warum war Thranduil nur so kaltherzig und brutal? Was stimmte nicht mit ihm? Oder lag das alles nur an Thorin? Ich wusste es nicht! Ich hatte mir mehr erhofft, wenn ich meinen Vater endlich kennenlernen würde. Vielmehr hatte ich nicht damit gerechnet, dass es Thranduil ist!
Doch was dachte Thorin überhaupt davon? Es bedeutete ja, dass ich eine Elbin war, denn auch meine Mutter hatte gerade spitze Ohren gehabt. Doch warum hatte ich keine? Warum war ich zudem nicht so groß? Ich musste unbedingt mit meiner Mutter darüber reden! Sie wusste was ich war und wer ich war!
"Du bist kein König so wie du dich verhälst", flüsterte ich leise und funkelte Thranduil wütend an. Abrupt blieb dieser stehen und ehe ich mich versah, holte er mit der flachen Hand aus. Der Schlag hallte durch den Gang und kam mit solcher Wucht, dass ich zu Boden flog. Zitternd blieb ich dort liegen und kniff die Augen zusammen. Meine Wange schmerzte und noch mehr tat es mein Arm, als Thranduil mich wieder auf die Beine riss.
Thranduil zog mich noch weiter durch den Palast und hielt schließlich vor einer kleineren Holztür, in einem breiten Gang.
"Du bleibst erstmal in deinem Zimmer. Den Zwerg wirst du nicht wiedersehen", knurrte Thranduil wütend, als er die Tür öffnete. Er drückte mich in den Raum und zog schnell wieder die Tür zu. Denn schnell hatte ich mich herumgedreht und wollte die Tür wieder öffnen. Doch ein leises Klacken verriet mir, dass Thranduil sie verriegelt hatte.
"Lass mich hier raus!", schrie ich und hämmerte gegen die Tür. Mittlerweile hatte ich alle meine Tränen aufgebraucht und mein Kopf pochte schmerzvoll. Ich fühlte mich elend und lehnte mich schließlich mit dem Rücken an die Tür. Schluchzend rutschte ich zu Boden, zog die Knie zur Brust und schlang meine Arme um meine Beine. Wimmernd vergrub ich mein Gesicht in den Knien und überlegte fieberhaft wie ich hier rauskommen könnte.
Nach einer Weile hob ich wieder den Kopf und schaute mich das erste Mal in dem Raum um. Direkt gegenüber der Tür stand ein großes Bett, zwischen zwei bodentiefen Fenster. Hastig sprang ich auf und rannte auf die Fenster zu, doch beide waren verschlossen. Außer einem Schreibtisch, standen links von der Tür noch ein Schrank und eine Kommode und schließlich noch eine weitere Tür. Als ich diese öffnete, betrat ich nur das Badezimmer und schloss die Tür wieder mit einem Seufzen. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte! Thorin war der Einzige, zu dem ich jetzt wollte. Oder zu meiner Mom! Doch sie war die Frau des Elbenkönigs!
Wieso nur? Wieso ich? Fragen, die mich beschäftigten, auch noch, als ich mich auf das Bett setzte. Es war weich, doch viel lieber würde ich jetzt bei Thorin im kalten, feuchten Keller sein.
Als ich kurz aufschaute erblickte ich mein eigenes Spiegelbild im Spiegel am Schrank. Langsam stand ich auf und ging darauf zu. Meine Wange hatte sich rot verfärbt und der Handabdruck war gut zu sehen. Nach und nach würde er sich blau färben. Wie konnte er nur seiner Tochter so etwas antun? Behutsam strich ich mit den Fingern über meine Wange, zuckte aber sofort zurück, als ein Brennen durch meinen gesamten Körper schoss.
Ich spürte es Pochen und wieder kamen mir die Tränen, dabei hatte ich gedacht, dass ich schon längst keine mehr hätte. Weinend legte ich mich auf das große Bett und zog die Beine an. Ich rollte mich zusammen und legte eine Hand auf meinen Bauch. Meine linke Gesichtshälfte brannte, aber ich drückte sie in das Kissen und es half tatsächlich etwas.
"Wir schaffen das mein Kleiner oder meine Kleine. Ich bin stark und dein Vater ist es auch", flüsterte ich dem Kind beruhigend zu, obwohl mich auch gleichzeitig beruhigte. Meine Gedanken glitten zu Thorin und der Frage was er gerade tat oder dachte.~~~~~~
Die Elbenwachen schubsten Thorin Eichenschild vor sich her und lachten kurz als er fast hingefallen wäre. Thorin funkelte sie wütend an und versuchte verbissen nicht zu weinen. Er war der Zwergenkönig! Er weinte nicht! Ihm war sofort klar gewesen, dass ich nicht mehr zu ihm kommen würde.
Eine der Wachen öffnete die Zellentür und Thorin wurde hineingeschubst. Er konnte sich gerade noch fangen und stützte sich an der kalten Steinwand ab. Seine Stirn drückte er gegen die Steine und er atmete tief durch. Er fragte sich was mit mir geschehen würde, denn er hatte noch mitbekommen wie Thranduil auf die Nachricht reagiert hatte. Lachend verschwanden die Wachen und erst dann wagten es die anderen Zwerge ihre Münder zu öffnen.
"Thorin was hat der Elbenkönig gesagt?", ragte Balin und trat an die Gitterstäbe.
"Er schlug einen Handel vor", murmelte Thorin und löste sich langsam von der Steinwand.
"Und hast du zugestimmt?", fragte Fili und auch sein Gesicht erschien an den Gitterstäben.
"Natürlich nicht!", knurrte der Vater meines Kindes und trat ebenfalls an das Gitter. Wütend schlang er die Finger um die Gitterstäbe und schaute nach oben wo ich mich noch befand.
"Wo ist Leonie?", fragte Balin vorsichtig. Er kannte Thorin lange genug, um zu sehen wie es diesem gerade ging.
"Ich weiß es nicht", flüsterte Thorin leise.
"Sie traf ihre Mutter endlich wieder....und auch ihren Vater und ihren Bruder", flüsterte er zuende und ließ sich auf der kleinen Pritsche nieder.
"Wer ist denn ihr Vater?", fragte Kili neugierig.
"Kili", rief Fili empört und kurz darauf kam ein 'Autsch' aus deren Richtung, als Fili Kili in die Seite geknufft hatte.
"Ihr Vater ist Thranduil, der Elbenkönig", murmelte Thorin und schloss die Augen.Hehe ich bin gemein. Ich weiß xD
Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...