Nur sehr langsam ging ich zurück zu den anderen. Fili lief weiterhin vor mir und grinste immer noch breit.
"Und hast du Thorin gefunden?", fragte Kili als wir wieder auf die kleine Lichtung vor der Höhle traten. Der Gestank kam so plötzlich, dass es mich fast von den Füßen gerissen hätte.
"Ja", antwortete Fili kurz und begann damit seine Schwerter zu schärfen.
Ich lehnte mich an einen Baum und starrte auf den Höhleneingang. Wie lang die wohl da drin brauchen?
"Hey Leonie", hörte ich plötzlich Kilis Stimme neben mir.
"Gott, Kili. Hast du mich erschreckt!", sagte ich und schaute ihn erschrocken an.
"Warst wohl in Gedanken bei jemand anderem, oder?", fragte Kili breit grinsend und stupste mich ein paar mal mit seinem Ellbogen in die Seite.
"Mmmm vielleicht", erwiderte ich geheimnisvoll, verriet mich aber durch mein unkontrolliertes rot werden um die Nase.
"Aber deswegen bin ich nicht hier", meinte Kili und grinste noch breiter als zuvor.
"Habe ich mir auch nicht gedacht. Also was gibt's? ", fragte ich und lehnte mich wieder gegen den Baum.
"Ich habe zufällig dein Gespräch mit Gandalf gehört und ich könnte dir helfen was deine Fähigkeiten mit dem Bogen angeht", bot Kili an.
"Du meinst also du willst mir das Bogenschießen beibringen?", hackte ich nach.
"So kann man es auch sagen", erwiderte Kili. Stimmen aus der Höhle kamen immer näher und nach und nach kamen die Zwerge wieder aus der Höhle.
Thorin kam direkt auf mich und Kili zu. In seiner Hand hielt er ein neues Schwert. Orkrist, dachte ich sofort, sprach es aber nicht aus.
Plötzlich knackte es im Gebüsch und es wurde immer lauter.
"Da kommt etwas!", schrie jemand und sofort hatte ich zwei Zwerge vor mir, die mich schützten. Auf der einen Seite Kili, der aber nur zufällig hier stand und auf der anderen Seite Thorin, der natürlich absichtlich dort stand.
In seiner Hand glänzte die Klinge von Orkrist. Aus dem Gebüsch kam natürlich nichts bedrohliches, sondern nur Radagast.
"Radagast, mein Freund", rief Gandalf erstaunt und lief auf den Zauberer zu.
"Ahhh, Gandalf. Dich suche ich. Ich muss dir noch etwas erzählen....." Es entstand eine längere Pause in der Radagast immer wieder aussah als wolle er etwas sagen.
"Gerade lag es mir noch auf der Zunge", meinte Radagast enttäuscht und fing plötzlich an zu nuscheln. Schlussendlich streckte er die Zunge heraus und Gandalf pflückte ein Insekt von ihr.
"Eine Stabschrecke", stellte Radagast erstaunt fest. Gandalf und Radagast gingen kurz darauf etwas weiter von uns weg um sich ungestört unterhalten zu können.
Ich seufzte und schloss für eine kurze Zeit meine Augen. Erwärmt durch die Sonne legte sich auf mein Gesicht ein glückliches Lächeln. Was konnte den Tag jetzt noch besser machen?
Thorin! Was hatte er, dass mich so sehr zu ihm zog? Noch nie habe ich mich so zu jemandem hingezogen gefühlt! Ich hatte noch nie die Erfahrung gemacht wie es sich anfühlt, jemandem zu lieben und von jemandem geliebt zu werden.
Plötzlich fiel ein Schatten auf mein Gesicht und ich verzog verärgert das Gesicht. Vorsichtig linste ich durch mein rechtes Auge und sah in das blau eines anderen Auges.
"Na", flüsterte ich und öffnete auch mein anderes Auge. Ich lächelte schüchtern und sah Thorin vor mir an. Er grinste zurück und drückte seine Lippen auf meine.
"Thorin wir sind nicht allein", nuschelte ich in seine Lippen.
"Mir doch egal", murmelte er und der Kuss wurde nur noch leidenschaftlicher. Seine Hände hatte er auf meine Taille gelegt und zog mich jetzt an ihn.
"Müssen die beiden nicht mal Luft holen?", fragte jemand hinter uns. Kili! Ich musste anfangen zu kichern und irgendwann löste Thorin sich wieder von meinem Mund und schaute mich schief an.
Ein markerschütterndes Brüllen erschreckte mich und ich riss meine Augen auf und starrte Thorin an.
"Was war das?", fragte ich leise.
"Gibt es hier Wölfe?", fragte jetzt auch Bilbo.
"Hier gibt es keine Wölfe. Das war ein...." Dwalin wurde von mir unterbrochen.
"Warg!", schrie ich und zeigte auf einen übergroßen schwarzen Wolf, der jetzt zähnefletschend und knurrend auf uns zukam.
Aus seinem Maul tropfte der Speichel und durchnässte den Waldboden.
Kili spannte seinen Bogen und das keine Sekunde zu spät. Der Warg sprang auf uns zu und genau in dem Moment schoss Kili seinen Pfeil ab.
Er traf den Warg, doch war dieser nicht sofort tot. Er lebte noch und war wütender als zuvor. Diese Wut wollte er, wie es nicht anders kommen konnte, an mir auslassen.
Bevor er dazu überhaupt die kleinste Gelegenheit bekam, hatte ihm Dwalin seine Axt in den Schädel gerammt. Mit einem undefinierbarem Laut ging der Warg zu Boden und war schließlich tot.
Erleichtert atmete ich aus.
"Wo einer ist, sind auch noch mehr", meinte ich leise. Einige der Zwerge nickten zustimmend.
"Holt die Ponys!", rief Thorin.
"Geht nicht! Die Ponys sind durchgegangen", kam von irgendwo die Antwort.
"Wem hast du außer deinem Volk von der Reise erzählt?", fragte Gandalf, der unterdessen mit Radagast zurückgekommen war.
"Niemandem", antwortete Thorin.
"Wer weiß es?", fragte Gandalf noch einmal lauter und schärfer als zuvor.
"Niemand!", schrie Thorin zurück.
"Gandalf, Thorin sagt die Wahrheit. Die Warge haben uns von allein gefunden. Sie sind schon seit der Nacht an der Klippe bei uns, da wo Bilbo fragte was das sei und Balin die Geschichte erzählte", rief ich jetzt.
Ich konnte es nicht abhaben, wenn Gandalf und Tgorin hier durch die Gegend brüllten während Azog uns verfolgte.
Zwölf Zwerge, zwei Zauberer undcein Hobbit schauten mich verwundert an. Außer Thorin wusste bisher niemand was ich wusste.
"Leonie kennt bereits unsere ganze Geschichte, bis zum Ende und auch noch in die Zukunft", erklärte Thorin und schaute mich aus blauen Augen an.
"Woher?", fragte Gandalf.
"Das kann ich schlecht erklären, aber bisher war alles ungefähr so wie ich es bereits wusste. Was zählt ist, dass eine Orkmeute hinter uns her ist und nicht aufgibt, bis sie und haben. Unsere einzige Möglichkeit besteht in der Flucht", meinte ich und wie zur Bestätigung heulte ganz in der Nähe ein Warg.
"Das werden wir nie schaffen", wand Ori ein.
"Ich werde sie ablenkem", meinte plötzlich Radagast und trat einen Schritt vor.
"Das sind Gundabad-Warge. Sie werden dich einholen", wand Gandalf ein. Ich dachte, dass er Radagast besser kannte.
"Und das sind Rhosgobel-Kaninchen. Sie sollen es ruhig versuchen." Damit sprang Radagast auf seinen Schlitten und jagte mit lautem Gebrüll los.
Die Zwerge warteten nicht lang und rannten los. Ich stand zufällig neben Gandalf und folgte ihm, als er auch losrannte.
"Folgt mir!", rief er und führte uns durch den Wald auf ein großes Wiesengebiet.
Auf geht's nach Bruchtal, dachte ich noch.
Danke für die 2.2 k Leser :))
Ich hätte nie so schnell mit so vielen gerechnet ^^
Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...