"Leonie!", schrie meine Mutter besorgt und völlig aufgelöst blieb sie direkt neben Elladan stehen, der mich noch immer in den Armen hielt.
"Legt sie hin! Sofort!", ordnete Curufin an und kniete sich neben meinen Kopf, als Elladan meinen regungslosen Körper auf den Steinboden legte. Der Heiler fühlte meinen Puls und schob meine Augenlider hoch.
"Komisch ihr Puls ist ganz normal. Was ist passiert?", fragte Curufin und wand sich mit der Frage direkt Elladan zu.
"Wir haben normal getanzt, bis Leonie anfing zu weinen. Da habe ich sie hier an den Rand geführt und nach dem Grund gefragt. Sie wusste bereits, dass die Zwerge verschwinden würden, aber das ist nicht das Wichtigste. Sie wurde auf einmal weiß wie Schnee und verdrehte einfach die Augen. Ich konnte sie auch nur noch gerade so auffangen", schilderte Elladan das Geschehen und schaute besorgt auf mich herab.
"Darf ich mal?", bat Elrond und trat neben meine Mutter, die mit Tränen in den Augen nur zur Seite rutschte. Elrond fühlte wie Curufin meinen Puls, checkte mich auch sonst überall und schließlich legte er auch die Hände auf meinen leicht gerundeten Bauch.
"Oh das ist ja was", murmelte Elrond leise und tastete weiter.
"Was ist was?", fragte Thranduil und legte beruhigend den Arm um meine Mutter und zog sie an sich. Verzweifelt schluchzend verbarg sie den Kopf an seiner Schulter.
"Deine Tochter ist mit Zwillingen schwanger, aber sonst kann ich mich nur Curufin anschließen. Ihr fehlt absolut gar nichts!", erklärte Elrond und stand wieder auf.
"Zwillinge!", stammelte Thranduil völlig entgeistert und seufzte genervt, weshalb er einen Schlag gegen die Brust von meiner Mutter erhielt.
"Bitte irgendwas muss doch mit ihr los sein", flehte meine Mutter und schaute zwischen Elrond und Curufin hin und her, während Elladan sich nur wieder neben mich kniete. Vorsichtig hob er meinen Kopf hoch und wollte ihn auf seinen Oberschenkeln betten. Elladan fühlte sich verantwortlich für mich, für ihn war ich wie eine Schwester geworden.
Doch plötzlich hielt Elladan inne und starrte auf seine Hand.
"Ada", stemmelte er den Blick starr auf seine Hand gerichtet. Elrond drehte sich augenblicklich zu seinem Sohn um und sah das Blut von dessen Hand tropfen.
"Elladan leg Leonie auf die Seite! Sofort!", meinte Elrond und kniete sich hastig neben seinen Sohn. Elladan tat wie ihm geheißen und drehte mich vorsichtig auf die Seite. Mein blondes Haar war durchtränkt mit Blut und noch immer tropfte der rote Saft auf den Boden.
"Leonie! Meine Tochter", schluchzte meine Mutter und fiel neben meinem Kopf auf die Knie. Sie schluchzte und weinte und strich mir über das Haar.
"Was ist nur passiert?", fragte sie und schaute aus tränenreichen Augen hoch zu Thranduil. Elrond legte die Finger um den kleinen Pfeil, der in meiner Haut steckte.
"Zieht ihn raus und sie stirbt", meinte eine tiefe Stimme, die jedem einen Schauer über den Rücken laufen lief. Es wurde kalt und selbst Thranduil starrte aus geweiteten Augen den uneingeladenen Gast an.
"Lasst mich mal zu ihr", bat der Schwarzhaarige und trat auf die Gruppe zu. Es war als würde er über den Boden gleiten.
"Wollt Ihr mir jetzt meine Tochter auch noch nehmen?", fragte meine Mutter leise, doch der Gefragte schüttelte den Kopf.
"Ich bin zwar Námo, der Vala, der über die Toten wacht, aber auch über das Leben richte ich", erklärte Námo mit ruhiger Stimme und kniete sich an Elladans Stelle neben meinem Kopf auf den Boden. Denn Elladan war von seinem Vater auf die Beine gezogen worden und stand jetzt bei ihm und Curufin, der den Vala nur ehrfürchtig anstarrte.
"Da schickt man mich her und helfen kann ich doch nicht. Der Pfeil ist alt, sehr alt und von solch starkem Gift, dass ich nicht helfen kann. Sie könnte es vielleicht herausziehen und überleben, aber das ist nicht sicher", erklärte Námo und schaute noch kurz auf mich herab.
"Námo sie ist wichtig! Ich bitte Euch sie nicht zu Euch zu holen. Ich sehe in ihrer Zukunft Großes", sprach eine weitere tiefe Stimme und als sich der Vala erhob und umdrehte, stand er seinem König gegenüber. Manwë hatte sich die Kapuze über das weiße Haar gezogen, doch nahm er sie jetzt ab und gab sich auch den anderen zu erkennen, die nicht glauben konnten, wer vor ihnen stand.
"Als sie vor wenigen Wochen vor mir stand, sah ich es in ihren Augen", flüsterte Manwë leise und dann herrschte eine Weile lang schweigende Stille.
"Ich verstehe", murmelte der König Ardas plötzlich und kam nachdenklich näher.
"Mein Bruder hat viele Waffen, doch ich dachte nicht, dass es immer noch welche von diesen gibt", fuhr er fort und kniete sich neben mich hin. Meine Eltern starrten ihn völlig verblüfft an und konnten ihre Münder nicht mehr schließen. Manwë nahm den Pfeil zwischen zwei Fingern, legte den anderen Zeigefinger auf meine Stirn und schloss die Augen. Mit einem Ruck zog er den Pfeil heraus, gleichzeitig sprach er leise Worte. Die Wunde schloss sich und der Vala öffnete wieder seine Augen.
Gleichzeitig riss ich meine wieder auf und starrte Manwë verwirrt an.
"Manwë", krächzte ich mit brüchiger Stimme.
"Hallo Leonie. So schnell sieht man sich wieder", begrüßte mich der König der Vala und reichte mir seine Hand. Dankend nahm ich sie an und wurde von ihm auf meine Beine gezogen. Noch etwas wackelig auf den Beinen stand Elladan sofort an meiner Seite und stützte mich.
"Was ist passiert?", fragte ich verwirrt und schaute in die erleichterten Gesichter meiner Eltern.
"Du wurdest von einer Waffe meines Bruders getroffen und vergiftet. Es wäre tödlich gewesen, wenn ich nicht alles sehen könnte", erklärte Manwë mir und ich nickte.
"Jemand möchte mich tot sehen! Mich und mein Kind", stammelte ich und griff automatisch nach meinem Bauch.
"Kindern", murmelte Curufin leise.
"Was?", hackte ich verwirrt nach, weil ich dachte, dass ich mich verhört hätte.
"Richtig! Ja. Ihr erwartet Zwillinge", erklärte mir der schwarzhaarige Elb, was mir Elrond durch ein Nicken bestätigte.
"Aber wer will unseren Tod?", fragte ich leise und ein dicker Klos bildete sich in meinem Hals.
"Ich nehme an der Dunkle Herrscher, besser sein Diener. Sauron! Er versuchte bereits dich in Imladris zu töten. Erinnerst du dich Leonie?", fragte Elrond mich und ich nickte.
"Ja da habt Ihr Recht. Grund ist wahrscheinlich meine Identität! Meine Macht als Wächterin! Mein Wissen und was sonst noch", meinte ich und seufze.
"Nun du wirst einen Weg finden. Doch pass auf dich auf und auch deine Kinder. Ich bin nicht immer bereit jemandem zu helfen", erklärte Manwë, jeder verneigte sich vor ihm und schon verblasste seine Gestalt und schließlich war er ganz verschwunden.
"Leonie ich bringe dich jetzt zurück zu deinen Gemächern", erklärte Elladan, griff sich meinen Arm und führte mich zur großen Doppeltür, die noch immer verschlossen war.
Als der Sohn Elronds die Tür öffnete, standen davor zwei Wachen und salutierten, als ihr König uns folgte, doch wand er sich den beiden zu.
"Ihr beide! Folgt meiner Tochter und Elladan aus dem Hause Elronds. Bewacht ihr Zimmer und lasst niemanden hinein!", befahl mein Vater, der wirklich um meine Gesundheit besorgt war. Das hatte ich mittlerweile gemerkt. Ich war ihm nicht egal! Trotz der Sache mit Thorin.
"Ich hoffe die Wachen stören mich nicht", murmelte ich leise und öffnete die Tür zu meinem Zimmer, das mir meine Mutter gezeigt hatte. Hiergewesen war ich auch noch nicht und so war alles neu für mich. Jedoch war ich viel zu erschöpft um mich umzuschauen. Ich schlurfte einfach auf das Bett zu und legte mich mitsamt meines Kleides hin.
"Leonie willst fu dich nicht unziehen?", fragte Elladan verwirrt und zeigte auf ein Nachthemd über einem Stuhl.
"Achja", nuschelte ich, stand auf und wechselte von dem Kleid in das Nachthemd, während Elronds Sohn sich die Balkontür anschaute.
"Kannst du nicht heute Nacht hierbleiben? Bitte! Als mein Beschützer?", fragte ich schläfrig und gähnte weit, als ich wieder auf dem Bett lag.
"Aber dicher doch", erwiderte Elladan, nahm auf einem der Stühle Platz und beobachtete wie ich einschlief.Hey meine Mellons :D
Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...