Ich folgte dem Elb Lindir durch viele verschiedene Gänge. Immer noch erstaunt von der Schönheit Bruchtals schaute ich mich um und wäre einige Male fast in Lindir reingerannt.
"Und Ihr wollt mir wirklich nicht sagen, wer mich sprechen will?", fragte ich den braunhaarigen Elb zum gefühlten zehntausendsten Mal. Er blieb nicht stehen und ich konnte sein Grinsen nicht sehen.
"Nein, dass ist mir nicht erlaubt", erwiderte der Elb und faltete die Hände hinter seinem Rücken. Weiter lief er mit schnellen Schritten durch einen besonders schönen Gang. Zur rechten Seite war er offen und ich konnte einen schönen Garten sehen. Weiter hinten auch einen kleinen Fluss, der in einen großen Wasserfall überging und in den Tiefen verschwand.
"Nicht so schnell", keuchte ich und musste schon fast rennen um mit Lindir Schritt zu halten. Er blieb stehen und drehte seinen Kopf nach hinten, um zu schauen wo ich den blieb. Kaum das ich ihn eingeholt hatte, ging er genauso schnell weiter, wie zuvor. Genervt seufzte ich auf und versuchte wieder mit ihm Schritt zu halten.
"Dauert das noch lange?", fragte ich genervt, als wir eine lange Treppe nach oben gingen. Stufe um Stufe und kein Ende war zu sehen. Abermals antwortete der Elb mir ohne anzuhalten oder mich gar anzusehen.
"Euch fehlt die Geduld", meinte er, was mich genervt grummeln ließ.
"Ich hab Geduld, zum Lesen. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen, aber die Geduld verschwindet bei mir, wenn ich eine scheiß lange Treppe nach oben latschen muss ohne zu wissen wo Ihr mich überhaupt hinbringt. Ihr könntet mich auch entführen", meckerte ich Lindir an.
"So ehrlich wie deine Mutter", hörte ich eine amüsierte Stimme direkt vor mir. Während meiner Schimpftirade hatten wir das Ende der Treppe erreicht und waren in so eine Art großer Pavillon aus Stein geraten. Ich erkannte ihn als den wieder, der auch in den Filmen vorkam.
Doch schaute ich mich nicht um. Ich war zu sehr damit beschäftigt die aufkommende Röte in meinem Gesicht zu verbergen.
"Du scheinst Marina doch sehr zu ähneln", meinte Elrond und schickte Lindir mit einer Handbewegung weg.
"Das haben mir schon viele gesagt, selbst mein Vater meint das, Adoptivater.... Ersatzvater..... wie auch immer", meinte ich und schaute mich das erste Mal in dem Pavillon um.
"Erstaunlich diese Ähnlichkeit", murmelte ich leise und begann langsam durch den Steinpavillon zu laufen. Nach einiger Zeit drehte ich mich wieder zu dem Herrn des Hauses um.
"Und wer wollte mich jetzt sprechen?", fragte ich, da ich mir denken konnte, dass Elrond nicht so heimlich nach mir schicken würde.
"Das wäre dann ich, tirn (Wächterin) ", sprach plötzlich die melodischte Stimme, die ich je gehört hatte, hinter mir. Ich fuhr herum und starrte die Elbin vor mir an, die mich lieblich anlächelte.
"Frau Galadriel", stammelte ich überrascht.
"Hast du mich nicht erwartet?", fragte sie und ihr Lächeln wurde breiter. Ich schüttelte den Kopf.
"Elrond erzählte mir du hättest endlich deine wahre Gestalt als Wächterin entdeckt", begann die hohe Frau des Lichts. Ich nickte stumm immer noch etwas überrascht. Meine Sprache hatte ich wohl irgendwie verloren.
"Dürfte ich sie sehen?", fragte die blonde Elbin höflich. Ich kannte sie ja schon aus den Filmen und dass sie mich um etwas bittet, hätte ich mir nir erträumen können. Mir klappte der Mund auf und ich starrte sie einfach nur an.
Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.
"Äh.... klar.....wieso nicht?", stammelte ich immer noch leicht verwirrt. Ich tat das was Elrond mir geraten hatte und konzentrierte mich auf meine andere Gestalt. Ich spürte ein leichtes Kribbeln furch meinen Körper wandern und als ich an mir herunterschaute trug ich wieder die sehr körperbetonenden Klamotten. Die fast bis zu den Knien reichenden braunen engen Lederstiefel, die dunklegraue enge Hose und natürlich das langärmliche dunkelgrüne Oberteil mit den hellgrünen Steinchen am Dekolleté. Auf meinem Rücken befanden sich das Schwert und der Bogen und auch meine Ohren hörten wieder besser. Das schwarze Drachentattoo prangte wieder auf meinem Schlüsselbein.
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...