"Ihr alle wisst was ich bin", erhob meine Mutter die Stimme, trat nach vorne neben Thranduil und hob die Hand. Sofort bildete sich eine kleine Wassersäule, die sich um die Finger meiner Mom schlängelte. Bei ihr sah das so einfach aus! Als bedurfte es gar keine Anstrengung. Die Elben des Volkes nickten.
"Ja meine Königin. Ihr seid die letzte Eures Geschlechts. Die letzte Wächterin Manwës", erklärte der Elb, der auch gefragt hatte.
"Ja ich bin eine Wächterin. Doch nicht mehr die Einzige", erklärte meine Mutter und zeigte auf mich. Schüchtern lächelnd trat ich nach vorne und schob eine Haarsträhne nach hinten. Sie lag über meinem Tattoo und hatte es verdeckt. Jetzt war der Drache wieder zu sehen und meine Mutter sprach weiter.
"Diese Gabe wird immer an die erste Tochter weitergegeben. Als ich schwanger wurde, merkte ich, dass ich eine Tochter bekommen würde und es wurde abgemacht, dass wir beide in Sicherheit sein sollten. Hier in Mittelerde war dies nicht möglich und so wurden wir in eine andere Welt geschickt, zu der nur ein Portal führt, welches wir seit Millionen von Jahren schützen. Leonie wuchs dort auf und dass mein Mann nichts von ihr wusste, war zu ihrer Sicherheit", erklärte meine Mutter und lächelte sanft.
"Doch das Schicksal wollte es, dass die Prinzessiin zurück zu uns kam", endete meine Mutter und grinste mich an, wohlwissend, dass ich es nicht leiden konnte 'Prinzessin' genannt zu werden. Um genauer zu sagen hasste ich es abgrundtief. Meine Mutter hatte mich schon als ich noch ein kleines Kind war so genannt und ich hatte ihr jedes Mal gesagt, dass ich es nicht mochte. Jetzt stimmte es sogar und ich sagte auch nichts dagegen. Ich stand brav neben meinem Bruder und lächelte.
"Nun denn! Lasst das Fest beginnen. Zur Feier des Tages und der Rückkehr meiner Tochter, habe ich den Köchen aufgetragen etwas mehr und edleres zu kochen. Lasst es euch schmecken", sprach Thranduil und ging zusammen mit meiner Mutter um den großen Tisch herum. Lächelnd schob er ihr den Stuhl zurück und setzte sich selbst hin, nachdem er ihn wieder zurückgeschoben hatte. Kopfschüttelnd ging ich auch zum Tisch und sah aus dem Augenwinkel, wie auch Legolas den Kopf schüttelte. Kichernd setzte ich mich auf meinen Stuhl zwischen Elladan und Elrond. Seitdem er mir das Leben rettete, waren wir gute Freunde geworden und auch mit Elrohir verstand ich mich gut, doch der saß neben seiner Schwester und Legolas und diskutierte mit diesem. Curufin unterhielt sich mit meinem Vater, während wir alle auf das Essen warteten.
"Noch alles sehr ungewohnt für dich oder?", fragte Elladan leise und beugte sich grinsend zu mir. Meine Mutter beobachtete uns grinsend, denn ihre aufmerksamen Ohren vernahmen alles.
"Ja sehr sogar. Ich warte noch darauf, dass ich mich hier verlaufe", erwiderte ich kichernd.
"Und es ist komisch zu wissen wer man wirklich ist und zu wissen, was für eine Kraft in mir steckt", flüsterte ich leise.
"Dann hast du sie also gefunden?", fragte Elladan neugierig und beugte sich noch weiter zu mir. Sein Lächeln war wirklich aufmunternd und ich konnte mir meines nicht verkneifen.
"Ja das Feuer", antwortete ich und drehte mich zu Elrond, als sich dieser leise räusperte. Fragend schaute ich ihn an.
"Weiß dein Vater von der Schwangerschaft?", fragte der Herr von Bruchtal.
"War so ziemlich das Erste was er erfuhr", erwiderte ich und lachte schüchtern. Ich fuhr mir durch die Haare und schob eine Strähne zurück, die sich gelöst hatte.
"Ich verstehe", meinte Elrond und nickte. Wir schwiegen daraufhin, weil das Essen serviert wurde. Vor mir wurde ein Salatteller gestellt, den ich skeptisch betrachtete, aber brav aufaß. Schließlich musste ich an mein Kind denken, wie ich es auch Thorin versprochen hatte. Ob er jetzt noch unten im Keller saß? Immer wieder musste ich an ihn denken, doch redete ich mir auch ein, dass meine Entscheidung die richtige gewesen war! Ich musste meine Kräfte kontrollieren können, sonst lief ich immer Gefahr jemanden zu verletzen, wie den Mann, der versuchtemich zu vergewaltigen.
Nachdem jeder seinen Teller geleert hatte, wurden die großen Tische beiseite geschoben, an denen die Elben gesssen hatten. Lachend begannen die Gespräche wieder lauter zu werden und auch Musik wurde gespielt. Mein Vater erhob sich von seinem Stuhl und forderte meine Mutter zum Tanz auf. Grinsend verdrehte ich die Augen und musste mit ansehen wie auch Elrond seine Frau aufforderte. Als ich zu ihnen schaute, hatte Legolas Arwen um einen Tanz gebeten und auch Elrohir war verschwunden. Ebenso Curufin.
"Erlaubst du mir?", fragte Elladan und reichte mir seine Hand. Seinem Lächeln konnte ich einfach nicht wiederstehen und so nahm ich grinsend an und legte meine Hand in seine.
"Aber sicher doch", meinte ich und stand auf. Elladan führte mich zur Tanzfläche, einige Elben beobachteten uns und tuschelten leise. Ich machte mir nichts daraus und legte meine Hand auf Elladans Schulter. Elronds Sohn war zwar großgewachsen, doch das stellte für mich kein Problem dar. Zum Glück hatte ich vor etwa einem Jahr einen Tanzkurs gemacht und blamierte mich jetzt nicht vollkommen, als Elladan im Takt der Musik zu tanzen begann. Zu Beginn war ich noch etwas unbeholfen, doch schnell fand ich den Takt und grinste Elladan an.
"Du tanzt nicht zum ersten Mal", bemerkte er anerkennend.
"Das stimmt", gab ich zu und lachte leise.
"Es ist nich nicht lange her da lernte ich es", erklärte ich und folgte weiter Elladan, denn natürlich führte er als Mann. Und das tat er gut! In der Tanzschule, die ich besucht hatte, war keiner gewesen, der so gut geführt hatte, wie Elladan jetzt.
"Wie weit bist du eigentlich mit deiner Kampfausbildung?", fragte Elladan mich, als ein ruhigeres Lied zu spielen begann.
"Es geht so. Professionell war es noch nicht, doch Kili und Fili und auch Thorin haben mir während der Reise immer mal wieder etwas beigebracht und gezeigt. Von meinen magischen Fähigkeiten entdecke ich auch immer mehr", erklärte ich schmunzelnd und dachte kurz nach.
"Jetzt übernimmt meine Mutter die Ausbildung und ich denke auch mein Bruder wird sich daran beteiligen", fuhr ich fort. Elladan nickte und streckte plötzlich den Arm aus, sodass ich mich um mich selbst drehte. Erschrocken fand ich mich wenige Sekunden später in seinen Armen wieder, starrte ihn an und brach in ein Lachen aus, als er es auch tat.
"Es freut mich, dass du deine Familie endlich gefunden hast, doch wo sind Thorin und deine Zwergenfreunde und dieser kleine Halbling?", fragte Elladan und sofort wurde mir das Herz schwer und ich seufzte wehmütig.
"Sie sitzen im Kerker", erklärte ich mit einem zweiten Seufzer.
"Das tut mir Leid. Wenigstens kannst du Thorin noch sehen, den Vater deines Kindes", meinte Elladan ermunternd und grinste mich an.
"Nunja....auch nicht wirklich", druckste ich herum. Fragend schaute Elladan auf mich herab, während wir tanzten und um uns all die fröhlichen Elben. Ich hingegen war den Tränen nahe und das merkte Elladan wohl, denn er zog mich von der Tanzfläche und führte mich an dessen Rand. Etwas abseits von all den Elben stellte er mich zur Rede, doch ich stand nur da und sagte gar nichts. Die ersten Tränen tropften einfach auf den Boden und waren irgendwann verschwunden.
"Willst du mir nicht sagen was los ist? Ich erzähle es niemanden", versprach Elladan und nahm meine Hände. Liebevoll strich er über meinen Handrücken und drückte meine Hände.
"Es ist nur, dass...", Ich wurde unterbrochen von der großen Tür, die plötzlich aufgestoßen wurde. Zwei Wachen kamen hereingerannt, angeführt von Tauriel.
"Aran nín (mein König) die Zwerge. Sie sind entkommen", erklärte die Wache. Ein Blick von Elladan zu mir genügte und er wusste, dass ich bereits von der Flucht wusste.
"Verfolgt sie!", rief Thranduil aufgebracht und sofort stürmten Wachen aus dem Saal, unter ihnen auch Legolas.
"Es war meine Entscheidung hier zu bleiben. Es ist sicherer für mich und das Kind", erklärte ich leise und senkte den Blick. Elladan sollte meine Tränen nicht sehen, doch er legte die Finger unter mein Kinn und hob es vorsichtig hoch.
"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er und Besorgnis machte sich in seinen Augen breit. Ich verstand nicht was er damit meinte, doch plötzlich schien ich es zu verstehen.
"Leonie?", fragte er panisch und klopfte mir auf die Wange, doch ich reagierte gar nicht mehr. Mit einem Mal verdrehte ich die Augen, alles um mich herum wurde schwarz und ich sank in Elladans Arme, der mich schnell auffing.
"Leonie!?", schrie er und drehte sich zu meinem Vater und seinem Vater um, die besorgt herübergerannt kamen.
"Curufin!", rief mein Vater schon den Namen des Heilers, der sofort herübergerannt kam. Meine Mutter schickte alle Gäste aus dem Saal, bevor sie auch zu und kam.
Von all dem bekam ich nichts mehr mit.Ich weiß ich weiß blöde Cliffhänger xD kennt mich doch ;P
Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...