Kapitel 15

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Den Rest des Tages ritten wir gemütlich durch das Auenland. Über grüne Wiesen, die bedeckt waren von kleinen Blumen in allen möglichen Farben und durch kleine Wälder.

Da es so ruhig war, konnte ich mir gemütlich die Umgebung anschauen. Es war ein schöner Sommertag, welches Datum wusste ich nicht genau und es interessierte mich auch nicht. Das einzig Wichtige für mich war im Moment die friedliche Stimmung, die sich wie ich wusste von eine auf die andere Sekunde ändern konnte und das Thorin bei mir war oder ich bei ihm. Wie mans sieht!

Gemütlich lehnte ich mich an Thorins Rücken und schaukelte leicht mit den Bewegungen des Ponys mit.

Kurz vor Abend hielten wir an. Thorin hatte sich eine kleine Lichtung eines Waldstückes für das Nachtlager ausgesucht. Auf einer kleinen Anhöhe standen die Überreste eines Hauses.

Schwerfällig kam ich vom Pony runter, man könnte beinahe sagen ich wäre mehr gefallen als herabgestiegen.

Langsam schaute ich mir die Umgebung an und bekam endlich wieder Gefühl in den Beinen. Klar ich kannte diese Lichtung, das Bauernhaus. DIE TROLLE!

"Wird er wiederkommen?", hörte ich Bilbo fragen, als ich an den beiden vorbeistürmte, Richtung Bauernhaus.

Auf Gandalf wollte Thorin nicht hören, aber vielleicht auf mich, schließlich wusste ich was passieren würde.

Thorin stand im hinteren Teil der Ruine und lehnte mit verschränkten Armen an dem Rest einer Mauer. Seine Mine erhellte sich, als ich vor ihn trat und er mich sah.

"Thorin können wir nicht irgendwo anders hingehen?", fragte ich ihn und blieb vor ihm stehen.

"Wieso?", fragte er verwirrt. Seine Mine versteinerte sich.

"Oder hat Gandalf dich vollgeredet?"

"Nein, hat er nicht", erwiderte ich kopfschüttelnd. Sofort wurde Thorins Mine wieder weicher.

"Was ist es dann?", fragte er sanft und überwand die letzten Meter zwischen uns.

"Ich habe Angst. Dieser Platz ist mir nicht geheuer und ich weiß was passieren wird", flüsterte ich und schaute zu ihm hoch. Ja, ich hatte Angst. Ich wusste ja immer noch nicht, ob das wirklich alles genauso wie im Buch oder in den Filmen passiert. Ebenso waren mir diese Orks nicht geheuer.

Thorin strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte mir aufmunternd zu.

"Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind immer in deiner Nähe, es wird schon nichts passieren", versuchte er mich aufzumuntern.

"Doch", murmelte ich.

"Bitte! Können wir nicht irgendwo anders hingehen", flehte ich schon beinahe.

"Und wohin? Zu den Elben etwa?", fragte er und wurde zornig. Was hatten die Elben denn getan. Achja, stimmt, gar nichts. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück.

"Wenns nicht anders geht, ja", stammelte ich.

"Nein! Das ist mein letztes Wort!", sagte er. Da war wieder der Thorin, den ich aus dem Buch kannte. Hart und gefühlskalt, nicht nett und vorsichtig, wie er sonst in meiner Nähe war.

"Schön! Aber behaupte später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt", damit machte ich auf dem Absatz kehrt und lief aus der Hausruine heraus.

Thorin schaute mir hinterher,  dachte aber nicht daran mir zu folgen. Wütend stapfte ich in die Richtung, in der Gandalf verschwunden war.

"Leonie! Wo willst du hin?", fragte mich Fili, der neben einem der Ponys stand und es gerade versotgt hatte.

"Gandalf suchen", sagte ich leicht wütend und ließ ihn einfach stehen.

Wo war Gandalf hingegangen? fragend drehte ich mich jm Kreis herum. Ganz klar ich hatte mich verlaufen. Toll!

Warum bin ich den auch weggegangen? Ich könnte mich selbst schlagen für diese Dummheit!

Verzweifelt ließ ich mich auf einem Stein nieder und legte den Kopf in die Hände während ich meine Ellbogen auf die Knie stützte.

"Leonie?", fragte plötzlich jemand hinter mir. Vor Schreck sank mir das Herz in die Hose und ich fiel von dem Stein herunter.

"Gandalf", stellte ich erstaunt fest, als ich in das Gesicht des alten Zauberers blickte.

"Was machst du hier und vor allem allein? Ich hätte Thorin nicht zugetraut dich allein weggehen zu lassen", meinte Gandalf erstaunt und half mir auf die Beine.

"Ich habe dich gesucht", erklärte ich und setzte mich zu Gandalf auf den Stein.

"Darf ich fragen wieso?"

Und so erzählte ich ihm was in den Minuten seiner Abwesenheit passiert war.

So endlich habe ich Ferien und das heißt ich kann endlich wieder öfter schreiben :))
Laura

Portal of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt