"Das, Herr Bard, war Óromë Aldaron, der große Jäger der Valar und Schutzherr der Wälder, für mich auch mein Retter, aber das ist eine ganz andere Geschichte", meinte ich und hatte gerade zu Ende gesprochen, als mich zwei kräftige Arme in eine innige Umarmung schlossen.
"Leonie ich bin so froh, dass es dir gut geht", flüsterte Elladan und drückte mich noch dichter an sich, da es früher in Bruchtal auch ging.
"Elladan", keuchte ich und stemmte die Hände gegen seine Brust.
"Du erdrückst mich", lachte ich und schob ihn ein wenig von mir doch, doch sobald ich dies sagte, ging der Sohn Elronds von allein erschrocken einen Schritt zurück.
"Entschuldige Leonie. Ich mache mir nur einfach so viele Vorwürfe. Du hattest mich gebeten bei dir zu bleiben, weil du dich nicht wohl gefühlt hast und ich bin so blöd und nicke ein. Ich hätte dich beschützen sollen. Ich hätte den Mann mit meinem Schwert er-."
"Elladan", unterbrach ich ihn leise und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
"Du musst dir wegen gar nichts Vorwürfe machen, schon gar nicht deswegen. Es ist ja alles gut gegangen und ich bin wieder hier. Außerdem weiß ich jetzt wie ich meine Kräfte kontrollieren kann und den Bogen habe ich auch geschenkt bekommen", erzählte ich und zeigte stolz auf den wunderschönen Bogen, den die Valar mir schenkten.
"Und ob er sich schuldig fühlen sollte!", grollte eine tiefe Stimme hinter uns, die mehr einem Donnergrollen ähnelte, als die sanfte Stimme, die ich von Thorin kannte.
"Er sollte dich beschützen! Und hat versagt! Es hätte auch noch schlimmer ausgehen können und du wärst gestorben." Für einen kurzen Augenblick sah ich die Besorgnis, die er für mich hegte, in seinen strahlend blauen Augen aufblitzen. Sekunden später erlosch dieser kleine Hoffnungsschimmer wieder und Thorins Augen blitzten wie Eis in unsere Herzen und Gedanken. Meinem Herz versetzte jedoch seine Kälte und Abweisung ein Stich ins Herz.
"Thorin mir geht es gut und den Kleinen auch. Es gibt keinen Grund so wütend zu sein", versuchte ich den Vater meiner Kinder und den zukünftigen König unterm Berg mit meiner sanften Stimme zu besänftigen. Erschrocken zuckte ich zusammen und kniff die Augen fest zu, als er ein lautes 'Doch' knurrte.
"Dein Vater hat mir etwas gestohlen!", rief Thorin und zeigte mit hochrotem Gesicht auf Thranduil, der seelenruhig auf seinem Hirsch saß, aber immer wieder besorgte Blicke in meine Richtung warf. Väterlich besorgt, denn er liebte mich wirklich.
Es hatte sein Herz in tausend Stücke zerissen als Marina, seine schwangere Frau, spurlos und ohne irgendeine Nachricht verschwand und erst viele Jahre später zurückkehrte, aber ohne Kind. Marina hatte ihm damals gesagt, dass sein Kind bei der Geburt verstorben sei. Plötzlich stand ich vor ihm, in seinen Augen wunderschön. Mit seiner Haarfarbe und seinen Augen, selbst die Sturheit sah er mir sofort an. Von meiner Mutter sah er sofort die welligen Haare und wie bei Legolas konnte ich sanft sein, wie es Marina war.
Es hatte Thranduil völlig überrumpelt, noch die Nachricht, dass ich schwanger war und das von dem Zwerg, mit dem er sich überhaupt nicht verstand. Er war wütend, aufgebracht, überrascht und glücklich zugleich gewesen. Seine Gefühle hatten ihn so überrumpelt, dass er mich, seine einzige Tochter angeschrien hatte.
Jetzt tat es ihm unendlich Leid, denn er liebte mich und ich mochte ihn auch, nur wusste er das noch nicht.
"Du meinst den Arkenstein?", fragte ich obwohl mir dies eigentlich schon klar war, aber ich musste Zeit schinden, damit Bilbo nicht entdeckt wurde, der gerade an einem Seil die Steinmauer herunterkletterte.
"Den haben Bard und Thranduil doch nur, weil sie ihren versprochenen Teil des Schatzes einfordern. Thorin gib ihnen doch einfach was sie verlangen und der Kampf wird anders ausgehen", rief ich flehend nach oben.
"Nein niemals! Ich werde mich von keiner einzigen Münze trennen!", schrie Thorin wutentbrannt zurück. Ich schreckte zurück und hielt mir den Bauch, als eines der Kinder mich trat. Elladan legte besorgt eine Hand auf meine Schulter, doch meine Aufmerksamkeit galt einzig Thorin.
"Du redest schon wie Smaug! Thorin glaub mir doch, wenn ich sage, dass das besser ist. Ich kenne die Zukunft!", flehte ich doch Thorin verneinte und seine Gesichtszüge verhärteten sich.
"Ich rede gar nicht wie Smaug, Spitzohr!", knurrte Thorin. Sein letztes Wort hallte in meinen Gedanken wider, immer wieder und wieder. Es zerriss mein Herz, ließ mich zusammenzucken und leise wimmern. Tränen benetzten meine Wangen, als ich langsam wieder aufblickte. In den Augen aller Zwerge konnte ich sehen wie erschrocken sie über Thorins Worte waren.
"So ist das also", murmelte ich und fand mich schnell in Elladans Armen wieder.
"Wage es nicht meiner Tochter wehzutun!", donnerte mein Vater und funkelte den Zwerg wütend an.
"Schämst du dich jetzt etwa wegen mir und meiner Herkunft?", fragte ich Thorin und erschauderte noch einmal bei seinem Nicken.
"Tut mir Leid, dass ich eine Elbin bin Thorin", rief ich hoch, Wut flammte in mir auf, weil ich selbst so blöd war einem Zwerg zu glauben, noch dazu Thorin.
"Aber ich liebe meine Mutter und ich liebe meinen Vater. Meinen Bruder auch und Elladan ist mein Freund. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann tut es mir Leid, dann mach halt! Mach so weiter wie jetzt! Aber komm nicht bei mir an, wenn du schwer verletzt bist! Komm nicht zu mir wenn jemand deiner Zwerge gestorben ist, denn das wird es wenn du nichts änderst! Um genau zu sein sterben drei und weißt du was? Du wirst einer von ihnen sein, aber mir ist das egal! Bleib doch da hinter deiner Steinmauer! Lass die Leute von Dain sterben, lass das Volk meines Vaters sterben, lass dje letzten Menschen sterben! Dich interessiert doch nur noch dein Schatz! Und ich dachte das wären ich und deine Kinder, die du wohl nie kennenlernen wirst", schrie ich aufgebracht, Wut kochte in meinen Adern und erhitzte mein Blut. Meine Finger begannen zu glühen, aber keine Flammen entstanden, denn das konnte ich noch immer kontrollieren.
"Leonie!", rief Kili hinter mir her, als ich mich umdrehte und davonlief, weg von Thorin, weg vom Berg und direkt auf Thal zu. Ein leises Grollen ertönt, aber zu leise als das jemand es bemerkte.
"Leonie", flüsterte Elladan und hielt mich an meiner Schulter zurück. Diese einzige Berührung löste alle Barrikaden in mir und ich sank schluchzend auf den harten, kalten Boden. Elladan kniete sich neben mich und drückte mich schweigend an seine Brust.
"Shhh alles gut", flüsterte er und strich über mein blondes Haar.
"Thorin meint es sicherlich nicht so."
"Ich weiß", nuschelte ich und strich über meinen gerundeten Bauch. Ich fragte mich jetzt schon wie ich damit kämpfen sollte, aber das würde sich später erklären.
"Leonie, Elladan kommt sofort zurück!", rief meine Mutter ängstlich, wir beide schauten auf und sahen Dain den Hügel zu unsere Linken herunterreiten...auf einem Schwein.
"Komm", flüsterte Elladan und hob mich hoch auf meine Beine und führte mich dann zurück zum Elbenheer wo mich meine Mutter in eine liebevolle Umarmung zog.
"Leonie wir helfen dir schon ja? Irgendwann wird Thorin es verstehen, aber das wichtigste ist jetzt, dass wir den Krieg gewinnen ja?", meinte sie und munterte mich mit einem Lächeln auf.
"Außerdem hat Dain deinen Ada gerade als Waldgnom bezeichnet. Da ist Spitzohr doch etwas schöner oder?", fragte sie und schaffte es tatsächlich mir ein Schmunzeln zu entlocken.
"Aber Mom wie soll ich als Wächterin meine Kräfte benutzen wenn nicht durch die Liebe zu Thorin und seine Unterstützung, die jetzt fehlt?", fragte ich verzweifelt und schaute auf in ihre wunderschönen Augen.
"Tu es für deine Kinder. Kämpfe dafür, dass sie in eine friedliche Welt geboren werden. Und kämpfe immer noch für Thorin, denn tief in seinem Innersten liebt er dich immee noch", flüsterte meine Mutter, beugte sich herunter und küsste mich auf die Stirn.
"Das werde ich Mom. Danke", flüsterte ich und drehte mich um, als ein lautes Grummeln über die Ebene fegte. Die Erde bebte und barst auf. Riesige Erdwürmer kamen ans Tageslicht und fraßen sich wieder zurück in die Erde.
Statt ihrer kamen Heere an Orks an die Oberfläche, tausende.
"Es beginnt", flüsterte ich, als auch schon das Horn der Orks ertönte und Azog sich auf dem Rabenberg zu erkennen gab.
Ich streckte meine Finger, dachte an meine Familie und alle, die mir wichtig waren.
"Für Thorin", hauchte ich und fühlte bereits die aufsteigende Wärme in mir. Meine Mutter hatte bereits kleine Wassertröpfchen um sich herum in der Luft schweben und lächelte mich aufmunternd an.
Mit einem Kampfruf stürzte sich Dain mit seiner Armee den Orks entgegen. Ich wartete geduldig, doch die Feuerbälle in meinen Händen wurden immer größer und größer.Hey ich melde mich auch mal wieder mit einem neuen Kapitel ^-^
Tut mir Leid, aber wegen Schule kommt halt im Moment etwas weniger :)Laura
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...