"Margon was machen wir jetzt?", fragte ich leise und warf einen verzweifelten und leicht hilflosen Blick auf meinen Zellengenossen.
"Kannst du kämpfen?", fragte er leise und drehte sich ebenfalls zu mir. Ein freches Grinsen zierte seine Lippen und für einen Augenblick funkelten seine Augen hell auf.
"Ja kann ich. Mit dem Bogen, dem Schwert und auch zwei Dolche habe ich als Waffen, aber ich bevorzuge Schwert oder Bogen. Nur gibt es da ein kleines Problem. Nämlich, dass ich nicht die geringste Waffe hier habe. Ich sitze hier im Nachthemd falls du es nicht schon bemerkt hast", murrte ich leise und verdrehte grinsend die Augen.
"Nun dann besorgen wir dir eben welche", erwiderte Margon, das Grinsen verschwand keineswegs, wurde sogar noch breiter.
"Wir sitzen in einer Zelle", erinnerte ich Margon und kreuzte seufzend die Finger über meinem gerundeten Bauch. Immer mal wieder spürte ich den sachten Tritt eines meiner Kinder. Zwillinge! Zwei kleine Racker! Was Thorin dazu wohl sagen würde?
"Ist mir bewusst", murmelte Margon, erhob sich und trat auf eine der Steinwände zu. Seine schmalen und für einen Mann wirklich zierlichen Finger tasteten die einzelnen Steine ab. Verwirrt beobachtete ich ihn dabei und öffnete meinen Mund. Doch gerade als ich ihn fragen wollte was er da tat, war ein leises Klicken zu hören und einer der Steine ließ sich eindrücken.
"Ich bin schon sehr lange hier", lachte Margon leise, zeigte dabei seine weißen Zähne und kniete sich hin. Unten hatten sich ein paar Steine gelöst und wurden jetzt von seinen flinken Händen aus ihrer normalen Lage entfernt.
"Ich habe nur das für dich." Margon erhob sich und drehte sich zu mir um. Meine Augen weiteten sich erstaunt, als ich auf das in seinen Händen starrte. Erstaunt! Fragend! Verwirrt!
"Wie?", fragte ich verdattert, stützte mich an die Wand und stand langsam auf.
"Lass das mal mein kleines Geheimnis sein", erwiderte der Braunhaarige mit einem süffisanten Lächeln und reichte mir den Bogen aus hellem, fast weißem Holz.
"Was ist das für ein Holz?", fragte ich leise, meine Stimme war nur ein Flüstern. Liebevoll strich ich mit den Fingerkuppen über das weißbraune Holz, in dem einige kleine Maserungen und Zeichen eingraviert waren.
"Hier", Margon reichte mir auch noch einen Kocher aus hellem Leder mit ein paar Pfeilen, die aus genauso hellem Holz waren wie der Bogen selbst. Auf meine Frage ging er gar nicht ein.
"W-wie und woher kommst du an solch einen Bogen in so einer Zelle?", fragte ich noch einmal.
"Mein Geheimnis", wiederholte Margon lachend und drehte sich zu mir um, in den Händen ein großes Schwert haltend.
"Das ist kein normaler Bogen, Leonie. Genauso wenig wie du eine normale junge Frau bist. Das Holz ist aus Valinor, aus Valmar um genau zu sein. Die Pfeilspitzen fertigte Aulë höchstpersönlich und den Bogen ist von Óromë. Die kleinen Buchstaben sind von Eönwë, die kleinen Federn von Manwë und die kleinen Schlingen von Námo. Der Bogen ist ein Geschenk der Valar, auch wenn sich ein paar Maia daran beteiligten. Ein Geschenk an dich Leonie", erklärte Margon mir und mit jedem Wort weiteten sich meine blauen Augen mehr und mehr.
"M-meiner? V-valar? G-geschenk.... wow", stammelte ich und drückte den Bogen an mich.
"Er hat besondere Kräfte", grinste Margon verschmitzt und ging langsam auf die Zellentür zu.
"Was denn für Kräfte?", fragte ich neugierig und band mir den Köcher auf den Rücken. Einen der Pfeile nahm ich mir und legte ihn in den Bogen ein.
"Du wirst nie einen Mangel an Pfeilen erhalten und das andere musst du selber herausfinden", redete Margon weiter in Rätseln und brachte mich dazu genervt die Augen zu verdrehen.
"Dort steht eine einzige Wache. Teste deinen neuen Bogen doch einmal", schlug er vor und deutete mit dem schlanken Finger auf eine Wache. Mit dem Rücken stand sie zu unserer Tür und so nickte ich und spannte den Bogen. Ich zog die Sehne zurück bis zu meiner Wange, zielte auf das Herz der Wache und ließ los als ich ausatmete.
Der Pfeil schoss durch die Luft. Mit einem Röcheln sank die Wache leblos zu Boden und blieb dort liegen. Langsam ließ ich den neuen Bogen sinken und ein siegessicheres Grinsen erschien auf meinen rosanen Lippen.
"Guter Schuss Kleine", anerkennend klopfte Margon mir auf die Schulter, doch sofort zog er seine Hand zurück, als ich leise knurrte.
"Nenn mich nicht 'Kleine'", zischte ich wütend. Margon verdrehte die Augen und schob mich sanft von der Gittertür weg.
"Jetzt lass mich mal", murmelte er leise, beugte sich nach unten zu dem Schloss und inspizierte es für eine Weile, bevor er seine Hand vorsichtig darauf legte.
Leise verließen einige seltsame Worte seine Lippen. Skeptisch zog ich die Augenbraue hoch und realisierte, dass ich meinem Vater darin schon ahnlich war. Es klackte leise und das Schloss war offen.
"Halte deinen Bogen stets schussbereit", flüsterte Margon leise und verließ geduckt die kleine Zelle, die wir uns nur ein paar Stunden geteilt hatten. Es konnte natürlich auch noch länger sein, denn ich wusste nicht genau wie lange ich ohne Bewusstsein gewesen war.
"Wie lange war ich eigentlich weg?", fragte ich Margon leise, als wir uns nebeneinander an eine kalte Steinwand drückten. Der braunhaarige Elb spieckte um eine Ecke, bevor er sich mir zuwand.
"Du kamst in einer Nacht hier an und das war...lass mich nachdenken...vorvorletzte Nacht. Du warst also etwa drei Tage lang bewusstlos, ungefähr", meinte Margon und spieckte um die Ecke.
"Ich wurde entführt in der Nacht als Thorin und die anderen flohen, dann blieben sie die nächste Nacht bei Bard, dann die folgebde Nacht griff Smaug Esgaroth an. Das heißt ja jetzt gerade sind Bard und der Rest der Menschen auf dem Weg in die Ruinen von Thal und Smaug ist bereits tot", murmelte ich zu mir selbst und nickte kurz, als ich wieder wusste welchen Tag wir hatten.
"Gut, dass das jetzt geklärt wäre, aber nun lass uns weitergehen", meinte Margon leise und spieckte erneut um die Ecke.
"Drei Wachen stehen dort."
"Eine schaffe ich garantiert", meinte ich leise und strich über meinen Bogen.
"Und ich kümmere mich um den zweiten", erwiderte Margon und umgriff sein Schwert etwas fester.
"Den dritten teilen wir uns", grinste ich, spannte meinen Bogen und trat um die Ecke.
"Hallo Jungs", begrüßte ich sie und schon steckte dem einen ein Pfeil zwischen den Augen. Wenige Sekunden später starrte ein zweiter auf die Pfeilspitze, die mitten in seinem Herzen steckte. Wortlos sackte er zu Boden.
Margon hatte sich derweil um die dritte Wache gekümmert und schloss jetzt zu mir auf.
"Schnell weiter", flüsterte er, griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her durch die zumeist schmalen und erdrückenden Gänge des Kerkes. Wir huschten durch die engsten und schmalsten Stellen und erreichten schließlich eine Eisentür.
Ohne zu warten legte Margon seine Hand wieder über das Schloss und öffnete es erneut mit leisen Worten, die ich nicht verstand, aber ich fragte auch nicht nach. Zu viele andere Gedanken blockierten meinen Kopf.
Kaum dass Margon die schwere Eisentür ausdrückte, wehte ein frischer Wind um meine Nase. Ich zog sie tief in meine Lungen und atmete langsam und lang wieder aus.
"Ahhh. Das tut gut." Die stickige Luft hatte meine Sinne benebelt und mir ein komisches Gefühl auferlegt. Beim Anblick der sanften Berghügel und der saftig grünen Wiesen stahl sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen. Ich fühlte mich wieder frei! Ein schwaches Wiehern von weit her drang an mein Ohr. Hufe trommelten auf den Boden und Grasfetzen flogen in die Luft, als das stattliche Tier über die Wiese preschte. Wiehernd warf es den weißen Kopf in die Höhe und sprang über einen umgefallenen Baum.
Margon grinste von einem Ohr zum anderen und rannte mit mir weg von der Eisentür, die in eine Felswand geschlagen war. Das schneeweiße Pferd kam prustend und leise schnaufend ein paar Meter vor uns zum Stehen. Fasziniert von dem wunderschönen Tier hob ich langsam die Hände und ging auf das scheue Tier zu. Es beobachtete mich aus großen blauen Augen und schnaubte leise. Der große Kopf wippte auf und ab und ein Wiehern erklang.
"Da du Schöner", murmelte ich leise und kicherte leise, als er mit den Hufen über den Boden scharrte. Es blitzte kurz in der Sonne und verwirrt schaute ich nach unten und starrte auf die goldenen Hufe. Wieder schaute ich auf und strumpelte ein paar Schritte zurück.
"E-er ist so groß! Und die Hufe, golden. D-das ist Nahar, das Pferd von Óromë", stammelte ich leise und drehte mich langsam um zu 'Margon'. Der braunhaarige Elb war nun über zwei Meter groß, stattlich und muskulöser. Sein Gesicht strahlte eine solche Freundlichkeit aus, dass mir sofort warm ums Herz wurde.
"Es wundert mich, Kleine, dass es dir nicht eher aufgefallen ist", bemerkte der Vala und ging an mir vorbei auf seinen Hengst zu, der sofort seinen großen Kopf an dessen Brust rieb und schnaubte. Wortlos starrte ich ihn an, öffnete den Mund, aber schloss ihn wieder ohne etwas gesagt zu haben.
Lachend schwang sich Óromë auf den Rücken seines Tieres, das ein wenig hin- und hertänzelte.
"Los komm Kleine. Aufsteigen, du willst doch bestimmt zurück zu deinen Lieben", meinte der Jäger, griff nach meinem Hemd und zog mich vor sich in den Sattel.
"Gut festhalten", ordnete er an, ich nickte und griff nach dem Sattelknauf, der sich zwischen meinen Beinen befand. Óromë trieb Nahar in einen rasenden Galopp, sodass ein überraschendes Quiecken meine Lippen verließ. Vom Wind wurde ich gegen seie Brust gepresst und zusätzlich von seinem Arm gegen ihn gedrückt.
"Warum helft Ihr mir?", fand ich meine Stimme endlich wieder.
"Weil ich dich mag Kleine. Du faszinierst mich. Nicht nur Manwë mag die Wächterinnen, ich auch", erwiderte der Vala und sein Blick glitt auf mich herab.Hey :)
WICHTIGGGG!!!!!!!!!Ich mache mit allen meinen Fanfictions bei den Wattys2015 mit ^-^
Also:
Kiana 1+2
Love between worlds
Portal of Love
Fly with me-Destiny of an angel
Who you truly areWürde mich freuen wenn ihr abstimmt oder wie das bei den Wattys funktioniert xD
Zudem habe ich ein Buch angefangen wo ich meine Zeichnungen hochlade :) würde mich freuen wenn ich dort vorbeischaut. Ihr findet es bei meinen Büchern.
Zudem werde ich morgen 18 o.O
Laura :*
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Portal of Love
FanfictionLeonie ist ein durchschnittliches Mädchen aus einem Vorort Berlins. Streit mit ihrem Vater inklusive. Leonies Mutter ist seid fünf Jahren nicht mehr da. Sie verschwand spurlos ein paar Tage nach der Scheidung von ihrem Vater. Sie denkt nicht so oft...