Kapitel 18

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"Gandalf wo bist du?", schrie ich und versuchte es so wütend wie möglich klingen zu lasse. Wütend stampfte ich an Kili und Balin vorbei, die mir nur verwirrt hinterherschauten.

Ich fand Gandalf schließlich in ein Gespräch vertieft mit Dwalin. Beide drehte sich in meine Richtung um, als sie mich kommen hörten.

"Gandalf, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dir reden! JETZT!SOFORT!", rief ich und stemmte die Hände in die Hüfte, als ich vor den beiden stehen blieb.

"Ich lass euch dann mal allein", meinte Dwalin nur breit grinsend und verschwand.

"Was ist denn los?", fragte Gandalf.

"Das fragst du noch? Ich könnte tot sein oder wer weiß was", schmiss ich ihm an den Kopf.

"Aber das bist du nicht", stellte Gandalf klar.

"Aber ich könnte", erwiderte ich stinkig.

"Was hast du dabei gedacht, dass ich einfach auf Knopfdruck mit einem Bogen umgehen kann." Bevor Gandalf etwas erwiedern konnte fuhr ich fort.

"Du hattest Glück, dass mir noch etwas eingefallen ist, damit ich die Trolle noch ein wenig länger hinhalten konnte. Glücklicherweise waren die Trolle so dumm und sind darauf reingefallen." Gandalf wollte etwas sagen, doch ich redete einfach weiter. Ich war gerade erst in Fahrt gekommen.

"Kannst du dir eigentlich vorstellen was ich mir dabei gedacht habe? Ich könnte tot sein, verletzt, entführt oder wer weiß was." Ein wenig übertrieb ich schon.

"Bist du jetzt fertig?", fragte Gandalf ruhig.

"Nein noch nicht! Mach das nie wieder! So jetzt bin ich fertig", meinte ich und entspannte mich endlich. Gandalf grinste mich breit an und schaute auf etwas direkt hinter mir.

Bevor ich mich umdrehen konnte, legten sich zwei starke Arme um mich und ich wurde an einen muskulösen Oberkörper gedrückt.

Erschrocken schnappte ich nach Luft und wand mich in dem Griff des Mannes. Erst als hinter mir jemand lachte, erkannte ich, dass es Thorin war, der mich umarmt hatte.

Gandalf vor mir grinste nur noch breiter und zog zufrieden an seiner Pfeife. Ich grummelte und versuchte mich weiter aus Thorins Griff zu befreien.

Leider war er zu stark und so musste ich mich schließlich ergeben. Thorin lachte wieder hinter mir und plötzlich spürte ich seinen warmen Atem direkt an meinem Ohr.

Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich erschauderte kurz.

"Du gehörst mir", flüsterte Thorin in mein Ohr und bevor ich ganz in mich zusammenschmolz ließ er mich los und stellte sich neben mich.

Er wand sich an Gandalf, hielt aber immer noch meine Hand.

"Die Trolle kommen aus dem Norden", meinte Thorin zu Gandalf.

"Ungewöhnlich für Trolle sich so weit nach Süden zu wagen", erwiderte Gandalf.

"Hier in der Nähe muss es eine Höhle geben", stellte Thorin fest.

"Tut es auch", meinte ich und unterbrach ihr Gespräch. Beide drehten ihre Köpfe zu mir und schauten mich fragend an.

"Nur weil ich weiß, dass es eine gibt, heißt es nicht gleich, dass ich weiß wo sie ist", meinte ich schulterzuckend auf ihre fragenden Blicke.

"Weißt du in welcher Richtung?", fragte Gandalf mich. Ich schüttelte den Kopf und schaute die beiden entschuldigend an.

"Macht nichts. Wir werden sie schon finden", erklärte Thorin voller Tatendrang und stapfte an uns vorbei und in den Wald.

Wir folgten ihm und tatsächlich fanden wir nach einigen Minuten schon die ersten Hinweise auf eine Trollhöhle. Der Gestank, der von ihr ausging war in hundert Metern Umkreis noch zu riechen.

Angewiedert rümpfte ich die Nase und beschloss mit ein paar anderen Zwergen draußen zu bleiben, während Gandalf und noch ein paar andere hineingingen.

Ich setzte mich einige Meter entfernt auf einen Baumstamm und starrte vor mich hin. Es war eine kleine Lichtung auf der ich mich befand und weit und breit kein einziger Zwerg zu sehen.

Es war ruhig bis neben mir plötzlich ein kleiner Zweig knackte. Mein Kopf schoss herum und ich erblickte Thorin, der an einen Baum gelehnt mich beobachtete.

"Wie lang stehst du da schon?", fragte ich und stand von meinem Baumstamm auf.

"Nicht lange", antwortete er und kam mir entgegen.

"Willst du nicht mit in die Höhle?", fragte ich weiter, als wir direkt voreinander standen.

"Hier ist es doch viel schöner", flüsterte Thorin und schob mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Hände strichen über meine Wange und ein angenehmes Kribbeln fuhr durch meinen Körper.

Thorins Gesicht kam immer näher und schließlich berührten sich unsere Lippen sanft. Erst vorsichtig, aber dann immer leidenschaftlicher küssten wir uns.

Thorin drückte mich so weit nach hinten, bis ich mit dem Rücken an einem Baumstamm lehnte und nicht mehr weiter konnte.

Er knabberte leicht an meiner Unterlippe und fuhr mit seiner Hand über meinen Arm. Eine seiner Hände fand schließlich den Weg unter mein Oberteil und ruhte auf meiner Hüfte.

Er wollte gerade seine Hand weiter nach oben schieben, als sich hinter uns jemand laut räusperte. Erschrocken lösten wir uns voneinander und starrten Fili an, der etwas hinter uns stand und schelmisch grinste.

"Ich störe ja nur ungern, aber Gandalf wünscht deinen Anwesenheit unten in der Höhle, Onkel", erklärte uns Fili mi breitem Grinsen.

Thorin stapfte nicht so begeistert von der Störung an ihm vorbei zur Höhle. Ich lehnte immer noch an dem Baumstamm und versuchte meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.

"Kommst du?", fragte Fili.

"Ja", erwiderte ich und folgte ihm langsam zu den anderen.

Mal kein richtiger Cliffhanger :)
Laura

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