𝟎𝟔 | 𝐜𝐥𝐨𝐰𝐧

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𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐬𝐞𝐜𝐡𝐬

»Oh Gott. Ein Clown?!«, rief ich überrascht aus und legte den Kopf verwundert schief.

Erst so ein komischer Werwolf und jetzt ein Clown. Das muss doch ein Traum sein.

Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, nur nicht mit einem merkwürdig gekleideten Clown, der sich drei Meter weiter hinter mir auf den Boden gesetzt hatte und mich aufmerksam musterte.

»Ja, ganz richtig. Du solltest einen Preis für deine überdurchschnittlich gute Beobachtungsgabe bekommen«, verspottete er mich grinsend und senkte mit einem bösartigen Blick der puren Verhöhnung seinen Kopf.

Okay...? Danke?

Zwar sah er menschlich aus und schien sich auch wie ein Mensch zu verständigen, jedoch war etwas an seiner Ausstrahlung anders, was ihn so seltsam unmenschlich wirken ließ.

Vielleicht lag es an seinen bernsteinfarben glühenden Augen, die weit aufgerissen auf mir lagen und jede meiner Bewegungen wachsam beobachteten. Oder vielleicht lag es an dem bösartigen Grinsen, das auf den blutrot geschminkten Lippen lag, und große, spitze Zähne entblößte, die von Blut verklebt waren.

Frisches Blut. Blut, das noch tropfte.

Ich schluckte und versuchte, das, was ich gerade vor mir sah, zu verarbeiten.

Es war ein - irgendwie - menschlich aussehender Clown, der unnatürlich gekrümmt vor mir auf dem Boden hockte und dessen Kostüm bis auf die roten Bommel und Bänder farblos zu sein schien und eine gewisse, humorvolle Ähnlichkeit zu einem Kleid besaß.

Die Augen des Clowns leuchteten beinahe, obwohl wir uns in einem gut belichteten Raum befanden, in dem man dieses Licht eigentlich nicht bemerken würde.

Doch nicht nur das Lächeln und die Augen des Clowns waren außergewöhnlich. Auch die Schminke ließ ihn auf eine unheimliche Weise unmenschlich wirken.

Es waren die zwei roten Linien (die perfekt und sauber gezeichnet von seinen Mundwinkeln aus bis über die Wangen, sowie seinen Augen entlangliefen und schließlich kurz vor seiner ungewöhnlich großen Stirn in einer sanften Spitze endeten, als hätte man diese Linien sorgfältig mit einem dünnen Pinsel gezeichnet), die einen irgendwie in den Bann zogen, da sie einen erstaunlichen Kontrast zum weiß geschminkten Gesicht des Clowns bildeten.

Und die orangenen Augen passten farblich ebenfalls perfekt zu seinen rötlichen Haaren, die wie zwei Teufelshörner links und rechts schwungvoll von seinem Kopf abstanden.

Das sieht ja nicht gerade beruhigend aus.

»Hallo übrigens. Du musst Joyce sein. Freut mich, dich kennenzulernen«, begrüßte er mich raunend mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht, erhob sich aus der Hocke und kam mir plötzlich einen Schritt näher.

Ok, gar nicht gruselig oder so.

»Was? Woher kennst du meinen Namen?«, fragte ich ihn schockiert und rutschte dabei schluckend von ihm weg. Ich spürte mein in der Brust hüpfendes Herz und befürchtete, dass mir schwarz vor Augen werden würde.

Der Clown lachte albern vor sich hin, während er sich weiterhin wie eine Raubkatze an mich heranschlich.

»Oh, ich kenne dich. Ich weiß alles über dich«, lallte er drohend langsam vor sich hin und betonte dabei jedes einzelne Wort, was seiner gesamten Aussage eine unheimliche Bedeutung gab, sodass mir kribbelnde Gänsehaut über die Arme lief.

»Was bist du?«, fragte ich verwirrt und musterte ihn nachdenklich.

»Deine größte Angst höchstpersönlich«, lachte er mit vor Freude leuchtenden Augen und klang dabei unverhofft stolz.

𝐍𝐔𝐑 𝐄𝐈𝐍 𝐓𝐀𝐍𝐙 | Pennywise Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt