𝟒𝟕 | 𝐰𝐨𝐫ü𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐧𝐤𝐬𝐭 𝐝𝐮 𝐧𝐚𝐜𝐡?

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Ich fühlte mich, als würde ich auf heißen Kohlen sitzen. Jede einzelne Sekunde fühlte sich plötzlich wie eine ganze Minute an.

Ich realisierte immer mehr, was ich durch Charles vor weniger als zehn Minuten erfahren hatte und ich wollte irgendetwas anderes tun, als hier zu sitzen und darüber nachzudenken, was als nächstes zu tun war.

Ich musste jetzt sofort irgendwas tun.

Ich wollte Cecilia, Steve, Sadie, meiner Mama - einfach jedem hier - von Charles erzählen und was er mir gesagt hatte.

Aber ich hatte keine Beweise. Er würde alles leugnen.

Und so eine Aktion würde unweigerlich zu vielen Konsequenzen führen, deren Ausmaß ich nicht einschätzen konnte.

Das Beste, was ich jetzt tun konnte, war es, diese Nacht abzuwarten und morgen erst alles mit einem klaren Kopf anzugehen.

Beweise zu sammeln, meiner Mama davon zu erzählen, eine Aussage bei der Polizei zu machen und so weiter.

Doch jetzt gerade konnte ich nichts dergleichen tun. Ich wollte nur weg hier. Weg von der Feier. Es kam mir gefährlich vor und ich wollte, dass meine Schwester und meine Mama bei mir und in Sicherheit waren.

Ich fing nervös an, mit meinen Fingern das Muster im Holz des Tisches nachzufahren und tippte danach mit den Fingernägeln herum.

Pennywise schien meine Unruhe nicht zu entgehen. Er hob bei den dumpfen Geräuschen des Tisches seinen Blick und beobachtete mich verwundert für einen Moment, bevor ich die Stille zwischen uns brach.

»Ich kann das nicht«, entfuhr es mir schließlich und Pennywise betrachtete mich mit einem Anflug von Verwunderung in seinen Augen.
»Ich kann nicht hier rumsitzen und warten. Wir müssen hier weg. Nach Derry und zur Polizei. Aber ich hab keine Beweise und meine Mama ist erstens nicht mehr in der Lage, Auto zu fahren und zweitens haben wir für heute Nacht schon ein Hotelzimmer gebucht und-«

»Joyce«, unterbrach Pennywise mich mit ruhiger Stimme, die mich tatsächlich trotz meiner maximalen Verzweiflung erfolgreich zum Schweigen brachte. »Ich kann euch begleiten. Zum Hotel. Wenn du möchtest. Ich kann auf euch aufpassen«, versuchte er mich zu beruhigen.

Seine Stimme war ruhig, aber dennoch eindringlich geworden. Die behagliche Wärme, die in ihr herauszuhören war, kam mir plötzlich so vertraut vor und ein starkes Gefühl der Geborgenheit überkam mich, ohne dass ich es wirklich realisieren konnte.

Ich blickte ihn nachdenklich an und musste dabei an seine ehrlichen Worte denken. Es gab eigentlich jetzt gerade keinen Grund für mich, mich vor Charles oder seinen Komplizen zu fürchten oder Angst um meine Familie zu haben.

Nicht, nachdem ich mit eigenen Augen mitangesehen hatte, was für ein mächtiges Wesen Pennywise im Gegensatz zu einem ängstlichen Menschen war.

Und da wir uns nun gegenseitig vertrauen konnten, war ich mir zweifelsohne sicher, dass er nicht nur mir, sondern auch meiner Mama und Schwester in einer gefährlichen Situation helfen würde und er es tatsächlich ernst meinte, wenn er sagte, dass er auf uns aufpassen würde. Es gab keinen Grund mehr, die Glaubwürdigkeit an seinen Aussagen anzuzweifeln, da er mir bewiesen hatte, dass ich ihm vertrauen konnte.

Ich wollte etwas sagen, mich bedanken oder sonst was tun. Aber ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte. Ich konnte nicht klar denken.

»Lass uns gehen«, sagte Pennywise mit einem leichten, aufmunternden Lächeln, als er merkte, dass mir die Worte fehlten und erhob sich.

»Ok. Ich muss meine Mama finden«, murmelte ich erschöpft, stand auf und wollte gerade einen Schritt nach vorne machen, als plötzlich jemand neben mir erschien.

𝐍𝐔𝐑 𝐄𝐈𝐍 𝐓𝐀𝐍𝐙 | Pennywise Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt