𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐯𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠
𝟏𝟒/𝟏𝟎/𝟏𝟗𝟖𝟗Samstagnachmittag.
Juhuu.
Ich versuchte, mich in meinem Zimmer zu entspannen und ließ dafür meine Finger durch das warme, weiche Fell von Kali gleiten, die laut schnurrend neben mir auf dem Bett lag. Ihre Augen waren fest geschlossen, als würde sie schlafen und ihre Krallen wetzte sie wohlig ab und zu an meiner Bettdecke.
Ich wünschte, ich hätte das Leben dieser Katze.
Schließlich bestand dieses einfache Leben aus schlafen, essen, spielen, schlafen, wieder schlafen, essen, spielen und schlafen...und so weiter.
Und ich? Ich musste eine zehn minütige Präsentation in Englisch für Montag vorbereiten, am Mittwoch eine mündliche Prüfung in Französisch ablegen und vor allen Dingen musste ich mich um den Mathe Test kümmern, den ich nächste Woche Donnerstag schreiben musste.
Wir hatten - wie immer im Herbst - mal wieder eine der stressigen Prüfungswellen eines jeden Schuljahres erreicht. Plötzlich schienen alle Lehrer noch magischerweise ganz dringende, lebensnotwendige Noten zu brauchen, um uns für das kommende Halbjahr - das erst in ganzen drei einhalb Monaten eintreffen würde - ausreichend benotet zu haben.
Egal. Wahrscheinlich regte ich mich gerade über mehr als unnötige Dinge auf, um nicht an Pennywise und seine glühenden Augen denken zu müssen, die sich in mein inneres Auge gebrannt hatten und mir schreckliche Albträume bescherten.
Ich versuchte, nicht an ihn, sondern an seine bevorstehenden Handlungen zu denken, die grausamer sein würden, als die Laune meines Physiklehrers an einem regnerischen Montagmorgen.
Das muss ja was heißen.
Irgendwie fing ich an, leise vor mich hin zu kichern, obwohl ich nicht im Mindesten glücklich über meine traurige Situation war.
Pennywise hatte mir gedroht, jemanden zu töten, wenn ich mich noch einmal in den Barrens blicken ließ.
Falls ich mich dort blicken ließ.
Eigentlich hatte ich das nach seiner diesmal übereindeutigen Warnung nicht mehr vor, da ich das bedrückende Gefühl hatte, dass es ihm diesmal doch sehr ernst war.
Aber irgendwie zog es mich dahin, als würde Jemand oder Etwas wollen, dass ich dorthin ging. Als wäre mein Fehler durchaus erwünscht. Als trüge ich ein Halsband, dessen reißfeste Leine mich dorthin zog.
Ich hatte Angst.
Angst vor dem, zu was Pennywise fähig war und vor dem psychischen Schmerz, den ich von ihm zugefügt kriegen könnte.
Er hasste es, dass er meine Angst nicht verkörpern konnte und ich keine Angst vor ihm selbst verspürte - nicht mal seine wahre Gestalt, die offenbar dafür bekannt war, Leute endgültig in den ultimativen Wahnsinn zu treiben, hatte auf mich eine Wirkung.
Es war fast, als wäre ich unverwundbar, solange ich keine Angst hatte.
Und das musste Pennywise nach all den Jahren seiner Schreckensherrschaft über die Stadt, sehr erschüttern.
Solange ich keine Angst habe...
Solange ich mit der festen Überzeugung eines kleinen Kindes daran glaubte, dass ich Pennywise besiegen oder zumindest sein ernster Erzfeind sein könnte, dann wäre ich vielleicht stärker als er - psychisch zumindest.
Der Glaube eines überzeugten Kindes war der stärkste - Kinder glaubten an den Weihnachtsmann, den Osterhasen, an die Zahnfee, an Gott im Himmel und was weiß ich was noch alles.
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𝐍𝐔𝐑 𝐄𝐈𝐍 𝐓𝐀𝐍𝐙 | Pennywise Fanfiction
FanfictionDas eigentlich normale Leben eines jungen Mädchens namens Joyce wird immer ungewöhnlicher, als sie beginnt, sich in jemanden zu verlieben, der das pure Böse verkörpert. Und es ist nur ein einziger Tanz, der ihr die Augen öffnet und ihr hilft, die un...