𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐳𝐰𝐞𝐢
𝟎𝟗/𝟎𝟗/𝟏𝟗𝟖𝟗Es war Samstag, sieben Uhr morgens, als ich mich mit mürrischer Laune dazu zwang, mich zu meiner Familie an den Esstisch in der Küche zu gesellen, um das unnötige Frühstück einzunehmen, das meine Mutter stets vorbereitete.
Ich war zwar ein Frühaufsteher, dennoch konnte ich kaum eine richtige Mahlzeit in den frühen Morgenstunden zu mir nehmen und obwohl ich immer wieder vergeblich versuchte, dies meiner Mama so deutlich wie möglich klarzumachen, war sie trotz meiner Unzufriedenheit felsenfest davon überzeugt, dass ein wichtiger Teil ihrer mütterlichen Pflicht darin bestand, mich trotzdem dazu zu motivieren, wenigstens ein kleines, morgendliches Sandwich zu mir zu nehmen.
Ich weiß ja nicht, ob man es mir in irgendeiner Weise anmerkt, aber begeistert bin ich davon nicht.
Widerwillig verließ ich mein kühles Zimmer und trat in den warmen Flur hinaus, dessen kalter Holzboden mir die Füße gefrieren ließ. Lustlos streifte ich mir ein Paar Socken über, während ich mich über die Treppenstufen auf den Weg nach unten, zur Küche, machte.
Fragt mich nicht, wie das gleichzeitig gehen soll. Ich wäre fast auf die Schnauze geflogen.
Die altmodische Wendeltreppe, die zuerst geradeaus nach unten und dann nach links führte, war mir seit unserem Einzug in dieses Haus nicht geheuer, da sie stets unheilvoll knarzende Geräusche von sich gab, als würde sie jeden Moment unter jeglichem Gewicht einbrechen und alles und jeden gnadenlos unter sich vergraben. Es fühlte sich sogar beinahe so an, als würde sie einen verschlingen wollen.
Ich wusste natürlich, dass es albern klang und besonders für ein achtzehnjähriges Mädchen, das sich eigentlich erwachsen verhalten und erwachsen denken sollte, war es ungewöhnlich, sich über solche merkwürdigen Dinge den Kopf zu zerbrechen, vor dem nur kleine Kinder Angst hatten.
Vielleicht sollte man die Ängste von kleinen Kindern ein bisschen ernster nehmen.
Während ich also mit einem mulmigen Bauchgefühl die alten Stufen der drohend knarzenden Wendeltreppe hinabstieg, konnte ich bereits das verschlafene Murmeln meiner Schwester wahrnehmen, das beinahe in den brutzelnden Geräuschen von frisch in der Pfanne kochenden Eiern unterging.
Ich frage mich sowieso, wie meine Mama es geschafft hat, Sadie in aller Herrgottsfrühe aus ihrem Bett zu kriegen.
»Guten Morgen. Hast du's schon gesehen? Es schüttet, als würde die Welt heute untergehen«, begrüßte meine Mama mich gut gelaunt, während sie ein noch warm dampfendes Toastbrot auf den Teller vor sich legte und danach ihre braunen, langen Locken mithilfe geschickter Armbewegungen mit einem Haargummi zu einem unordentlichen Dutt zusammenband, dessen Unförmigkeit mich unwillkürlich an einen Salatkopf erinnerte.
Ich blickte verschlafen aus dem ungeputzten Fenster unserer Küche hinaus und nahm erst jetzt die wild prasselnden Regentropfen wahr, die wütend gegen die Scheibe klopften, als wollten sie mit all ihrer vereinten Kraft die Glasscheibe in tausend Stücke zerschmettern.
»Mh, cool«, murmelte ich teilnahmslos, bevor ich mich gähnend gegenüber meiner Schwester an den Tisch setzte und den bunt gedeckten Teller vor mir lustlos betrachtete.
Es gab viel zur Auswahl - Gurken, Tomaten, Krusten- oder Toastbrot, Käse oder Frischkäse, aufgeschnittenen Apfel, Nutella, unnötig viele Marmeladensorten, von der meistens nur eine benötigt wurde, und natürlich Butter.
Joyce, denk einfach an arme verhungernde Kinder, die nicht so ein breitgefächertes Angebot an Essen vor die Nase gestellt kriegen, wie du.
Auch wenn ich mir immer wieder ins Gedächtnis rief, dass ich für all das Essen dankbar sein sollte, musste ich mir dennoch eingestehen, dass ich in der Früh einfach nichts zu mir nehmen konnte, da mir sonst meistens übel wurde.
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𝐍𝐔𝐑 𝐄𝐈𝐍 𝐓𝐀𝐍𝐙 | Pennywise Fanfiction
FanficDas eigentlich normale Leben eines jungen Mädchens namens Joyce wird immer ungewöhnlicher, als sie beginnt, sich in jemanden zu verlieben, der das pure Böse verkörpert. Und es ist nur ein einziger Tanz, der ihr die Augen öffnet und ihr hilft, die un...